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Brauseboys am 2.6.: Wedding Wochen 2011

Weddinger Gelassenheit

Ganz plötzlich ist die Kassenschlange im Supermarkt etwas länger geworden, da meckert es schon von hinten. "Nu machen Se dochmal ne zweite Kasse uff, watt solln ditte? Unmöglich is dit." Die Kassiererin blickt auf und sagt: "dann muss ick aba ma nach hinten." Ganz ruhig steht sie auf, öffnet ihre Kassentür und schlendert zu einem Hinterraum,  in dem sie verschwindet. Dann hören wir Sie mit einer fast erotisch jede Silbe auskostenden Stimme eine weitere Mitarbeiterin an die Kasse rufen und beobachten, wie sie bald darauf wieder aus der Tür kommt und gemütlich zur Kasse zurückgeht. Als sie wieder sitzt und sich sortiert hat, die Verstärkung ist noch nicht in Sicht, wirft sie einen verächtlichen Blick in Richtung der Rentnerin am Schlangenende, scannt meine Milch ein und sagt: "Beim Arzt warten se stundenlang, aber hier sollet plötzlich schnell jehn." Das ist die (siehe oben). 

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Donnerstag, 2.6. /20.30 Uhr
La Luz (Oudenarder Str. 16-20, Osram-Höfe)

BRAUSEBOYS - WEDDING-WOCHEN im Juni

Der traditionsreiche Themenmonat der Brauseboys mit übertriebenen Huldigungen und völlig überzogenen Glorifizierungen des nun aber ehrlich allerschönsten Bezirks des mittleren Norden Berlins. Neue Texte, Musik und Multimedia mit Paul Bokowski, Hinark Husen, Robert Rescue, Frank Sorge, Volker Surmann, Heiko Werning und Alt-, Ex- und Neuweddinger Gästen. 

Gäste:
Jan Koch (Eierschalen für Verhungernde)
www.jankoch.org
Thilo Bock (Aufschreiber, Vorleser, Vorlaller)
www.thilo-bock.de

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Heiligabend mit den Brauseboys

Was ich mache, wenn ich nicht den Newsletter schreibe 1.) Eine Strichliste anlegen, wie oft ich das Wort Blitzeis im Radio höre. Überlegen, wie ich mit den Varianten "Blitzendes Eis", "Blitzkrieg", "Blitzer" und "geblitzt wird" umgehen soll. 2.) Pfefferkörner kaufen und in die Pfeffermühle bis zum Rand einkullern lassen, dann eine Brötchenhälfte mit Kassler und Käse belegen und mit Pfefferschrot schwärzen. Mich am frischen Duft der zerrissenen Splitter berauschen. 3.) Aus dem Fenster sehen. Auf der verbliebenen Schneedecke im Hof ist ein Vogel herumgelaufen, offenbar von schwerer innerer Verwirrung betroffen hat er stundenlang in vielfältigen Kreisen sein verstörendes Schneegemälde gemalt. 4.) Zeitung lesen und über Kopenhagen informieren. Der sudanesische Sprecher und "Bremser" heißt Lumumba Stanislaus Di-Aping. Die Ladezeit der Facebook-Fanseite von Thorsten Schäfer-Gümbel ist enorm. Er sagt: "Dem Schneckentempo

Brauseboys am 2.5. (20 Uhr) nebenan im REH mit Isobel Markus, Christoph Theußl und Hinark Husen

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Brauseboys am 9.5. (20 Uhr) mit Mimi Wohlleben im Haus der Sinne

Fern (von Frank Sorge) Was tut am Fern so weh? Wenn ich meinen Wedding seh, dann ham wir doch alles  und keinen Mangel im Speziellen.   Solang uns die BVG nicht im Stich lässt, erreicht man noch den ganzen Rest des Planeten zu jeder Tageszeit.   Ja, so jubeln die Stadtteilpoeten. Es ist immer ne Kneipe offen und ein Späti im Morgengrauen.   Türkische Backwaren warm aus dem Ofen, Fische aus fremden Ozeanen, Importmärkte aller Couleur.   Hier ist so viel Ferne,  die gibt’s woanders gar nicht. Wo kann es dich hinziehn, als immer nach Berlin? ­ Brauseboys am Donnerstag, 9.5. (20 Uhr) mit Mimi Wohlleben   Haus der Sinne (Ystader Str. 10)   Ein wenig Sommergefühl tut unserer Stadt immer gut, aber die Phasen der Abkühlung sind auch wichtig. Da es absehbar weniger kühle Tage im Jahr werden, steigt sogar deren Bedeutung zur Erholung für Körper und Geist. Idealerweise sind derlei Tage mit einer inspirierenden Kulturveranstaltung gekrönt, die mit innerer Wärme ausgleicht, und was sollen wir sage