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Es werden Posts vom Juli, 2014 angezeigt.

Brauseboys am 31.7.: Mal wieder Karstadt

Karstadt Kundenkarte (von Robert Rescue) Jedes Mal, wenn ich bei Karstadt gefragt werde, ob ich eine Kundenkarte besitze, muss ich an den Kauf der Waschmaschine denken. Damals hatte man mir eine solche Kundenkarte aufgeschwatzt. Seitdem liegt sie deutlich sichtbar auf meinem Arbeitstisch, aber niemals, wenn ich zu Karstadt gehe, komme ich auf den Gedanken, sie mitzunehmen. Das spricht wohl dafür, dass ich mit Kundenkarten generell nichts anfangen kann. Deshalb gebe ich auf die Nachfrage stets die gleiche Antwort: »Nein.«

Brauseboys am 24.7.: Traumfänger

Die Sache mit dem Traumfänger (von Robert Rescue) Vor Jahren schenkte mir eine Freundin einen Traumfänger, weil ich seinerzeit von Alpträumen geplagt wurde. Bis vor vier Wochen war mein Schlaf dann ruhig, aber inzwischen habe ich wieder jede Nacht einen schlechten Traum. Beim Grübeln darüber, was die Ursache dafür ist, komme ich auf die Idee, dass der Traumfänger irgendwie „voll“ sein könnte. Also nehme ich ihn von der Wand und überlege, was ich nun tun soll. Muss ich mich dreimal im Kreis drehen und dazu irgendetwas Mythisches murmeln, damit der Traumfänger wieder funktioniert? Was hatten die Indianer früher gemacht? Im Internet lese ich, das die bösen Träume von der Morgensonne neutralisiert werden. Ich schaue zum Fenster. Die Sonne scheint hier nie rein. Kurz überlege ich, den Traumfänger aus dem Fenster zu halten, aber was werden die Nachbarn dazu sagen? Bald darauf ertappe ich mich dabei, wie ich in die Küche gehe und den Traumfänger über den Mülleimer halte. Ob das die richtig

Brauseboys am 17.7.: Lakritzschnecken schwarz

Geschmacksverwirrung (von Robert Rescue) Neulich im ALDI bleibe ich an den Angeboten der Woche stehen und schaue auf eine Plastikdose voller Süßigkeiten mit dem Aufdruck: „Waldmeisterbärchen mit Vanillegeschmack“. Ich halte die Packung hoch und denke mir angesichts der grün-gelben Bärchen – Bäh. Daneben finden sich noch Erdbeerärchen und Heidelbärchen, jeweils mit Vanillegeschmack. Wer kauft denn so einen Scheiß, denke ich mir, gefolgt von der Frage, wie soll das denn schmecken? Vermutlich wird mir keiner der anderen Einkaufenden diese Frage beantworten können, weshalb ich mir die Waldmeisterbärchen in den Wagen lege. Tage später kann ich sagen, ich habe sie geschafft. Aber es war nicht einfach und meine Geschmacksnerven mussten sich völlig neuen Herausforderungen stellen. Eine Woche später gibt es Fruchtgummi-Schnecken in den Geschmacksrichtungen Zitrone, Orange, Mango und Maracuja, gefüllt mit Brausepulver. Ich bin angewidert und stelle eine Dose in den Einkaufswagen. Warum lasse

Brauseboys am 10.7.: Mal wieder Mittelpromenade

Mal wieder Mittelpromenade (von Robert Rescue) Eine ältere Frau mit Hündchen kommt ran. "Ich möchte gerne eine kleine Schachtel Pommes." "Wir haben nur normale Portionen, also eine Portion Pommes." "Wie bitte? Sie haben keine kleinen Portionen Pommes?" "Nein, wie ich schon sagte. Wir haben nur normale Portionen, also eine Portion Pommes, ja?" "Gut, dann nehme ich eine. Junger Mann, können sie mir sagen, wann die Tram auf der Gegenrichtung fährt?" Ich schaue nach. "In drei Minuten." Wir warten. Sie wird nervös. "Die Bahn würde ich gerne kriegen. Wie lange dauert das mit den Pommes?" "Der junge Herr kriegt vor ihnen Pommes. Ich muss die gesetzliche Frittierzeit einhalten, deshalb kann ich nicht einfach ihre Pommes jetzt aus der Fritteuse holen." Kurz überlege ich, ihr meine Pommes zu überlassen. Aber die Leute von der Mittelpromenade haben ihre Arbeitsschritte. Sie da durcheinander bri

Brauseboys am 03.7.: Zahltag

Zahltag (von Robert Rescue) Ich betrete den Spätkauf »Bonbonwasser«. Die Frau des Betreibers steht hinter dem Tresen. Ich will nur Tabak kaufen, Blättchen und Filter brauche ich nicht. Im Scherz sage ich: »Heute nur Tabak. Mehr kann ich mir nicht leisten.« »Ja, das geht vielen so«, antwortet sie. »Aber gottseidank ist morgen Feiertag.« »Feiertag? Welcher Feiertag denn?«, frage ich nach. »Morgen ist Ende des Monats. Dann gibt es wieder Geld. Hartz IV.« Sie hält einen Zettel hoch, auf dem eine Menge Namen und Zahlen vermerkt sind. »Morgen ist Zahltag«, sagt sie ernst. Vier Wochen später bin ich wieder im Laden. Am Tresen steht der Bezirksbürgermeister, der im Haus nebenan wohnt und Stammkunde im »Bonbonwasser« ist. »Ich nehme zwei Flaschen Wein und dann muss ich noch 8 Euro zahlen, weil ich neulich beim Chef angeschrieben habe.« Aha, der Bürgermeister also auch. Verdient er so wenig oder lebt er über seine Verhältnisse, so wie viele im Kiez?