Direkt zum Hauptbereich

Ich schreibe einen Roman (22)

Mein Roman hat nun endlich auch einen Titel. "Tod eines Komikers" erschien allen im Verlag als zu negativ, als zu sehr nach Miller oder Martin Walser klingend, bzw schlichtweg zu sehr nach Kriminalroman. Da Flusspferde eine recht prominente Rolle in meinem Roman spielen, schlug ich als Alternativtitel "Die Schwerelosigkeit der Flusspferde" vor. Der gefällt inzwischen allen. Beziehungsweise daran haben sich alle ganz gut gewöhnt.
Hier die aktuellen Titelentwürfe. Kommentare ausdrücklich erwünscht.


Allerdings ist es irgendwie doppelt gemoppelt, wenn Flusspferde im Titel sind und dann noch abgebildet werden. Andererseits sind Flusspferde nun mal von Natur aus gemoppelt.
Jemand kam dann auf die Idee, die Schwerelosigkeit durch Luftbubbel eines tauchenden Flusspferds zu visualisieren. (Ich nenne es die O2-Variante des Covers.)
Hinzu kommt eine völlig neue Verunsicherung, für die ein Buchhändler und geachteter Ratgeber des Verlages gesorgt hat.
„Und wie findest du die Entwürfe für den anderen Roman?“, wollte mein Verleger wissen.
„Ach, dieser Lesbenroman?“, fragte der Buchhändler.
„Das ist kein Lesbenroman.“
„Echt nicht? Ich hab das Flusspferd auf dem Cover gesehen und sofort gedacht: ‚Lesbenroman’.“
Preisfrage: Was hat ein Flusspferd Lesbisches an sich? (Zumal das Tier auf den Bildern vermutlich ein Bulle ist.) Aber darum geht es wohl nicht. Schwule wollen keine Tiere auf dem Cover, meint der Buchhändler. Mit einem Flusspferd entferne sich der Verlag zu weit von seiner schwulen Klientel.
Es müssten Menschen aufs Cover. Und ich ahne, für die schwule Zielgruppe sollten sie möglichst sexy und am besten nackt sein. Ein nackter Flusspferdbulle kann da nicht mithalten.

Nun ist es so, dass das Tauchen in dem Roman an einer Stelle eine sehr wichtige Rolle spielt. Daher bin ich gerade mal fotoshoppen gewesen und hab Taucher-Entwürfe skizziert, die hoffentlich auch irgendwie ironisch aussehen und zusammen mit dem Titel vielleicht besonders lustig wirken ... - Wie gesagt: Kommentare ausdrücklich erwünscht.

Kommentare

Volker hat gesagt…
Aktueller Zwischenstand bei Facebook:
2 x Flusspferd plattgedrückt
2 x Luftbabbel
1 x Flossenhoch
Volker hat gesagt…
Dank an alle!
Das freigestellte Flusspferd hat eindeutig gewonnen, auch bei der Publikumsbefragung bei den Brauseboys gestern.
Ob es einfach steht, einem die Zunge rausstreckt oder platt daliegt scheint etwas nachrangig zu sein; dieses Flusspferd soll es sein. Habe das dem Verlag als Votum mitgeteilt.
Die Tauchbilder waren ein Flop. Davon kam nur das mit den Flossen oben halbwegs an.
Wobei mir das Cover mit dem Jungen in der roiten Shorts unter Wasser super gefällt. Passt nur nicht zu dem Roman. Ich glaub, ich schreib einfach meinen zweiten Roman passend auf dieses Cover zu...
Dorothee Jacken hat gesagt…
finde ich auch mit abstand am besten ;)

Beliebte Posts aus diesem Blog

Brauseboys am 18.7. (20 Uhr) mit Susanne M. Riedel, Uli Hannemann & Josias Ender

Kein Boom in Sicht (von Frank Sorge)   Ich kenne einen Ort in Brandenburg, der einen schönen kleinen Bahnhof hat. Es ist fast das Ende einer Bahnstrecke und viele Menschen wohnen hier nicht. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde die Strecke verkürzt und der Bahnhof fing an zu überwuchern. Gegenüber war jetzt eine Bushaltestelle, die stündlich eine Anbindung an das neue Ende der Bahnstrecke bot. Wirtschaftlich war das offenbar auch nicht, erst wurden die Busse verkleinert, dann ein 2-Stundentakt daraus gemacht. Es sind mindestens zehn oder fünfzehn Jahre seit der Streckenverkürzung ins Land gegangen, am Sonntag fährt fast kein Bus mehr. Der Bahnhof ist immer noch schön, jetzt vor allem schön verwittert. Die ganze Gegend hat sich kaum verändert in den fast dreißig Jahren, die ich den Ort kenne, mal abgesehen vom großen Logistikcenter und seinen LKWs. Dabei ist es nah an Berlin, wo doch sonst alles boomt. Profitiert hat von der Streckenverkürzung mutmaßlich niemand, es wurde nur immer schwer

Brauseboys am 4.7. (20 Uhr) mit Ahne und dem Kreuzmusik-Duo

Zeitstrudel (von Frank Sorge)   Auch im Wedding merkt man, dass die Ferienzeit beginnt. Überall ortsfremde junge Menschen mit Reiserucksäcken, in der Liebenwalder am Hostel heute ein ständiger Strom von Abiturientinnen und Abiturienten aus anderen Bundesländern. Der traditionelle Berlinbesuch zum Schulabschluss, er besteht offenkundig fort.  Als ich spät noch zwei Bier vom Späti hole, kommen sie mir auf dem Rückweg entgegen. Erst gucken sie mich verstohlen an, den wirren Streuner mit den zwei Bierflaschen, vor den leuchtenden Fenstern von Falafelladen und Casino, dann sehen sie hinter mir die kleine Spätkauf-Arena, die sich vor dem Laden draußen um den Fernseher gebildet hat. Denn es ist EM und ein Türkei-Spiel, und wenn es der Öffentlich-Rechtliche Fernsehfunk nicht zeigt, dann macht es der Spätkauf und kein Anwohner und kein Ordnungsamt löst die Arena auf, Ehrensache! Aber es ist lustig, wie die Augen der jungen Berlinbesucher aufgerissen sind. Als würden sie dahinter denken: Was hi

Brauseboys am 20.6. (20 Uhr) mit Tilman Birr & Yunas im Haus der Sinne

Isla del Balkonia (von Frank Sorge)   Was soll ich auf der Alm, im Diesel-Traktorqualm? Was zieht dich noch nach Sylt, der braune Strand? Dass man im Wedding besser chillt, liegt wohl auf der Hand.   Überhaupt in der Natur, störst du im Zweifel nur. Zertrampelst Käfer auf Waldwegen, scheuchst Rehe ins Gebüsch, bist jedem Mückenschwarm erlegen auf der Jagd nach fremden Fisch.   Ich häng heute lieber schlapp auf Isla del Balkonia ab. Im Schatten der Hängegeranien, mit Windrad, Hanfblüte und Grill, ein Buch über Transsylvanien, und mittags schon ein Promille. ­ Brauseboys am Donnerstag, 20.6. (20 Uhr) mit Tilman Birr & Yunas   Haus der Sinne (Ystader Str. 10)   Oleole, das Lesebühnenfieber hält an! Die emotionalsten Texte, die schnellsten Pointenjäger, jede Begegnung ein Knüller, Public Hearings, sympathische Mannschaften, ein Sommerliteraturmärchen! Wir haben sportliche, neue Texte geschrieben und beabsichtigen, diese in der Euphoriekurve des Stadions Haus der Sinne ordentlich zu sk