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Es werden Posts vom Dezember, 2020 angezeigt.

Brauseboys-Jahresrückblick ab 29.12. im Livestream: Auf Nimmerwiedersehen 2020

In unserer 14. Jahresbilanz holen wir Brauseboys die Bazooka raus und schicken das Jahr 2020 mit einem ordentlichen Wumms in Quarantäne. Dieses Jahr hat sich besonders gewehrt und unsere geplanten Bühnenshows verhindert. Aber wir geben nicht klein bei und streamen unseren satirischen Jahresrückblick live von der Bühne des Kookaburra, sechs Mal! Bei allen Einschränkungen hat das auch Vorteile: Das Publikum kann sich währenddessen unterhalten und auch mal aufstehen, z.B. für Kniebeugen. Nur, um nicht immer nur das Negative zu sehen, und so halten wir es auch mit dem Jahr. Ein heiterer Rückblick im pandemischen Winter. Zur Premiere jedenfalls sind wir aufgeregt wie sonst. Thilo Bock, Robert Rescue, Frank Sorge, Volker Surmann und Heiko Werning lesen jeden Donnerstag im Wedding. Oder in Moabit. Oder im Livestream. Das Jahr 2020 haben sie weitgehend in einer ZOOM-Konferenz verbracht. Nun schauen sie dem Jahr 2020 tief in den Rachen. Satire vom Blatt, Liedgut vom Klavier und bewegte Bilder. 

Brauseboys am 24.12.: Früher war mehr Lesung

Monolith auf Monolith III (von Frank Sorge) Es begab sich aber zu der Zeit, in der Infektionszahlen nicht sehr geschätzt waren, dass alle Menschen aufgefordert wurden, an den Ort ihres größten Einkaufszettels zu wandern, um möglichst viele Weihnachtsgeschenke noch zu erledigen. Es war auch die Zeit, in der man ‘Weihnachtgeschi’ eingeben muss, um überhaupt einen Treffer zu ‘Weihnachtsgeschichte’ zu landen, denn es war die Zeit der Geschenke, nicht der Geschichten. Da machte sich auch Frank aus dem Wedding, auf in das alte Land, das da heißt Tempelhof, und ging zum Ikea, damit er gezählt werde bei Eingang und Ausgang, und damit seine Finanzen geschätzt werden könnten, im Vergleich zum Einkaufe. Und er hatte einen Beutel dabei, darin waren andere Beutel, und in einem Beutel sogar noch ein Beutel. Und als er dort war, kam nach einer Stunde Schlangestehen die Zeit, dass er einkaufte. Und er nahm ein erstes Paket Kerzen und legte es in einen Einkaufswagen, denn er hatte sonst keinen Raum in

Brauseboys am 17.12.: Von zu Hause für zu Hause

Monolith auf Monolith II (von Frank Sorge) Ich denke, der Monolith bedeutet nur: Ihr glaubt aber auch alles! Irgendwer wird an das Aufstellen eines Monolithen durch Außerirdische glauben, einfach nur, weil jemand einen Monolithen aufgestellt hat. Andere zertrümmern ihn, weil sie Teufelswerk vermuten. Er entlarvt, dass wir an Kräfte glauben, die es nicht gibt, er macht einen Witz über uns, die wir zu viele Filme geguckt haben. Er macht noch viel mehr, denke ich, und bin gleich wieder in der Falle, denn eigentlich bedeutet er gar nichts. Er sendet, und meine Empfangsstation entschlüsselt die Botschaft so: Denk geradeaus. ~#~#~#~#~#~#~#~# Donnerstag, 17.12.20 / 20 Uhr Facebook Livestream Die Brauseboys - Weddinger Lesebühne im Livestream Verehrte Zuschauerinnen und Zuschauer, manches ist im Livestream auch leichter geworden. Ihr müsst nicht raus, wir müssen nicht raus. Wir haben einen Kühlschrank, ihr habt einen Kühlschrank. Wenn ihr euch während der Lesung einen Milchkaffee schäumt, hör

Brauseboys am 10.12.: Odyssee im Livestream

In dreizehn Jahren (von Frank Sorge) “Erinnerungen Corona 2020-2021-2022 abgleichen und löschen.” Der Computer bestätigt den Gedanken und sortiert alles in die Mental-Cloud. Es war wirklich Zeit, dass ich mich nicht mehr damit beschäftigte, und im Kopf wieder etwas Platz war. Was eigentlich? Egal. Über meine Schnittstelle am Haaransatz, der sich schon weit nach hinten verschoben hat, sortiere ich es weg für die nächsten Generationen. Wie die Dias, überlege ich, die vielen Dias. “Dias 1985-86-87 downloaden” denke ich, und weiß, der Abend ist gelaufen, in melancholischer Hinsicht. Frisch heruntergeladen fühlt sich alles noch einmal so echt an, wie zum ersten Mal. Und so ist es ja auch, weil die Erinnerungen wieder ganz woanders im Kopf landen, schön dicht gestapelt von der mentalen Software. Bill Gates, da ist dir wirklich noch einmal ein Glücksgriff gelungen. Ich schwebe aus meinem Arbeitszimmer, raus über die Straße, über Wald und See hinweg und logge mich aus. Zuhause hat sich nicht

Brauseboys am 3.12. im Livestream: Worte des Jahres

Ein ferner Blick (von Frank Sorge) "Wenn ich erwachsen bin", sagt mein Sohn, der fünf ist, "dann soll dieses Virus aber vorbei sein!" Denn er wolle nach Kanada fliegen. Erst lächelt man da, und denkt, das sollte doch klappen. Dreizehn Jahre, so lange rechnet keiner damit, noch im Lockdown zu sein. Auf der anderen Seite: Nur ein paar Jahrzehnte vorher hätten wir jetzt einen Trabbi bestellt, damit der Sohn mit der Volljährigkeit überhaupt zum Flughafen fahren kann. Kanada hätte auch ausfallen müssen, zumindest bis vor dreißig Jahren. Und dann noch die Sache mit dem Flughafen selbst. Dreizehn Jahre, das reicht bei manchen Flughäfen nicht, von Spatenstich bis Eröffnung, und ausgerechnet bei dem, der am nächsten ist, war es ja so. Kann also alles noch schiefgehen, überlege ich, bevor ich antworte. Dreizehn Jahre sind nichts. "Ja, das klappt sicher, so lange dauert das nicht", sage ich und versuche, überzeugend zu klingen. Als er sich anderen Dingen widmet, seh