Direkt zum Hauptbereich

12 Jahre Brauseboys: Gala am 6.3. & Brausegirls am 5.3.

Freundlichkeitsoffensive (von Frank Sorge)


Langsam bin ich geneigt, meine Imbissblockade zu lockern. Sie bezieht sich nur auf einen Laden nebenan, nachdem mir der “Döner eines anderen” untergeschoben wurde. Noch dazu sind sie immer unfreundlicher geworden, wortkarg und grimmig. Lieblos geradezu, ich war enttäuscht. Denn gut schmeckt es hier, alles hätte unbestritten einen Dönerstern im Döner-Michelin verdient. Oder wird man an der Gastro-Spitze automatisch unausstehlich? Es duftet, die Sonne scheint, ich wage einen neuen Versuch.

Schon das “Kommen Sie doch rein, der Herr” beim Eintreten hätte mich skeptisch machen sollen. “Hatten Sie einen schönen Tag, wie können wir Ihnen helfen?”
In Gedenken an einen kürzlich verstorbenen Außerirdischen ziehe ich skeptisch eine Augenbraue hoch. “Ein Dürüm bitte.”
“Einen Dürum-Döner, gute Wahl, kommt sofort!”
“Nicht sofort”, will ich einwerfen, denn ich fürchte, wieder einen liegengebliebenen zu bekommen. Lieber langsam, aber für mich gemacht.
“Möchten Sie Soße, wir haben hervorragende…”
“Knoblauch, bitte.”
“Knoblauch, eine gute Wahl, der Salat komplett? Er ist sehr frisch und sehr lecker.”
“Keine Tomate, bitte.”
“Keine Tomate? Aber sehen Sie diese Farbe?”, er beugt sich über die Schale, “und wie das duftet?”
“Nein, danke, aber dafür Schafskäse.”
“In Ordnung, der Herr. Sie haben einen hervorragenden Geschmack, kann ich Ihnen sonst noch etwas anbieten? 
“Nein, danke, zum Mitnehmen bitte.”
“Natürlich”, er fummelt gekonnt eine Tüte hervor, ich bezahle, er deutet eine Verbeugung an. “Ich hoffe, es ist alles zu Ihrer Zufriedenheit. Haben Sie noch einen schönen Tag und guten Appetit.”
“Alles bestens, herzlichen Dank.”
“Aber sehr, sehr gerne.”
Ich trete nach draußen und kann es nicht glauben. Sehe noch einmal durch die Scheibe, er winkt freundlich. Also nicke ich entspannt, nehme den gold-glitzernden Aufkleber aus meiner Michelin-Herrenhandtasche und klebe ihn an die Scheibe. Applaus brandet auf, innen und draußen - mein absoluter Traumjob.

~#~#~#~#~#~#~#~#

Donnerstag, 5.3. / 20.30 Uhr
La Luz (Oudenarder Str. 16-20, Osram-Höfe)

Die Brausegirls - frische Texte
Jeden Donnerstag nehmen Paul Bokowski, Robert Rescue, Frank Sorge, Volker Surmann und Heiko Werning ihre frisch geputzten Tastaturen und lassen es klappern. Einmal im Jahr räumen sie die Bühnen für die komplette Geschlechtsumwandlung und laden die tollsten Kolleginnen ins La Luz:


Marlen Pelny & Chio Schuhmacher (Zuckerklub)
~#~#~#~#~#~#~#~#
Wichtiger Hinweis! Ab jetzt pünktlicher Showbeginn: 20.30 Uhr
~#~#~#~#~#~#~#~#

Freitag, 6.3. >30.30 Uhr
La Luz (Oudenarder Str. 16-20, Osram-Höfe)

12 Jahre Brauseboys - Geburtstagsgala
Kinder, wie die Zeit vergeht! Seit 2003 lesen wir jeden Donnerstag Geschichten vor, was wiederum eine ganz eigene Geschichte ergibt, unsere. Die schönsten Texte und Lieder, die intimsten Offenbarungen und ein Wiedersehen mit den ehemaligen Brauseboys Nils Heinrich & Hinark Husen.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Heiligabend mit den Brauseboys

Was ich mache, wenn ich nicht den Newsletter schreibe 1.) Eine Strichliste anlegen, wie oft ich das Wort Blitzeis im Radio höre. Überlegen, wie ich mit den Varianten "Blitzendes Eis", "Blitzkrieg", "Blitzer" und "geblitzt wird" umgehen soll. 2.) Pfefferkörner kaufen und in die Pfeffermühle bis zum Rand einkullern lassen, dann eine Brötchenhälfte mit Kassler und Käse belegen und mit Pfefferschrot schwärzen. Mich am frischen Duft der zerrissenen Splitter berauschen. 3.) Aus dem Fenster sehen. Auf der verbliebenen Schneedecke im Hof ist ein Vogel herumgelaufen, offenbar von schwerer innerer Verwirrung betroffen hat er stundenlang in vielfältigen Kreisen sein verstörendes Schneegemälde gemalt. 4.) Zeitung lesen und über Kopenhagen informieren. Der sudanesische Sprecher und "Bremser" heißt Lumumba Stanislaus Di-Aping. Die Ladezeit der Facebook-Fanseite von Thorsten Schäfer-Gümbel ist enorm. Er sagt: "Dem Schneckentempo

Sarah Bosetti

Las bei uns ihre Texte vor, filmt aber auch sehenswert .

Brauseboys Live + Stream am 24.2. (20 Uhr, 2G) im Slaughterhouse: Mit Felix Jentsch

Russisches Roulett (von Frank Sorge) Ralle: Dit is' Ding, wa? Mit die Ukraine? Dieter: Wat ham die denn für ne Inzidenz? Ralle: Nich Corona, Dieter, Invasion. Dieter: Jibts ne neue Mutante? Ralle: Alte Mutante, Sowjet-Style. Dieter: Und jetzt ham die mehr Medaillen, oder wat? Ralle: Nich Olympia, Dieter, die Russen. Dieter: Ja, die hatten die meisten, oder? Ralle: Nee, dit war früher mal, die warn jarnich dabei, also doch, aber nich als Russland. Dieter: Ach, jenau, wegen Doping. Wie hieß do' gleich der chinesische Jesundheitsminister? Ralle: Janz olle Kamelle, Dieter. Minister ham die ooch, gloob ick, janich mehr, macht allet Putin. Dieter: Der kann Karate, wa? Ralle: Judo. Dieter: Und wat sacht der jetzt? Ralle: Versteh ick nich, aber wat er macht, sieht man ja. Panzer, Soldaten, Raketen, die janze Grenze lang een Uffmarsch. Een abjekartetet Spiel, sag ick dir. Dieter: Ick kenn nur Russisch Roulett. Ralle: Jenau, so ähnlich kommt mir dit vor, nur mit alle Patronen drin. Sag