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Es werden Posts vom Juni, 2016 angezeigt.

Brauseboys am 30.6.: Kurzshow mit EM-Viewing

Wunschdenken (von Frank Sorge) In der Sprache gewinnt gerne mal das Wunschdenken über die Realität. Es steht 0:1 und die zurückliegende Mannschaft erkämpft sich nach zähem Ringen den Ausgleich. "Das ist die Führung!", ruft der Fernsehkommentator. "Nein, ist sie nicht", kommentiert mein Nebenmann trocken, "höchstens war das die Führung. Der anderen." "Muss man doch nicht so eng sehen", sage ich, "so für sich gesehen führen sie endlich mit einem Tor." "Für sich spielen die aber nicht." "Ja, im Gesamtspielzusammenhang steht es natürlich 1:1", gebe ich zu, "aber man könnte fast sagen, beide sind in Führung gegangen." "Der hat sich einfach vertan, können wir weiter Fußball gucken?", ruft jemand dazwischen. "Beide in Führung gegangen, so ein Quatsch." "Alles nur Gewöhnung, aber so könnte man dann sogar sprachlich einen Unterschied machen zu einem reinen 0:0."

Das "Special-Interest"-Blutbad von Orlando

Warum schockiert und und bestürzt mich das Attentat in Orlando so sehr? Und wieso wurmt es mich so sehr, dass die bundesdeutsche Öffentlichkeit zunächst viel weniger davon Notiz nimmt als von anderen Attentaten? Nach den Paris-Anschlägen wollten alle Charlie oder Paris sein, nach den Anschlägen in Belgien waren immer noch sehr viele Bruxelles. Nach dem Attentat in Orlando scheint nur die LGBT*-Szene tief berührt zu sein. Wo sind die Trauerflore bei Nationalspielern? Wo bleibt die Frage, ob man an einem Tag mit 49 Toten auf der Bühne lustig sein darf? Wieso wird das Brandenburger Tor nicht angestrahlt in den Farben von ... tja, welchen Farben eigentlich? Amerikas? War das denn ein Anschlag auf Amerika? Nein, es war ein Anschlag auf Schwule und Lesben. Und das macht offenbar alles anders. Flashback: Mein Blick nach Orlando beginnt Ostern in Berlin: Ich stehe mit zwei Freunden vor dem Berghain an. Ich gehe normalerweise nicht ins Berghain, nur einmal im Jahr zur schwulen SNAX-

Brauseboys am 16.6.: Heavy Packing

Das alte Spiel (von Frank Sorge) Die Kassiererin im Supermarkt trägt Schland-Kriegsbemalung. Ich sehe das erst, als ich dran bin, und versuche, das spontan erschrockene Auflachen zu unterdrücken. Gelingt nicht. "Wat hamse denn?" "Nichts, ich hab mich nur gefreut, dass ich dran bin." "Meinen Sie, ich kassiere zu langsam?" "Nein, schnell. Sie kassieren sehr schnell, Wahnsinn, und da habe ich mich spontan gefreut, dass ich schon dran bin." "Sie sind nicht von hier?" "Doch, aber im Tarnmodus", sage ich verschwörerisch. Darauf lächelt sie schelmisch, was angesichts des Witzes auch nur wieder an der Bemalung liegen kann. Ich muss erneut allen meinen Willen zur Höflichkeit zusammennehmen, denn das sieht mit den Mini-Flaggen auf den Wangen wirklich dämlich aus. Mit dem Bon gibt sie mir einen zweiten Zettel. "Sie können für das Spiel tippen und was gewinnen." Ich tippe, liege richtig und gewinne nichts

Brauseboys am 09.6.: Wieder in der Nussbreite

ACHTUNG! Am Donnerstag, 09.06. gastieren die Brauseboys in der Nussbreite (Seestraße 106) ACHTUNG FUSSBALL-EM! Am Donnerstag, 16.06. gastieren die Brauseboys im Mastul. Ab 20 Uhr gibt es ein Vorprogramm, ab 21 Uhr gemeinsames Schauen des Spiels Deutschland-Polen (Eintritt frei) Helf mir oder hilf mir (von Robert Rescue) Ich verlasse das Haus in der Seestraße. Auf dem Bürgersteig tollt ein Kleinkind, dahinter folgt die Mutter. Das Kind ruft: »Mutter, hilf mir.« Die Mutter ruft: »Nee, geht nich. Ich telefoniere. Außerdem heißt es, helf mir.« Ich baue mich vor ihr auf und rufe: »Ihr Sohn hat den Imperativ benutzt. Somit hat er recht. Korrigieren Sie sich unverzüglich!« Die Mutter zeigt mir einen Vogel und spricht Unflätigkeiten in meine Richtung. Ich setze meinen Weg fort. Hoffentlich folgt die Mutter meiner Aufforderung oder der Junge ignoriert ihren Ratschlag. Sonst bekommt er in seinem weiteren Leben Häme zu spüren. Hätte der Junge »Helfe mir« gesagt, hätte ich nichts einzuwende