Direkt zum Hauptbereich

Brauseboys am 9.6. (20 Uhr) in der Kufa Moabit: Open Air mit Andreas Krenzke und Martin Goldenbaum

Bierrabatt (von Frank Sorge)
 
"Verstehst du dit mit dem Tankrabatt, Ralle?"
"Keene Ahnung, Bierrabatt wär mir lieber jewesen."
"Aber Marie hat die Preise janich erhöht."
"Pscht!"
"Nee, aber ick meene, wie dit überhaupt funktioniert. Wer hat welchen Rabatt?"
"Kann ick dir nich helfen, Dieter, aber Rabatt heißt ja wohl, dat irgendwat billiger wird."
"Jenau, aber die Preise steigen mit dem Rabatt."
"Dann muss ick mir korrigieren, dann will ick auf keenen Fall Bierrabatt."
"Wann hast du dit letzte Mal in Auto jesessen?"
"Zählt'n Krankenwagen?"
"Nee, ick meine, wann hast du dit letzte Mal jetankt?"
"Wat für ne Frage, du bist immer dabei."
"Benzin, Ralle."
"Jeht ooch Diesel? Mag ick nich so, aber jeht natürlich ooch mal."
"Haste überhaupt een Führerschein?"
"Klar doch, aber nur für Pferdekutschen noch."
"Du mit ner Kutsche, na, dit will ick sehn."
"Ick war mal'n bisschen uffm Bock, aber lange her, war mir zu öde."
"Echt, du kannst große Dinger fahrn?"
"Kann ick bestimmt noch, wär nur die Frage, wohin dit Ding fährt. Die Straße sollte besser leer sein, wa, und schön breit."
"Lass et lieber, is sicherer für die Welt. Die Seestraße is jedenfalls nie leer, und die janzen Autos drumherum sind ooch schon so breit wie dein LKW. Die zahln alle schön druff mit ihrn Rabatt."
"Ach, Dieter, wat jehn mir anderer Leute Probleme an? Wenn Rabatt jetzt heißt, dat man wat druffzahlt, will ick davon nüscht mehr hörn."
"Muss irgendwat mit die Steuer sein. Ick frag mal Ronny, wenn der ufftaucht, der hat doch früher Autos jeknackt, der weeß sowat."
"Steuer heißt doch Lenkrad, Dieter, nich zufällig. Mir kommt dit vor, als wär dit mit dem Rabatt wie Rückwärtsfahren, lenkste links, fährste nach rechts, und so wird denn aus Rabatt een Uffschlag."
"Könnteste recht haben, mit Volljas zurück in die Vergangenheit."
"Also ick nenn sowat Geisterfahrer."
~#~#~#~#~#~#~#~#
Donnerstag, 9.6. /20 Uhr
Kulturfabrik Moabit (Lehrter Str. 35)
 


Die Brauseboys am 9.6. im Windlicht: Open Air mit Andreas Krenzke und Martin Goldenbaum

Wann wird's mal wieder richtig Sommer? Einfache Antwort: Jetzt! Lange vorbei die Zeiten, wo wir als Vorleser das Sonnenlicht scheuten, und den frischen Hauch der Abendkühle. Freiluft bedeutete für uns mal was ganz Schlimmes, vor allem dort aufzutreten, wo man sich lieber mit anderen Sachen beschäftigte, während wir auftraten. Doch die Zeiten, sie ändern sich, im Moment können wir uns nichts Schöneres vorstellen, als unsere Geschichten Richtung Abendhimmel zu lesen, während uns ein lauer Wind in den Haaren spielt. Deshalb gehen wir raus in den schönen Hinterhof der Kufa, der auch ein Freiluftkino ist. Wir machen Freiluftkino im Kopf, kommt heran und kopft mit. Wenn es nicht absehbar regnen wird, finden wir die nächsten Wochen auf jeden Fall im Windlicht statt, ein paar Schritte hinter dem Slaughterhouse. Sonst gehen wir rein. Bitte denkt daran, Pullover oder Jacken mitzubringen, oder innere Hitze. Es ist ja schon schön, aber noch nicht Hochsommer. Wann wird's mal wieder richtig Hochsommer? Bald, bald, da steppt der Bär in der Berliner Steppe. Draußen wie drinnen gelten unsere eigenverantwortlichen Coronaregeln: 'Kontrolliert euch bitte selbst, gewissenhaft, kommt nicht positiv, und es ist ausdrücklich erlaubt, Maske zu tragen!'. Wir haben zwei Gäste mit im Programm, das durch sie funkeln und glitzern wird im Abendlicht: Andreas Krenzke (Spider) und Martin Goldenbaum!
~#~#~#~#~#~#~#~#
LIVESTREAM am 16.6.

