Direkt zum Hauptbereich

Brauseboys am 10.12.: Odyssee im Livestream

In dreizehn Jahren (von Frank Sorge)

“Erinnerungen Corona 2020-2021-2022 abgleichen und löschen.” Der Computer bestätigt den Gedanken und sortiert alles in die Mental-Cloud. Es war wirklich Zeit, dass ich mich nicht mehr damit beschäftigte, und im Kopf wieder etwas Platz war. Was eigentlich? Egal. Über meine Schnittstelle am Haaransatz, der sich schon weit nach hinten verschoben hat, sortiere ich es weg für die nächsten Generationen. Wie die Dias, überlege ich, die vielen Dias. “Dias 1985-86-87 downloaden” denke ich, und weiß, der Abend ist gelaufen, in melancholischer Hinsicht. Frisch heruntergeladen fühlt sich alles noch einmal so echt an, wie zum ersten Mal. Und so ist es ja auch, weil die Erinnerungen wieder ganz woanders im Kopf landen, schön dicht gestapelt von der mentalen Software. Bill Gates, da ist dir wirklich noch einmal ein Glücksgriff gelungen.
Ich schwebe aus meinem Arbeitszimmer, raus über die Straße, über Wald und See hinweg und logge mich aus. Zuhause hat sich nicht viel getan, in dreizehn Jahren, ich nehme eine der Ukulelen von der Wand und gehe zur Kaffeemaschine. Gleich loggt meine Frau aus, ich küsse sie auf den Hinterkopf, neben die Kabel.
~#~#~#~#~#~#~#~#
Donnerstag, 10.12.20 / 20 Uhr



Die Brauseboys - Weddinger Lesebühne im Livestream

An diesem Donnerstag wäre die Premiere unseres Jahresrückblicks gewesen. Das stimmt uns traurig, entbindet uns aber nicht von der Freude über einen weiteren und heiteren Livestream aus dem Echsenstudio. Seit letzter Woche steht dort auch eine neue Sendeantenne, die plötzlich aufgetaucht ist. Wir denken, sie will Kontakt mit uns oder den Quappen aufnehmen. Außerdem gibt es frische Texten, neue Befürchtungen, distanzierte Heiterkeit. Seid dabei, klickt auf die virtuellen Herzen und lauscht den Avataren von Thilo Bock, Robert Rescue, Frank Sorge, Volker Surmann & Heiko Werning

Die Donnerstage im Dezember lesen wir im Livestream. Wie gewohnt auf unserer Facebook-Seite, aber auch parallel auf YouTube und Twitch. Kommentare lesen und antworten schaffen wir allerdings fast nur auf dem Original-Facebookstream.

Parallel auf YouTube: https://youtu.be/XEEmAWrjHz8
Gleichzeitig auf Twitch: https://www.twitch.tv/brauseboys

Virtuellen Eintritt (8 €/5 € ermäßigt) und solidarische Spenden gerne per PayPal an hutspende@brauseboys.de oder Überweisung an Volker Surmann: DE32 1009 0000 7093 4270 03 - jeweils mit Betreff 'Brauseboys'.
~#~#~#~#~#~#~#~#
Auf Nimmerwiedersehen 2020 - Streamshows & Solipakete!
 
Es ist jetzt definitiv, dass kein Jahresrückblick mit Publikum im Kookaburra stattfinden kann. Blöder Virus. Aber wir lassen uns nicht unterkriegen, wir werden trotzdem einen Jahresrückblick für euch veranstalten. Aus dem Kookaburra dorthin, wo ihr seid, wo auch immer auf der Welt. Es geht los am 29.12. und 30.12. um 20 Uhr, parallel auf all unseren Kanälen. Auch an Silvester wird es einen Rückblick geben, und zwar um 16 Uhr. Außerdem verweisen wir auf unsere Solipakete, denn zusätzlich kann man auf dieses Jahr auch in Buchform zurückblicken.
 

Damit nicht Franks Kinder demnächst Pfandflaschen sammeln müssen, Heiko seine Echsen verspeisen muss, Thilo Bock nur noch der Weg in die Literaturwissenschaft bleibt, Robert wieder bei Heilbutt Magenta im Jobcenter sitzt, Nils Gags für Dieter Nuhr schreiben muss und Volker romantische Katzenkalender verlegen muss, haben wir hier ein paar Brauseboys-Corona-Solipakete geschnürt, die Ihr – ähnlich wie beim Crowdfunding – erwerben könnt. Was davon nicht an die Verlage für den Einkauf der jeweiligen Produkte geht, bekommen wir und hilft uns durch die Corona-Krise, die leider auch durchs Portemonnaie geht. Dafür gibt’s von uns: Bücher, CDs, Plakate, Raritäten oder selbst gekochte Marmelade. – Wenn das kein Angebot ist!

