Wagen wir mal einen stark hinkenden Vergleich.
Also, nur mal angenommen, Arthur Miller hätte für "Tod eines Handlungsreisenden" zwei Verlage zur Auswahl gehabt. Und der eine Verlag ist dafür bekannt, auf seinen Buchcovern ... sagen wir mal ... ausschließlich wenig bekleidete Frauen abzubilden, dann wäre unter Umständen der folgende Dialog zwischen Arthur Miller und Verlagsangestelltem imaginierbar. Rein hypothetisch natürlich.
"Herr Miller, wir haben großes Interesse, Ihr Stück zu drucken."
"Oh, das freut mich."
"Ja, es wäre wirklich eine wahre Zierde für unser Verlagsprogramm!"
"Das freut mich noch viel mehr. Solange Sie keine nackte Frau aufs Cover packen."
"Nein, natürlich nicht. Das ist uns auch klar, dass zu Ihrem Werk eine nackte Frau auf dem Cover nicht so gut passt."
"Das freut mich."
"Deswegen würden wir - und das würden wir für Ihr Werk wirklich zum allerersten Mal machen! - die Blöße bei der nackten Frau bedecken, z.B. mit einem Aktenkoffer, wegen Vertreter und so. Sie verstehen schon."
"... verstehe schon."
"Ja, und der Titel. Tod eines Handlungsreisenden, also das klingt uns irgendwie zu negativ."
"Öhm, negativ, so so."
"Also ich war so frei, mir für die Programmkonferenz in unserem Verlag einen anderen Titel auszudenken, der bei den Kollegen auch wirklich sehr gut angekommen ist."
"... und der wäre?"
"Öhm ..."
"Ja?"
"Aber bitte nicht lachen, Herr Miller."
"Keine Sorge."
"Nun, wir hätten gedacht an Das verführerische Lachen von der Frau des Vertreters."
Ende des Vergleichs. Er hat seine Schuldigkeit getan und hinkt davon.
Langer Rede, kurzer Sinn: Heute habe ich den Vertrag bei dem anderen Verlag unterschrieben.
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