Direkt zum Hauptbereich

Brauseboys am 23.5. (20) mit Jannik Böker und Titus Waldenfels im Haus der Sinne

Beuteschema (von Frank Sorge)

Gute Aussichten gibt es immer, wenn ich am Vormittag einkaufe, mal aus mir rauszugehen. Die Regale im Supermarkt sind noch voll, alles ist etwas leerer und gemächlicher, es sind mehr Originale unterwegs. Wie der braungebrannte Rentner mit dem Muskelshirt, dessen Einkaufswagen meinen blockiert beim Einpacken. Genau mein Beuteschema: Leicht verpeilt, indigen, slawisches Flachgesicht, Einkauf Alk und Vitamine, hängt wahrscheinlich den ganzen Tag im Schillerpark oder am Plötzensee ab. Ich packe flott ein, damit er mir nicht entwischt.
"Entschuldn Sie, junga Mann, aber könnten Se ihrn Wajen mal wat wegschieben, damit ick ausparken kann?"
Ein sehr skeptischer Blick, herrlich, aber anstandslos macht er mir Platz. Schaut mir nach, als wär ich ein Schauspieler, aber das bin ich gar nicht. Nur ein Chamäleon auf der Jagd.


Brauseboys am Donnerstag, 23.5. (20 Uhr) mit Jannik Böker & Titus Waldenfels
 
(Ystader Str. 10)
 
So, jetzt ist fast schon wieder gut mit Grillwurst und Freibad, darf schon wieder Herbst werden. Oder Winter. Man muss jedoch immer vorsichtig sein mit den Wunschvorstellungen, dass sie nicht doch in Erfüllung gehen. Wenn das Laub braun wird wegen Dürre oder der nukleare Winter vor der Tür steht, hat man dann den Salat. Also lieber bei dem bleiben, was man hat, einen heißen Mai. Ja mei, der Mai! Der hat auch schöne Donnerstage, zum Beispiel gleich diesen im Haus der Sinne, das jeder Wetterlage mit vorzüglichem Raumklima und erholsamer Gemütlichkeit trotzt. Wir lesen, singen und lachen, der guten Dinge drei mit guten Gästen zwei: Jannik Böker bringt einen Roman mit und aus München besucht uns Titus Waldenfels mit so vielen schönen Saiteninstrumenten, wie er tragen kann.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Brauseboys am 3.7. (20 Uhr) mit Michael-André Werner und June Kater

Nachträge Welsnachrichten (von Frank Sorge)   Welsnachtrichten II Meine innere Redaktion hat einem Gerücht zu viel Glauben geschenkt, der erschossene Wels in Bayern wird nicht bis Oktober eingefroren oder geräuchert, er ist vielmehr schon längst auf der Speisekarte, kostet 22,50 pro Filet und wird serviert mit Sommergemüse und Kräuterkartoffeln. Rund 120 Filets sind es geworden, und sie sind vermutlich schneller verspeist, als man nochmal nachgucken kann. Das Restaurant heißt ‘Zum goldenen Lamm’ und das Welsfleisch soll eine Konsistenz wie zartes Kalb haben.   Welsnachrichten III Im Garten eines Kaffeehauses in Wels in Österreich hat eine Frau den epileptischen Anfall eines Mannes gefilmt. Dem Mann wurde schnell durch Anwesende geholfen, die Frau hörte aber auch nach Aufforderung nicht auf, den Mann zu filmen. Sie dokumentiere nur, was mit Geimpften passiere, erklärte sie ihr Tun und so wird das Video dann wohl auch bald im Internet zu finden sein. Wels ist mit 65.000 Bewohne...

Brauseboys am 17.7. (20 Uhr) mit Jakob Hein und Sedlmeir

Trau keiner KI (von Frank Sorge)   Nach dem Debakel von letzter Woche, als Elon Musks KI Grok, befreit von den ‘Fesseln der Wokeness’, unter anderem Erdogans Mutter beleidigte, wurde direkt die nächste Version vorgestellt, Nummer 4. Also ist klar, warum Musk die Version 3 spontan radikalisierte, weil sie ohnehin kurz vor dem Austausch stand. Das ist sogar recht logisch, aber nicht, um den Schaden zu begrenzen. Mit einem solchen Gedanken verliert der reichste Mann der Welt keine Zeit, es war nur ein weiterer Test, um zu erkennen, was man anders oder unauffälliger machen muss, damit die KI rechtslastig argumentiert. So wird jetzt berichtet, dass der neue Grok bei diversen Anfragen zu kontroversen Themen auf dem Weg zu einer Antwort erst einmal Elons eigene Sicht der Dinge auf Twitter abfragen und entscheidend relevant verarbeiten muss. Das ist lächerlich und gefährlich zugleich. Denn eine Information fehlt noch, Grok soll künftig in den US-amerikanischen Behörden mitarbeiten, zuvord...

Brauseboys am 10.7. (20 Uhr) mit Danny Dziuk und Matthias Hufnagl

Die Welsnachrichten reissen nicht ab   Welsnachrichten IV (von Frank Sorge)   Der Wels schlägt zurück am Brombachsee. Kaum sind die 120 Filets des erschossenen Fisches verspeist, gab es erneut einen Welsangriff an einer Badeinsel. Die AfD versucht mit einer Anfrage an die Fischereibehörden Stimmung zu machen, aber die Vornamen der auffälligsten Welse sind Michael, Andreas und Thomas. Man hatte mit den ach so typischen Welsnamen Waldemar, Walter und Wanda gerechnet.  Welse leben auch in den Berliner Badeseen, vor allem im Schlachtensee und der Krummen Lanke. Der dort ansässige Wels e.V. hievt wohl fünfzig Welse pro Jahr aus dem Wasser auf den Grill, ohne dass weltweit Memes dazu entstehen oder Proteste losgeschlagen werden.   Die Welslage (von Heiko Werning)   Droht jetzt ein „dritter Welskrieg“, wie die Zeit fragte? Immerhin sieht man dort in der klassischen Sommerlochgeschichte über Welse, die gerade mit einer gewissen Hartnäckigkeit fränkische Badegäste anrasp...