Direkt zum Hauptbereich

You-Know-WhU-A-A

San Marino


Der Facebook-Song von San Marino ist ebenfalls im Halbfinale hängengeblieben, und heißt auch nur inoffiziell Facebook-Song, weil er auch offiziell mal Facebook-Song hieß, bzw. Facebook U-A-A. Weil nun aber kein Markenname in Eurovisionis genannt werden soll, singen sie jetzt an den Stellen, an denen Facebook-U-A-A kommen sollte, Hello - U-A-A-A - oder auch einfach nur O-O U-A-A. Liedkomponist Ralph Siegel hat den Text nicht verbrochen, er hätte es aber sein können. Einfach die blödesten Vorurteile über Facebook sammeln und einen Liedtext draus machen, noch ein paar Uhs-Ahs und Ohs drüberstreuen, so war das, das hätte Ralph Siegel nun wirklich auch noch selbst machen können.

“OOOOOOOOOO
gefällt mir,
bist du bereit für einen kleinen Chat,
und ein Lied über das Internet.
Eine Geschichte über eine soziale Tür,
die du vorher noch nie durchschritten hast.
Wenn du von allen gesehen sein willst,
wenn du im Traum leben willst und Spaß haben möchtest,
wenn du auf den Leim gehen willst,
dann schau einfach mal rein.”

Vielleicht dachte jemand, es ginge hier um Facebook-Verherrlichung, aber das Gegenteil ist der Fall.

“Willst du mehr als nur ein Freund sein,
willst du nochmal Cyber-Sex mit mir spielen?
Willst du mit zu mir nach Haus,
klick mich mit der Maus.”

Auf die Gefahren öffentlicher Datenherausgabe wird also kritisch hingewiesen, das Problem der Pornografie wird benannt, Stalking, das ganze Programm schön abgespult für die vielen Mütter und Väter, die sich so viele Sorgen machen, weil das Internet ein Monster ist und die Seele klaut.

“Du loggst ein, dann beginnt es,
und dein Computer weckt dich,
nimmt dir deine Zeit weg -
Bühne frei für soziale Scheinwerfer,
du bist im Internet irgendwo,
immer Tag und Nacht.”

Für echte Kritik reicht es dann allerdings auch nicht, es werden schnell immer mehr U-A-A-s und der inhaltliche Zusammenhang geht auch bei diesem Liedbeitrag gegen Ende ganz verloren.

“Aha, du willst mit mir Liebe machen,
bin ich wirklich deine Tasse Tee?
Bist du wirklich der, der du bist,
bin ich wirklich ich?”

“Jetzt habe ich eine Million Freunde,
und so endet die Geschichte.
Oh oh U-A-A.”

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Brauseboys am 18.7. (20 Uhr) mit Susanne M. Riedel, Uli Hannemann & Josias Ender

Kein Boom in Sicht (von Frank Sorge)   Ich kenne einen Ort in Brandenburg, der einen schönen kleinen Bahnhof hat. Es ist fast das Ende einer Bahnstrecke und viele Menschen wohnen hier nicht. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde die Strecke verkürzt und der Bahnhof fing an zu überwuchern. Gegenüber war jetzt eine Bushaltestelle, die stündlich eine Anbindung an das neue Ende der Bahnstrecke bot. Wirtschaftlich war das offenbar auch nicht, erst wurden die Busse verkleinert, dann ein 2-Stundentakt daraus gemacht. Es sind mindestens zehn oder fünfzehn Jahre seit der Streckenverkürzung ins Land gegangen, am Sonntag fährt fast kein Bus mehr. Der Bahnhof ist immer noch schön, jetzt vor allem schön verwittert. Die ganze Gegend hat sich kaum verändert in den fast dreißig Jahren, die ich den Ort kenne, mal abgesehen vom großen Logistikcenter und seinen LKWs. Dabei ist es nah an Berlin, wo doch sonst alles boomt. Profitiert hat von der Streckenverkürzung mutmaßlich niemand, es wurde nur immer schwer

Brauseboys am 4.7. (20 Uhr) mit Ahne und dem Kreuzmusik-Duo

Zeitstrudel (von Frank Sorge)   Auch im Wedding merkt man, dass die Ferienzeit beginnt. Überall ortsfremde junge Menschen mit Reiserucksäcken, in der Liebenwalder am Hostel heute ein ständiger Strom von Abiturientinnen und Abiturienten aus anderen Bundesländern. Der traditionelle Berlinbesuch zum Schulabschluss, er besteht offenkundig fort.  Als ich spät noch zwei Bier vom Späti hole, kommen sie mir auf dem Rückweg entgegen. Erst gucken sie mich verstohlen an, den wirren Streuner mit den zwei Bierflaschen, vor den leuchtenden Fenstern von Falafelladen und Casino, dann sehen sie hinter mir die kleine Spätkauf-Arena, die sich vor dem Laden draußen um den Fernseher gebildet hat. Denn es ist EM und ein Türkei-Spiel, und wenn es der Öffentlich-Rechtliche Fernsehfunk nicht zeigt, dann macht es der Spätkauf und kein Anwohner und kein Ordnungsamt löst die Arena auf, Ehrensache! Aber es ist lustig, wie die Augen der jungen Berlinbesucher aufgerissen sind. Als würden sie dahinter denken: Was hi

Brauseboys am 20.6. (20 Uhr) mit Tilman Birr & Yunas im Haus der Sinne

Isla del Balkonia (von Frank Sorge)   Was soll ich auf der Alm, im Diesel-Traktorqualm? Was zieht dich noch nach Sylt, der braune Strand? Dass man im Wedding besser chillt, liegt wohl auf der Hand.   Überhaupt in der Natur, störst du im Zweifel nur. Zertrampelst Käfer auf Waldwegen, scheuchst Rehe ins Gebüsch, bist jedem Mückenschwarm erlegen auf der Jagd nach fremden Fisch.   Ich häng heute lieber schlapp auf Isla del Balkonia ab. Im Schatten der Hängegeranien, mit Windrad, Hanfblüte und Grill, ein Buch über Transsylvanien, und mittags schon ein Promille. ­ Brauseboys am Donnerstag, 20.6. (20 Uhr) mit Tilman Birr & Yunas   Haus der Sinne (Ystader Str. 10)   Oleole, das Lesebühnenfieber hält an! Die emotionalsten Texte, die schnellsten Pointenjäger, jede Begegnung ein Knüller, Public Hearings, sympathische Mannschaften, ein Sommerliteraturmärchen! Wir haben sportliche, neue Texte geschrieben und beabsichtigen, diese in der Euphoriekurve des Stadions Haus der Sinne ordentlich zu sk