Kein Boom in Sicht (von Frank Sorge)
Ich kenne einen Ort in Brandenburg, der einen schönen kleinen Bahnhof hat. Es ist fast das Ende einer Bahnstrecke und viele Menschen wohnen hier nicht. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde die Strecke verkürzt und der Bahnhof fing an zu überwuchern. Gegenüber war jetzt eine Bushaltestelle, die stündlich eine Anbindung an das neue Ende der Bahnstrecke bot. Wirtschaftlich war das offenbar auch nicht, erst wurden die Busse verkleinert, dann ein 2-Stundentakt daraus gemacht. Es sind mindestens zehn oder fünfzehn Jahre seit der Streckenverkürzung ins Land gegangen, am Sonntag fährt fast kein Bus mehr. Der Bahnhof ist immer noch schön, jetzt vor allem schön verwittert. Die ganze Gegend hat sich kaum verändert in den fast dreißig Jahren, die ich den Ort kenne, mal abgesehen vom großen Logistikcenter und seinen LKWs. Dabei ist es nah an Berlin, wo doch sonst alles boomt. Profitiert hat von der Streckenverkürzung mutmaßlich niemand, es wurde nur immer schwerer, den Ort ohne ein Auto zu besuchen. Es ist kein Boom in Sicht.
Brauseboys am Donnerstag, 18.7. (20 Uhr) mit Susanne M. Riedel, Uli Hannemann & Josias Ender
(Ystader Str. 10)
Man sollte immer für Veränderungen offen sein und manchmal sind sie ohnehin nur temporär. Wie Ferien. Muss man sich auch erstmal drauf einlassen und wenn sie lange genug dauern, hat man sie irgendwann wieder satt. Danach soll dann alles wie immer sein, also vorher. So machen wir es auch, diese Woche fordern wir euch nochmal alle auf, die Sonnenhüte aufzusetzen und ab ins Haus der Sinne zu kommen, danach setzten wir selbst mal den Sonnenhut auf. Denn kurz vor einem Sommer-Ferienpäuschen, wie es sonst keins gab, gibt es noch einen Donnerstag, wie es ihn noch nie gab. Das liegt nicht nur daran, dass sowieso jeder Donnerstag anders ist, sondern weil wir ein besonders feines Gästebukett präsentieren können: Susanne M. Riedel von Reformbühne & Frühschoppen, Uli Hannemann von LSD-Liebe statt Drogen und Josias Ender für die musikalische Einleitung der Sommerferien.
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