Neuer Blog, altes Thema, neue Entwicklungen:
Meine Literaturagentin hat ganze Arbeit geleistet und sich viele Absagen eingehandelt, aber auch zwei interessierte Verlage aufgetan. Zwei Verlage mit homosexueller Zielgruppe interessieren sich für mein Buch.
Wieso "nur" zwei kleine schwule Verlage? frage ich mich und lerne: Große Verlage trauen sich an meinem Roman nicht ran, denn er hat zwei "Probleme": Erstens spielt er im Comedybusiness. Und die Verlage meinen, dass da niemand hinter die Kulissen schauen will. Zweitens hat mein Roman eine schwule Hauptfigur. Damit fällt mein Buch gleich zum zweiten Mal in die Special-Interest-Ecke. Ist das deutsche Verlagswesen wirklich so konservativ? Offenbar.
Wegen eines anderen Projekts habe ich mit einer Kollegin folgenden Dialog geführt:
"Die Verlage wissen nicht, ob es Reisebuch oder Belletristik ist. "
"Satirische Reiseerzählung", sage ich.
"Damit können die Buchhändler nicht umgehen. Die wissen dann nicht, in welches Regal sie es stellen sollen."
"Na und?"
"Womit Buchhändler in Deutschland nicht umgehen können, wird nicht auf den Markt gebracht."
Aha.
Immerhin: Das Regal für meinen Roman ist jetzt klar: Literatur für Homosexuelle. Ein bisschen schade ist das schon, nicht dass ich Schwulen das Buch nicht gönnen würde, aber ich würde es Heten auch gönnen. Sei's drum! Ich habe zwei Verlage! Hurra! ... Na, ja, ein halbes Hurra. Denn ich muss mich jetzt "nur noch" für einen von beiden entscheiden.
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