Zum zehnten Mal in Folge fand die machtvolle Demonstration zum Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen statt. Das Wetter bot widrige Umstände, entmutigte die geschätzten 200-10.000 Teilnehmer aber nicht, denn gegen eben solche widrigen Umstände wurde demonstriert. Gegen den Zwang zur Lohnarbeit.
Musikalisch eröffnete Jan Papke mit dem Klagelied eines Arbeiters die Demo. Als Ex-Weddinger konnte ich ihn für den Weddinger Block werben und bedanke mich herzlich für seine Teilnahme.
Es war wieder eine sehr kinderfreundliche Demo. Sie müssen auch noch nicht arbeiten, ein seliger Zustand.
Unweigerlich werden sie später aber doch die Fesseln des Lohnerwerbs spüren. Und sie abwerfen, wenn wir es bis dahin nicht geschafft haben sollten.
Die Strecke ging traditionell durch die Schwedter Straße los, dann die Castingallee hoch bis zum Eberswalder. Von dort zu Zwischenkundgebung und Gebet gegen die Arbeit vor dem Konsumtempel (Schön-Schöner-Schönhauser Allee Arcaden).
Der beständige Nieselregen durchweichte unsere äußeren Hüllen, von innen aber wärmten die kämpferischen Redebeiträge von Falko Hennig und Jürgen Witte auf dem Weg. DJ Jero erhitzte mit einer stimmungsvollen Auswahl Lieder über den Lautsprecherwagen.
Viele staunende Gesichter am Rand, Touristen fotografieren den Zug der Massen.
Vor dem Konsumtempel dann ein Redebeitrag von Jakob Hein und das Gebet.
Doc Schoko spielte vor den Arcaden.
Auf dem Rückweg zum Senefelder Platz habe ich meine Rede zum 2. Mai über die Lautsprecher gehalten und Grüße des Weddinger Blocks übermittelt. Danach las noch Meikel Neid von den Surfpoeten ein Gedicht.
Der nächste 2. Mai kommt bestimmt.
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