Einmal im Monat schalten wir den Livestream an, damit auch die mitsehen können, die längst aus Berlin weggezogen sind, oder nie hier gewohnt haben, oder die schon im Urlaub sind, oder aus ganz anderen Gründen nicht vorbeikommen können. Das nächste Mal am 16.6.
Immer am 3. Donnerstag des Monats.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Brauseboys am 18.7. (20 Uhr) mit Susanne M. Riedel, Uli Hannemann & Josias Ender

Kein Boom in Sicht (von Frank Sorge)   Ich kenne einen Ort in Brandenburg, der einen schönen kleinen Bahnhof hat. Es ist fast das Ende einer Bahnstrecke und viele Menschen wohnen hier nicht. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde die Strecke verkürzt und der Bahnhof fing an zu überwuchern. Gegenüber war jetzt eine Bushaltestelle, die stündlich eine Anbindung an das neue Ende der Bahnstrecke bot. Wirtschaftlich war das offenbar auch nicht, erst wurden die Busse verkleinert, dann ein 2-Stundentakt daraus gemacht. Es sind mindestens zehn oder fünfzehn Jahre seit der Streckenverkürzung ins Land gegangen, am Sonntag fährt fast kein Bus mehr. Der Bahnhof ist immer noch schön, jetzt vor allem schön verwittert. Die ganze Gegend hat sich kaum verändert in den fast dreißig Jahren, die ich den Ort kenne, mal abgesehen vom großen Logistikcenter und seinen LKWs. Dabei ist es nah an Berlin, wo doch sonst alles boomt. Profitiert hat von der Streckenverkürzung mutmaßlich niemand, es wurde nur immer sc...

Heiligabend mit den Brauseboys

Was ich mache, wenn ich nicht den Newsletter schreibe 1.) Eine Strichliste anlegen, wie oft ich das Wort Blitzeis im Radio höre. Überlegen, wie ich mit den Varianten "Blitzendes Eis", "Blitzkrieg", "Blitzer" und "geblitzt wird" umgehen soll. 2.) Pfefferkörner kaufen und in die Pfeffermühle bis zum Rand einkullern lassen, dann eine Brötchenhälfte mit Kassler und Käse belegen und mit Pfefferschrot schwärzen. Mich am frischen Duft der zerrissenen Splitter berauschen. 3.) Aus dem Fenster sehen. Auf der verbliebenen Schneedecke im Hof ist ein Vogel herumgelaufen, offenbar von schwerer innerer Verwirrung betroffen hat er stundenlang in vielfältigen Kreisen sein verstörendes Schneegemälde gemalt. 4.) Zeitung lesen und über Kopenhagen informieren. Der sudanesische Sprecher und "Bremser" heißt Lumumba Stanislaus Di-Aping. Die Ladezeit der Facebook-Fanseite von Thorsten Schäfer-Gümbel ist enorm. Er sagt: "Dem Schneckentempo...

Brauseboys am 3.10. (20 Uhr) mit Michael Bittner und Ivo Smolak

Ungewöhnlich (von Frank Sorge)   Fast 2 Uhr nachts, beim Steuerberater im Hinterhaus brennt noch Licht. Ungewöhnlich, so spät nach Feierabend, aber ich denke, ich weiß warum. Irgendwann muss ja ein Steuerberater auch mal seine eigene Steuererklärung machen. Brauseboys am Donnerstag, 3.10. (20 Uhr) mit Michael Bittner und Ivo Smolak   Haus der Sinne (Ystader Str. 10)   Es ist Tag der Einheit, es wird also ein wenig feierlicher am Donnerstag bei uns zugehen. Vielleicht machen wir mal eine Kerze an, oder eine mehr, als ohnehin immer an sind. Übertreiben muss man es mit dem Feiern nicht, zumal wenn man sich gar nicht so einig ist im Moment. Da wächst man drei Jahrzehnte zusammen und dann sowas, das muss die nächsten drei Jahrzehnte aber besser werden. Dann lassen wir auch wieder die Sektkorken knallen, wie damals an der Sektorengrenze, versprochen! Bis dahin müssen wir uns leider erstmal herbstlich einstimmen, also frieren, schaudern, sorgenvoll auf den Winter schauen. Oder ...