Trau keiner KI (von Frank Sorge)
Nach dem Debakel von letzter Woche, als Elon Musks KI Grok, befreit von den ‘Fesseln der Wokeness’, unter anderem Erdogans Mutter beleidigte, wurde direkt die nächste Version vorgestellt, Nummer 4. Also ist klar, warum Musk die Version 3 spontan radikalisierte, weil sie ohnehin kurz vor dem Austausch stand. Das ist sogar recht logisch, aber nicht, um den Schaden zu begrenzen. Mit einem solchen Gedanken verliert der reichste Mann der Welt keine Zeit, es war nur ein weiterer Test, um zu erkennen, was man anders oder unauffälliger machen muss, damit die KI rechtslastig argumentiert. So wird jetzt berichtet, dass der neue Grok bei diversen Anfragen zu kontroversen Themen auf dem Weg zu einer Antwort erst einmal Elons eigene Sicht der Dinge auf Twitter abfragen und entscheidend relevant verarbeiten muss. Das ist lächerlich und gefährlich zugleich. Denn eine Information fehlt noch, Grok soll künftig in den US-amerikanischen Behörden mitarbeiten, zuvorderst für das Verteidigungsministerium. Da spielt es vielleicht keine Rolle, ob Erdogans Mutter beleidigt wird, aber die Skepsis gegenüber jeder KI sollte es maximal erhöhen. Mindestens sollte man nicht vergessen, dass jede Maschine für einen Zweck gebaut wird und dieser die Mittel heiligt.
Donnerstag, 17.7. (20 Uhr)
Haus der Sinne (Ystader Str. 10)
Überall zieht langsam Urlaubsstimmung ein, der Bundestag geht vorneweg! Regieren ist anstrengend und der Kanzler ist wie viele Abgeordnete schon im Rentenalter. Jens Spahn braucht zudem Zeit, um sich noch mal in seine Jobbeschreibung einzulesen und den Ausredenkatalog frisch aufzufüllen. Wir anderen sollen vor allem erstmal vergessen und verzeihen, gibt ja immer viel zu verzeihen. Komisch nur, dass man andersherum keine Entschuldigung an Bürgergeldempfänger, Hanffreunde oder angehende Verfassungsrichterinnen hört. Das muss daran liegen, dass die Kritik an verschleuderten Milliarden mit klarer Vetternwirtschaft so boshaft ist und alles andere nur ungeschminkte Wahrheit. Für unseren Teil jedenfalls können wir sagen: Wir vergessen nichts! Wir schreiben es auf und können es dann nachlesen. Oder vorlesen, wie diese Woche gemeinsam mit unseren Premiumgästen Jakob Hein und Sedlmeir. Da rockt die Bude und ausnahsweise dürfen alle Miglieder des Bundestages umsonst rein. Wir geben gerne was zurück!
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