Neben mir
Vielleicht lag es am Virus, oder den lustigen Substanzen der medizinischen Gegenwehr, aber die letzte Woche stand ich insgesamt eher neben mir. Nur im ersten Moment erschien es mir merkwürdig, dann aber erkannte ich die Chance. Ich konnte von der Seite viel besser feststellen, dass die Haare mal wieder einen frischen Schnitt vertragen könnten. Wer neben sich steht, hat auch mal wieder einen anderen Gesprächspartner als die anderen sonst, mit denen man vielleicht schon über alles gesprochen hat.
So dachte ich, um mir die Leidenszeit zu versüßen, könnte ich ja mal wieder ausgiebig etwas mit mir selbst machen. Leider war ich offenbar in selbem Maße, wie ich neben mir stand, aus dem nebenstehenden Körper gewichen. Ich fragte mich aus, aber erhielt keine Antwort. Ich stupste mich an, machte irgendwelche Vorschläge zur Tagesgestaltung, erntete aber nichts als Schulterzucken vom schlaffen Selbst, das sich ausweichend von hier nach da setzte, um immerwährend zu seufzen und sich elendem Nichtstun zu ergeben.
Jetzt, wo sich die Teile wieder finden, denke ich doch, wir haben da eine Chance nicht genutzt. Nur an wen soll ich den Vorwurf richten?
Donnerstag, 7.2. /20.30 Uhr
La Luz (Oudenarder Str. 16-20, Osram-Höfe)
Die Brauseboys
Die empfohlene Wochendosis Lesebühne, auch 2013 jeden Donnerstag mit neuen Texten. Paul Bokowski, Hinark Husen, Robert Rescue, Frank Sorge, Volker Surmann, Heiko Werning und Gäste lesen was vor.
Gäste:
Marien Loha (kann lesen & schreiben): www.marienloha.de
Martin Goldenbaum (kann singen & spielen): www.martingoldenbaum.de
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