In  Rumänien ist die Liebe nicht immer so harmlos, der diesjährige  Liedbeitrag lässt eines dieser rumänischen Paare stellvertretend auf die  Bühne. Sie bringen das schönste Instrument des Wettbewerbs mit, einen  doppelten Flügel, an dem sich Mann und Frau mit eigener Klaviatur  gegenübersitzen und mit Akkorden beschmeissen können. Sehen wir einmal  herein in das Liebesleben:
"Mädchen, Mädchen, Mädchen, siehst du nicht, was du mir heute Nacht antust?
Junge, Junge, Junge, wenn du knausrig wirst, gibt es noch einen Kampf heute Nacht."
Offenbar  lässt sie ihn zappeln und zieht ihm dabei alle Ersparnisse aus der  Tasche. Ihn scheint das schon etwas nervös zu machen, offenbar hatte er  sich alles etwas leichter vorgestellt. Sie singen beide: "Du  und ich wir könnten versuchen aufzuhören" und sie ergänzt  schnippisch: "Erst Junge, wenn du zu Boden fällst." Aber sie sind  sich wieder einig: "Wenn wir jetzt zusammenkommen, brennen wir alles  um uns herum nieder." Zusammenkommen könnte man wohl zusammen oder  getrennt schreiben, und es würde weiterhin passen.
"Du und ich, siehst du nicht, wir spielen mit Feuer.
Sag mir jetzt, wie du fühlst, dieses brennende Begehren.
Hör nicht auf, lass es knallen, es wird uns beflügeln.
Kann es nur ein Traum sein, rennst du weg?"
Sie  singen in Eintracht, sie sehen sich wild über den Doppelflügel in die  Gesichter, der Pakt ist fast besiegelt, das Bett frisch bezogen. Sie  ergreift die Initiative: 
"Junge, Junge, Junge, was für ein Kampf - komm verbring mit mir die Nacht."
Und was man schon  ahnte, spiegelt sich auch in seiner Antwort. Ist sie zu stark, ist er zu  schwach.
"Mädchen, Mädchen, Mädchen, bist du sicher - ich bin nicht zum Kämpfen hier."
Ja, aber wofür denn sonst, du  Knallerbse! Zum Singen oder was? Das Lied endet hier und ob er noch  irgendwie das Ruder rumreissen kann, darf bezweifelt werden. Das Geld  wird sie ihm trotzdem aus der Tasche ziehen und sie wird schallend über  ihn lachen, wenn sie ihn ersteinmal unter das Klavier gesoffen hat, er  zu Boden fällt und sie den letzten Rest seiner Ersparnisse noch bis tief  in die Nacht komplett versäuft, um mit irgendwem abzuschwirren, der ihr  ein bißchen mehr Paroli bieten kann.
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