Frage mich, ob ich im Kino über Hitler oder Helge Schneider lachen werde oder überhaupt. Beschäftigt mich auch nur vorneweg, weil im Tsunami der Diskussion ein schönes Helge-Porträt zum 50. wieder in ein Abendprogramm gespült wurde, das ich, obwohl ich es kannte, nicht wegschalten mochte. Er meint darin, weitestgehend ernst zur künstlerischen Selbstbestimmung, eigentlich könne er nur Klavier spielen. Und Quatsch machen, schiebt er verlegen nach. Denke also in Folge zwanglos über meine künstlerischen Kernkompetenzen nach und heute dann ein schrecklicher Verdacht.
Kein Boom in Sicht (von Frank Sorge) Ich kenne einen Ort in Brandenburg, der einen schönen kleinen Bahnhof hat. Es ist fast das Ende einer Bahnstrecke und viele Menschen wohnen hier nicht. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde die Strecke verkürzt und der Bahnhof fing an zu überwuchern. Gegenüber war jetzt eine Bushaltestelle, die stündlich eine Anbindung an das neue Ende der Bahnstrecke bot. Wirtschaftlich war das offenbar auch nicht, erst wurden die Busse verkleinert, dann ein 2-Stundentakt daraus gemacht. Es sind mindestens zehn oder fünfzehn Jahre seit der Streckenverkürzung ins Land gegangen, am Sonntag fährt fast kein Bus mehr. Der Bahnhof ist immer noch schön, jetzt vor allem schön verwittert. Die ganze Gegend hat sich kaum verändert in den fast dreißig Jahren, die ich den Ort kenne, mal abgesehen vom großen Logistikcenter und seinen LKWs. Dabei ist es nah an Berlin, wo doch sonst alles boomt. Profitiert hat von der Streckenverkürzung mutmaßlich niemand, es wurde nur immer schwer
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