Direkt zum Hauptbereich

Eurovision Songtext-Kritik 6: Finnland


In Vorbereitung auf den Eurovision Song Contest, den man am Besten gemeinsam mit der Lesebühne "Lesershow Wedding" gucken sollte, poste ich hier täglich Songtext-Kritiken bis zum Samstag(heute).

Finnland - Ding Dong

Eigentlich wollte ich den finnischen Beitrag übergehen, der “Heirate mich” heißt. Was sollte da auch Überraschendes kommen, Hochzeit kennen wir schon, haben wir schon mal von gehört.

Ich spioniere dich heimlich aus,
trinke Kaffee mit deiner Mutter.
Komme ich meinem Ziel näher?

So weit ist alles normal, und wie man sich das so vorstellt.

Schatz, ich fühl mich wie ein Sünder,
lasse das Essen aus, um dünner zu werden,
wo ist mein Antrag?

Erst bei den nächsten Zeilen beginne ich zu zweifeln, ob das mit der Hochzeit nicht nur eine Verschleierungstaktik ist. Oder irgendein ausgefeilter Brautmoden-Fetisch dahintersteckt?

Ich bin dein Sklave und du mein Meister,
hey, Schatz, jetzt schieß mich endlich.

Heirate mich, ich will deine Bienenkönigin sein,
ich werde dich für immer lieben,
ich mache es für dich, für dich, für dich.

Vielleicht muss man überhaupt in Zweifel ziehen, ob es nur um eine Person geht. Womöglich ist das alles eben doch nur ein versautes Spiel mit gezinkten Karten, ein Rollenspiel? Denn der Orgasmus wird sehr freimütig mehrmals im Lied auch ganz ohne vollzogene Hochzeit zelebriert wird.

Oh, oh, oh, oh, oh, ding dong!
Oh, oh, oh, oh, oh, ding dong!

Einerseits dann will sie die Sklavin sein, eine merkwürdige Rolle für eine Bienenkönigin. Andererseits scheint das, was der Meister dazu zu sagen hat, nicht wirklich eine Rolle zu spielen.

Heute ist der Tag, ich will nicht länger warten.
Wo du dich auch versteckst, ich finde dich sowieso.

Da kann man erst einmal nur “Viel Glück” wünschen. Das Video ist noch eindeutiger, denn der Bräutigam wird entführt, er bekommt Gaffer-Tape auf den Mund, er wird zwangstätowiert, und wenn man Lack und Leder drumherum zusammenrechnet, wird er wohl auch noch ein bisschen ausgepeitscht werden. Aber wenn für die “Hochzeitsnacht” doch noch ein paar mehr Leute gewünscht sind, gebt Bescheid. Langweilig wird die sicher nicht.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Brauseboys am 3.7. (20 Uhr) mit Michael-André Werner und June Kater

Nachträge Welsnachrichten (von Frank Sorge)   Welsnachtrichten II Meine innere Redaktion hat einem Gerücht zu viel Glauben geschenkt, der erschossene Wels in Bayern wird nicht bis Oktober eingefroren oder geräuchert, er ist vielmehr schon längst auf der Speisekarte, kostet 22,50 pro Filet und wird serviert mit Sommergemüse und Kräuterkartoffeln. Rund 120 Filets sind es geworden, und sie sind vermutlich schneller verspeist, als man nochmal nachgucken kann. Das Restaurant heißt ‘Zum goldenen Lamm’ und das Welsfleisch soll eine Konsistenz wie zartes Kalb haben.   Welsnachrichten III Im Garten eines Kaffeehauses in Wels in Österreich hat eine Frau den epileptischen Anfall eines Mannes gefilmt. Dem Mann wurde schnell durch Anwesende geholfen, die Frau hörte aber auch nach Aufforderung nicht auf, den Mann zu filmen. Sie dokumentiere nur, was mit Geimpften passiere, erklärte sie ihr Tun und so wird das Video dann wohl auch bald im Internet zu finden sein. Wels ist mit 65.000 Bewohne...

Brauseboys am 10.7. (20 Uhr) mit Danny Dziuk und Matthias Hufnagl

Die Welsnachrichten reissen nicht ab   Welsnachrichten IV (von Frank Sorge)   Der Wels schlägt zurück am Brombachsee. Kaum sind die 120 Filets des erschossenen Fisches verspeist, gab es erneut einen Welsangriff an einer Badeinsel. Die AfD versucht mit einer Anfrage an die Fischereibehörden Stimmung zu machen, aber die Vornamen der auffälligsten Welse sind Michael, Andreas und Thomas. Man hatte mit den ach so typischen Welsnamen Waldemar, Walter und Wanda gerechnet.  Welse leben auch in den Berliner Badeseen, vor allem im Schlachtensee und der Krummen Lanke. Der dort ansässige Wels e.V. hievt wohl fünfzig Welse pro Jahr aus dem Wasser auf den Grill, ohne dass weltweit Memes dazu entstehen oder Proteste losgeschlagen werden.   Die Welslage (von Heiko Werning)   Droht jetzt ein „dritter Welskrieg“, wie die Zeit fragte? Immerhin sieht man dort in der klassischen Sommerlochgeschichte über Welse, die gerade mit einer gewissen Hartnäckigkeit fränkische Badegäste anrasp...

Brauseboys am 17.7. (20 Uhr) mit Jakob Hein und Sedlmeir

Trau keiner KI (von Frank Sorge)   Nach dem Debakel von letzter Woche, als Elon Musks KI Grok, befreit von den ‘Fesseln der Wokeness’, unter anderem Erdogans Mutter beleidigte, wurde direkt die nächste Version vorgestellt, Nummer 4. Also ist klar, warum Musk die Version 3 spontan radikalisierte, weil sie ohnehin kurz vor dem Austausch stand. Das ist sogar recht logisch, aber nicht, um den Schaden zu begrenzen. Mit einem solchen Gedanken verliert der reichste Mann der Welt keine Zeit, es war nur ein weiterer Test, um zu erkennen, was man anders oder unauffälliger machen muss, damit die KI rechtslastig argumentiert. So wird jetzt berichtet, dass der neue Grok bei diversen Anfragen zu kontroversen Themen auf dem Weg zu einer Antwort erst einmal Elons eigene Sicht der Dinge auf Twitter abfragen und entscheidend relevant verarbeiten muss. Das ist lächerlich und gefährlich zugleich. Denn eine Information fehlt noch, Grok soll künftig in den US-amerikanischen Behörden mitarbeiten, zuvord...