Direkt zum Hauptbereich

Brauseboys am 7.7.: Jungs ohne Ball

Sommermärchenmädchen

Ach, so schön kann Fußball sein. Es bleibt Fußball, keine Frage, und ich durchschaue den Trick der Veranstalter, mich gleichzeitig mit der Frauenfußball-WM auch für den Fußball einnehmen zu wollen. Was aber nicht klappt, denn der Fußball ist mir egal. Aber der Frauenfußball ist mir nicht egal, jetzt wo ich ihn überhaupt das erste Mal so richtig wahrgenommen habe. Eigentlich ist es ein Schock, weshalb es vielleicht kaum Public Viewing gibt und die meisten die Spiele zu Hause gucken. Denn der Blick in den Fernseher ist ausnahmsweise mal ein Blick in einen magischen Spiegel, flüchtig betrachtet zeigt er, was er immer zeigt. Wenn man genauer hinsieht, ist doch alles anders. Herrlich ist das, die Spielerinnen, die Schiedsrichterinnen, die Kommentatorinnen, die Trainerinnen. Genauso muss sich das anfühlen, wenn man als Frau Männerfußball guckt, jetzt weiß ich, wie das ist. Und auch die Freundin neben mir ist begeistert, vermutlich, weil sie jetzt weiß, wie man als Mann Männerfußball guckt. Es bleibt Fußball und bleibt mir egal, aber die Fußballerinnen entlarven hemmungslos, dass wir die letzten Jahrzehnte ausschließlich Männern dabei zugesehen haben. Es wird sichtbar, weil die Fußballerinnen nichts anders machen als ihre Kollegen, nur der Stadionsound der Fans ist eine gute Oktave höher gestimmt und mit spitzen Schreien durchwoben. 

~#~#~#~#~#~#~#~#
Donnerstag, 7.7. /20.30 Uhr
La Luz (Oudenarder Str. 16-20, Osram-Höfe)

BRAUSEBOYS

Neue Texte, Musik und Multimedia mit Paul Bokowski, Hinark Husen, Robert Rescue, Frank Sorge, Volker Surmann, Heiko Werning und Gästen. 

Gäste:
Meikel Neid (Texte und Bilder)
www.meikelneid.de
Tilman Claas (Texte und Töne)
www.myspace.com/tilmanclaas

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Heiligabend mit den Brauseboys

Was ich mache, wenn ich nicht den Newsletter schreibe 1.) Eine Strichliste anlegen, wie oft ich das Wort Blitzeis im Radio höre. Überlegen, wie ich mit den Varianten "Blitzendes Eis", "Blitzkrieg", "Blitzer" und "geblitzt wird" umgehen soll. 2.) Pfefferkörner kaufen und in die Pfeffermühle bis zum Rand einkullern lassen, dann eine Brötchenhälfte mit Kassler und Käse belegen und mit Pfefferschrot schwärzen. Mich am frischen Duft der zerrissenen Splitter berauschen. 3.) Aus dem Fenster sehen. Auf der verbliebenen Schneedecke im Hof ist ein Vogel herumgelaufen, offenbar von schwerer innerer Verwirrung betroffen hat er stundenlang in vielfältigen Kreisen sein verstörendes Schneegemälde gemalt. 4.) Zeitung lesen und über Kopenhagen informieren. Der sudanesische Sprecher und "Bremser" heißt Lumumba Stanislaus Di-Aping. Die Ladezeit der Facebook-Fanseite von Thorsten Schäfer-Gümbel ist enorm. Er sagt: "Dem Schneckentempo...

Brauseboys am 2.5. im Eschenbräu: Bock auf Mai

Bier (von Frank Sorge) Was wären wir, ohne dir - Bier. Bring doch mir noch eins hier. Bier - wegen dir ich wild deklamier und schwadronier. Es veredelt Papier. Bier - der Juwelier veräußert Saphir für dir. Glorifizier, und schnabulier. Sei Pro-Bier für dein Pläsir. Was gehört aufs Klavier? Es ist immer nach vier. Bier! ~#~#~#~#~#~#~#~# Donnerstag, 2.5. /20.30 Uhr Eschenbräu (Triftstr. 67, nahe U-Leopoldplatz und S-Wedding) Die Brauseboys - Lesebühne im Wedding - ab jetzt im Eschenbräu! Seit sechszehn Jahren jede Woche neue Texte, Betrachtungen, Musik und belebende Heiterkeit. Neue Features auf dem Weg zur perfekten Location im Eschenbräu: Ein hungriger Schallschutzvorhang, der sich zu gut gelaunten Nicht-Zuschauern nebenan eigenmächtig überwirft und sie verschlingt - ein neues Klavier mit Lautstärkeregler - ein frisch gebrauter, hochgradig beruhigender Maibock.  Am 2.5. begrüßen Thilo Bock, Nils Heinrich, Robert Rescue und Heik...

Brauseboys am 18.7. (20 Uhr) mit Susanne M. Riedel, Uli Hannemann & Josias Ender

Kein Boom in Sicht (von Frank Sorge)   Ich kenne einen Ort in Brandenburg, der einen schönen kleinen Bahnhof hat. Es ist fast das Ende einer Bahnstrecke und viele Menschen wohnen hier nicht. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde die Strecke verkürzt und der Bahnhof fing an zu überwuchern. Gegenüber war jetzt eine Bushaltestelle, die stündlich eine Anbindung an das neue Ende der Bahnstrecke bot. Wirtschaftlich war das offenbar auch nicht, erst wurden die Busse verkleinert, dann ein 2-Stundentakt daraus gemacht. Es sind mindestens zehn oder fünfzehn Jahre seit der Streckenverkürzung ins Land gegangen, am Sonntag fährt fast kein Bus mehr. Der Bahnhof ist immer noch schön, jetzt vor allem schön verwittert. Die ganze Gegend hat sich kaum verändert in den fast dreißig Jahren, die ich den Ort kenne, mal abgesehen vom großen Logistikcenter und seinen LKWs. Dabei ist es nah an Berlin, wo doch sonst alles boomt. Profitiert hat von der Streckenverkürzung mutmaßlich niemand, es wurde nur immer sc...