Direkt zum Hauptbereich

Brauseboys am 13.5.: Spuk und Trug

Irgendwie kommt es mir vor, als hätte ich diesen Satz schon mal geschrieben. Oder schon gelesen oder vorausgeahnt, irgendwann damals. Die ganze Situation hier vor dem Rechner und die Wohnung, der Blick aus dem Fenster, alles wirkt wie ein Traum, den ich auf jeden Fall mal gehabt haben muss. Hab ich mir zwar nur ausgedacht gerade, aber wenn ich es mir stark genug vorstelle, klappt es vielleicht. Starre eine Weile auf die ersten Sätze, aber ich durchschaue mich selbst, ich brauche wohl noch Hilfsmittel. Übermüdung kann Déjà-vus auslösen, Alkohol und sonst noch alles mögliche. Man muss nur den Temporallappen durcheinanderbringen oder erschöpfen, was da irgendwo im Gehirn ist.
Also gleich mal mit intensivem Gläserrücken starten, Weihrauch entzünden und immer schön das Glas hinschieben zur Flasche, nachfüllen mit Geistergetränk und zurück hinter die Binde kippen. Darauf ist Verlass, schnell kommt mir das alles schon ein bißchen bekannter vor, eh immer das Gleiche. Ehrlich gesagt kann ich mich aber immer weniger dran erinnern, vorhin überhaupt etwas geschrieben zu haben. Auch wenn da wirklich was steht.
Im Radio gibt es Störgeräusche, eine verzerrte Stimme sagt: "Seitenbacher Müsli". Es gibt Stimmen im Radio, ich kann sie hören. Aber wenn ich es nicht war, die holprigen Sätze vom Anfang, wer dann? Diese blöde Funktastatur macht sowieso, was sie will. Meistens aber ässt si inen Buchsaben eg, obwoh ch ih hinippe. Wenn aber Gespenster im Radio auf Sendung gehen können, dann doch bestimmt auch über meine Funktastatur. Irgendwie kommt es mir vor, als hätte ich diesen Satz schon mal geschrieben. Und tatsächlich, da oben steht er ja. Mysteriös.

~#~#~#~#~#~#~#~#
Donnerstag, 13.5. /20.30 Uhr
La Luz (Oudenarder Str. 16-20, Osram-Höfe)

BRAUSEBOYS-THEMENWOCHEN: Im Rausch der Sinne

Übersinnliche Texte, Musik und Multimedia mit Paul Bokowski, Hinark Husen, Robert Rescue, Frank Sorge, Volker Surmann & Heiko Werning. Sieben Donnerstage, sieben Sinne.

Sinn der Woche: Der sechste Sinn

Gäste:
Nils Heinrich (gewann kürzlich ein schwarzes Schaf - Unheimlich witzig)
http://www.nils-heinrich.de
Roger Trash (Der Landstreichler - Diabolisch gut)
http://www.rogertrash.de

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Heiligabend mit den Brauseboys

Was ich mache, wenn ich nicht den Newsletter schreibe 1.) Eine Strichliste anlegen, wie oft ich das Wort Blitzeis im Radio höre. Überlegen, wie ich mit den Varianten "Blitzendes Eis", "Blitzkrieg", "Blitzer" und "geblitzt wird" umgehen soll. 2.) Pfefferkörner kaufen und in die Pfeffermühle bis zum Rand einkullern lassen, dann eine Brötchenhälfte mit Kassler und Käse belegen und mit Pfefferschrot schwärzen. Mich am frischen Duft der zerrissenen Splitter berauschen. 3.) Aus dem Fenster sehen. Auf der verbliebenen Schneedecke im Hof ist ein Vogel herumgelaufen, offenbar von schwerer innerer Verwirrung betroffen hat er stundenlang in vielfältigen Kreisen sein verstörendes Schneegemälde gemalt. 4.) Zeitung lesen und über Kopenhagen informieren. Der sudanesische Sprecher und "Bremser" heißt Lumumba Stanislaus Di-Aping. Die Ladezeit der Facebook-Fanseite von Thorsten Schäfer-Gümbel ist enorm. Er sagt: "Dem Schneckentempo...

Brauseboys am 2.5. im Eschenbräu: Bock auf Mai

Bier (von Frank Sorge) Was wären wir, ohne dir - Bier. Bring doch mir noch eins hier. Bier - wegen dir ich wild deklamier und schwadronier. Es veredelt Papier. Bier - der Juwelier veräußert Saphir für dir. Glorifizier, und schnabulier. Sei Pro-Bier für dein Pläsir. Was gehört aufs Klavier? Es ist immer nach vier. Bier! ~#~#~#~#~#~#~#~# Donnerstag, 2.5. /20.30 Uhr Eschenbräu (Triftstr. 67, nahe U-Leopoldplatz und S-Wedding) Die Brauseboys - Lesebühne im Wedding - ab jetzt im Eschenbräu! Seit sechszehn Jahren jede Woche neue Texte, Betrachtungen, Musik und belebende Heiterkeit. Neue Features auf dem Weg zur perfekten Location im Eschenbräu: Ein hungriger Schallschutzvorhang, der sich zu gut gelaunten Nicht-Zuschauern nebenan eigenmächtig überwirft und sie verschlingt - ein neues Klavier mit Lautstärkeregler - ein frisch gebrauter, hochgradig beruhigender Maibock.  Am 2.5. begrüßen Thilo Bock, Nils Heinrich, Robert Rescue und Heik...

Brauseboys am 18.7. (20 Uhr) mit Susanne M. Riedel, Uli Hannemann & Josias Ender

Kein Boom in Sicht (von Frank Sorge)   Ich kenne einen Ort in Brandenburg, der einen schönen kleinen Bahnhof hat. Es ist fast das Ende einer Bahnstrecke und viele Menschen wohnen hier nicht. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde die Strecke verkürzt und der Bahnhof fing an zu überwuchern. Gegenüber war jetzt eine Bushaltestelle, die stündlich eine Anbindung an das neue Ende der Bahnstrecke bot. Wirtschaftlich war das offenbar auch nicht, erst wurden die Busse verkleinert, dann ein 2-Stundentakt daraus gemacht. Es sind mindestens zehn oder fünfzehn Jahre seit der Streckenverkürzung ins Land gegangen, am Sonntag fährt fast kein Bus mehr. Der Bahnhof ist immer noch schön, jetzt vor allem schön verwittert. Die ganze Gegend hat sich kaum verändert in den fast dreißig Jahren, die ich den Ort kenne, mal abgesehen vom großen Logistikcenter und seinen LKWs. Dabei ist es nah an Berlin, wo doch sonst alles boomt. Profitiert hat von der Streckenverkürzung mutmaßlich niemand, es wurde nur immer sc...