Direkt zum Hauptbereich

Brauseboys am 26.7.: Sonne und Senf


Versprechungen

Sämtliche Kritik am Sommer ist verstummt, denn jetzt soll es ja endlich losgehen mit den heißen Tagen. Müsste man aber nicht ein wenig konsequenter mit der Jahreszeit sein? Wenn man nach zwei Sonnentagen sofort wieder frohlockt und alles vorherige vergisst, lernt die doch nichts. Das merkt der Sommer doch, dass die Kritik nicht nachhaltig war, da kann er sich versonnen zurücklegen und ändert nichts an seinem Gebahren. Drei Wochen Gegrummel können ja gar nicht so schlimm gewesen sein, wenn kurz darauf alle wieder durch die Blumen springen, als wäre nichts gewesen. Im Grunde reizt der Sommer doch nur aus, wie wenig er machen muss, um durchzukommen.
Ich sitze in einem Bus nach Spandau, was ich auch daran erkenne, das er auf dem Wege dahin nicht durch einen Wald aus Häusern schaukelt, sondern minutenlang durch einen Wald mit Bäumen. Da hinter dem Wald und der Brache, da hinten irgendwo liegt Spandau. Eine Mutter mit ihrer Tochter sitzt neben mir in der Sitzreihe.
Die Tochter sagt: "Du hast versprochen, ich kriege einen Bubble Tea."
Und die Mutter antwortet: "Nein, ich habe gesagt, morgen bekommst du einen Bubble Tea."
Die Tochter weiter: "Du hast versprochen, ich kriege einen Bubble Tea."
Die Mutter noch einmal: "Nein, ich habe gesagt, morgen bekommst du einen Bubble Tea."
Die Tochter wieder: "Du hast versprochen, ich kriege einen Bubble Tea."
Die Mutter erneut: "Nein, ich habe gesagt, morgen bekommst du einen Bubble Tea."
Man kann sich vielleicht vorstellen, wie sich das Gespräch in den nächsten Minuten entwickelt hat, überhaupt nicht. Und wenn es auch nichts genutzt hat, machte das Kind es wie wir mit dem Sommer, es beharrte auf seiner Kritik. Die löste sich dann gewiß am nächsten Tag genauso, mit dem ersten Schluck der glitschigen Zuckerinjektion, wieder in Luft auf.

~#~#~#~#~#~#~#~#
Donnerstag, 26.7. /20.30 Uhr
La Luz (Oudenarder Str. 16-20, Osram-Höfe)

Die Brauseboys
Die empfohlene Wochendosis Lesebühne, jeden Donnerstag mit neuen Texten. Paul Bokowski, Hinark Husen, Robert Rescue, Frank Sorge, Volker Surmann, Heiko Werning und Gäste lesen was vor.

Gäste:
Paula Jung (neue Texte)
Thomas Franz (neue Lieder): www.myspace.com/thomasfranz 

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Brauseboys am 3.7. (20 Uhr) mit Michael-André Werner und June Kater

Nachträge Welsnachrichten (von Frank Sorge)   Welsnachtrichten II Meine innere Redaktion hat einem Gerücht zu viel Glauben geschenkt, der erschossene Wels in Bayern wird nicht bis Oktober eingefroren oder geräuchert, er ist vielmehr schon längst auf der Speisekarte, kostet 22,50 pro Filet und wird serviert mit Sommergemüse und Kräuterkartoffeln. Rund 120 Filets sind es geworden, und sie sind vermutlich schneller verspeist, als man nochmal nachgucken kann. Das Restaurant heißt ‘Zum goldenen Lamm’ und das Welsfleisch soll eine Konsistenz wie zartes Kalb haben.   Welsnachrichten III Im Garten eines Kaffeehauses in Wels in Österreich hat eine Frau den epileptischen Anfall eines Mannes gefilmt. Dem Mann wurde schnell durch Anwesende geholfen, die Frau hörte aber auch nach Aufforderung nicht auf, den Mann zu filmen. Sie dokumentiere nur, was mit Geimpften passiere, erklärte sie ihr Tun und so wird das Video dann wohl auch bald im Internet zu finden sein. Wels ist mit 65.000 Bewohne...

Brause & Beeren am Samstag (26.7., 19 Uhr) in Kremmen!

Samstag, 26.7. (19 Uhr) Kultur & Beeren (Am Kanal 16, Kremmen)   Zu Beginn der Ferien fahren wir noch einmal ins Grüne nach Kremmen, das ist relativ nah am Paradies. Lämmer springen über die Wiese, Hähne singen mit, es grünt und blüht und eine Sommerbühne steht bereit. Ein wunderbarer Ort zum Lesen und Zuhören! Wir lachen am Samstag dem Sommer also noch einmal herzlich ins Gesicht und empfehlen, sich den kleinen Weg aus Berlin raus zu gönnen. Zu unserem beerenstarken Event!   Infos und Tickets hier !

Brauseboys am 10.7. (20 Uhr) mit Danny Dziuk und Matthias Hufnagl

Die Welsnachrichten reissen nicht ab   Welsnachrichten IV (von Frank Sorge)   Der Wels schlägt zurück am Brombachsee. Kaum sind die 120 Filets des erschossenen Fisches verspeist, gab es erneut einen Welsangriff an einer Badeinsel. Die AfD versucht mit einer Anfrage an die Fischereibehörden Stimmung zu machen, aber die Vornamen der auffälligsten Welse sind Michael, Andreas und Thomas. Man hatte mit den ach so typischen Welsnamen Waldemar, Walter und Wanda gerechnet.  Welse leben auch in den Berliner Badeseen, vor allem im Schlachtensee und der Krummen Lanke. Der dort ansässige Wels e.V. hievt wohl fünfzig Welse pro Jahr aus dem Wasser auf den Grill, ohne dass weltweit Memes dazu entstehen oder Proteste losgeschlagen werden.   Die Welslage (von Heiko Werning)   Droht jetzt ein „dritter Welskrieg“, wie die Zeit fragte? Immerhin sieht man dort in der klassischen Sommerlochgeschichte über Welse, die gerade mit einer gewissen Hartnäckigkeit fränkische Badegäste anrasp...