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Brauseboys am 18.7. (20 Uhr) mit Susanne M. Riedel, Uli Hannemann & Josias Ender

Kein Boom in Sicht (von Frank Sorge)   Ich kenne einen Ort in Brandenburg, der einen schönen kleinen Bahnhof hat. Es ist fast das Ende einer Bahnstrecke und viele Menschen wohnen hier nicht. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde die Strecke verkürzt und der Bahnhof fing an zu überwuchern. Gegenüber war jetzt eine Bushaltestelle, die stündlich eine Anbindung an das neue Ende der Bahnstrecke bot. Wirtschaftlich war das offenbar auch nicht, erst wurden die Busse verkleinert, dann ein 2-Stundentakt daraus gemacht. Es sind mindestens zehn oder fünfzehn Jahre seit der Streckenverkürzung ins Land gegangen, am Sonntag fährt fast kein Bus mehr. Der Bahnhof ist immer noch schön, jetzt vor allem schön verwittert. Die ganze Gegend hat sich kaum verändert in den fast dreißig Jahren, die ich den Ort kenne, mal abgesehen vom großen Logistikcenter und seinen LKWs. Dabei ist es nah an Berlin, wo doch sonst alles boomt. Profitiert hat von der Streckenverkürzung mutmaßlich niemand, es wurde nur immer schwer

Brauseboys am 4.7. (20 Uhr) mit Ahne und dem Kreuzmusik-Duo

Zeitstrudel (von Frank Sorge)   Auch im Wedding merkt man, dass die Ferienzeit beginnt. Überall ortsfremde junge Menschen mit Reiserucksäcken, in der Liebenwalder am Hostel heute ein ständiger Strom von Abiturientinnen und Abiturienten aus anderen Bundesländern. Der traditionelle Berlinbesuch zum Schulabschluss, er besteht offenkundig fort.  Als ich spät noch zwei Bier vom Späti hole, kommen sie mir auf dem Rückweg entgegen. Erst gucken sie mich verstohlen an, den wirren Streuner mit den zwei Bierflaschen, vor den leuchtenden Fenstern von Falafelladen und Casino, dann sehen sie hinter mir die kleine Spätkauf-Arena, die sich vor dem Laden draußen um den Fernseher gebildet hat. Denn es ist EM und ein Türkei-Spiel, und wenn es der Öffentlich-Rechtliche Fernsehfunk nicht zeigt, dann macht es der Spätkauf und kein Anwohner und kein Ordnungsamt löst die Arena auf, Ehrensache! Aber es ist lustig, wie die Augen der jungen Berlinbesucher aufgerissen sind. Als würden sie dahinter denken: Was hi

Brauseboys am 20.6. (20 Uhr) mit Tilman Birr & Yunas im Haus der Sinne

Isla del Balkonia (von Frank Sorge)   Was soll ich auf der Alm, im Diesel-Traktorqualm? Was zieht dich noch nach Sylt, der braune Strand? Dass man im Wedding besser chillt, liegt wohl auf der Hand.   Überhaupt in der Natur, störst du im Zweifel nur. Zertrampelst Käfer auf Waldwegen, scheuchst Rehe ins Gebüsch, bist jedem Mückenschwarm erlegen auf der Jagd nach fremden Fisch.   Ich häng heute lieber schlapp auf Isla del Balkonia ab. Im Schatten der Hängegeranien, mit Windrad, Hanfblüte und Grill, ein Buch über Transsylvanien, und mittags schon ein Promille. ­ Brauseboys am Donnerstag, 20.6. (20 Uhr) mit Tilman Birr & Yunas   Haus der Sinne (Ystader Str. 10)   Oleole, das Lesebühnenfieber hält an! Die emotionalsten Texte, die schnellsten Pointenjäger, jede Begegnung ein Knüller, Public Hearings, sympathische Mannschaften, ein Sommerliteraturmärchen! Wir haben sportliche, neue Texte geschrieben und beabsichtigen, diese in der Euphoriekurve des Stadions Haus der Sinne ordentlich zu sk