Politwochen 2021 - Der umfassende Kandidat*innen-Check der Brauseboys. In diesem Jahr unnachahmlich mit besonders herzerwärmenden Lobhudeleien der Parteigäste von Nils Heinrich.
(Politwochen am 2.9. mit Hannah Steinmüller & Taylan Kurt)
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Alle heute hier Anwesenden leben entweder unter einem Stein, haben den Schuss nicht gehört oder eine Erbse am Rollen. Ihr habt nicht alle Latten im Schrank und nicht alle Tassen am Zaun. Anders lässt sich nicht erklären, weshalb ihr euch heute freiwillig im selben Raum mit Vertretern der Verbotspartei Nummer eins aufhaltet. Doch halt, eine Möglichkeit gibt’s noch: ihr liebt die Gefahr und habt, bevor ihr herkamt, alle persönlichen Gegenstände in ein Schließfach eingeschlossen. Oder ihr hasst Eigentum und seid uniforme, staatsgläubige Befehlsempfänger mit der Hoffnung, heute hier neue Anweisungen eurer Lieblingspartei zu erhalten, mit denen ihr nachher, nach Verlassen dieser Veranstaltung, freie und selbstverantwortliche Bürger missionieren könnt. Zu mehr Klimaschutz, Geschlechtergleichheit und LGBTQXYZ-Rechten. Denn heute und hier geht es ums Ganze. Heute und hier wird die Welt gerettet. Denn wir haben heute echte Grüne hier!
Die Grünen sind eine Partei, die es schafft, dass sich Blackrock-Managern mit Testikeln dick wie Wassermelonen vor Angst die Nasenhaare aufstellen. Das ist auch kein Wunder. Denn die nette Verbotspartei von nebenan will unsere bisherige Lebensweise auf links drehen, in den Mixer werfen und zu einem grünen Smoothie pürieren. Es soll nicht nur landesweit, sondern weltweit so werden wie in Baden-Württemberg, das ja schon seit einer vollen Dekade von den Grünen regiert wird und zu einem klimaneutralen, veganen Fahrradfahrerparadies umgebaut wurde!
„Schaffe schaffe Häusle baue“ ist nicht mehr.
Seit zehn Jahren heißt es „Abschaffe abschaffe Wohngemeinschaft einrichte“.
Selbst in einer kleinen süßen Sozialwohnungsenklave wie Baden-Baden fährt aller fünf Minuten ein Elektrobus, der die wohlhabenden Witwen ins vergesellschaftete Casino bringt, wo sie einmal monatlich gerne und freiwillig und in Bar ihren Grünen-Zehnt abliefern, eine Vorauszahlung auf die Erbschaftssteuer, die die Hinterbliebenen nach dem Kompostieren ihrer Vorfahrin gerne und freudig entrichten, während mit Omas fermentierten Überresten ein biodynamisches Hirsefeld gedüngt wird.
Daimler wurde längst verstaatlicht und hat die Produktion komplett auf Lastenräder umgestellt. Das neueste Modell ist groß wie eine G-Klasse und hat Sonnenkollektoren auf dem Dach. Porsche wurde sofort nach der Machtergreifung von Winfried Kretschmann persönlich geschlossen und verplombt. Keine zwei Stunden später schon war das Porsche-Stammwerk in Untertürkheim nur noch ein Gerücht, nachdem es ein befreundetes und von den Grünen rechtzeitig ins Land geholtes marxistisch-wahabistisches Dschihadistenkollektiv in die Luft gesprengt hatte.
Dort, wo einst der legendäre 911er stolz aus der Werkshalle glitt, erstreckt sich heute ein von Dattelbäumen umhegtes Mohnfeld, welches die größte Moschee zwischen Mekka und Mannheim umschließt.
Die freiwillig gleichgeschalteten Bürger des rundum glücklichen Bundeslandes essen Analogkäsespätzle und Zwiebelrosttofu. Die Kinder bekommen schon in der Kita Pink Floyd zu hören, die Lieblingsmucke der kommenden Kanzlerin Annalena Baerbock.
Alle lächeln den ganzen Tag und pulen sich gegenseitig beim Kraftyoga die Salatreste aus den Zahnzwischenräumen. Natürlich gibt es auch keine sozial konstruierten Geschlechterrollen mehr. Jedes darf sein, was es ist. Oder was es in einem Tutorial gesehen hat.
Endlich ist der Fickdruck weg.
Auch der mühsam aufrecht erhaltene Waffenstillstand zwischen Schwaben und Badenern wich endlich einem Friedensvertrag. Es gibt keine Schwaben mehr und auch keine Badener, nur noch Schwaden. Eine Nebengattung der Schweden. Jeder, der in den letzten zehn Jahren durch Baden-Württemberg durchfuhr, hat gesehen, was unserem ganzen Land, hihi, „blüht“: eine glückliche Gemeinschaft geschlechtsneutraler Gendergenossinnen.
Noch ein Beweis für das große grüne Glück: der deutsche Bürgermeister, den 120 Prozent aller Deutschen kennen, ist nicht etwa der Bürgermeister von Hamburg, München oder Berlin. Mitnichten: es ist der Bürgermeister von Tübingen! Ja, richtig, das Tübingen hinter Plochingen, Metzingen, Nürtingen, Reutlingen, Schwindingen, Findlingen, Bimpfingen, Singenklingen, Dahingingen, Ringringen: Boris Palmer, der Rucola-Rabauke aus dem Neckartal.
Noch darf das freche Trollingerteufelchen im Rahmen der „Von hinten durch die Brust ins Auge“ zielenden Marketingkampagne der Grünen reden, wie ihm die Maultasche gewachsen ist. Hauptsache, man ist in irgendeiner Timeline drin, egal warum! Aber direkt nach der geordneten Übergabe der Staatsgeschäfte an Annalena Baerbock, nach der Kapitulation des trägen, alten rheinischen Kapitalismus, wird auch er sich einmal wöchentlich in einem Gesprächskreis einbringen, um sein letztes Facebookposting zu erklären.
Das und auch alles andere gilt dann nicht mehr nur für Baden-Württemberg, sondern fürs ganze Land. Wir freuen uns. Vor allem auf unsere heutigen Gäste von der Verbotspartei Bündnis90/Die Grünen. Live und in Farbe, bei den Brauseboys, zwei echte Taliban: Hanna Steinmüller und Taylan Kurt!
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