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Brauseboys am 24.3.: Strahlende Zukunft

Keine Wunder

Es ist natürlich kein Wunder, wenn Nachrichten verwundern. Und dass keine Wunder zu erwarten sind, war auch schon immer so. Aber wenn die Laufzeitverlängerung drei Monate ausgesetzt wird, heißt das dann nicht: sie wird drei Monate länger? Und kommt nur mir die Nachricht verwunderlich vor, dass die Atomreaktoren in Fukushima jetzt endlich wieder Anschluss ans Stromnetz haben?  Ob Gandalf oder Merlin auch einen Sitz im "Rat der Weisen" bekommen, damit wenigstens einer da was aus einem alten Hut zaubern kann? Immerhin hat unser Außenminister mal ein Lob kassiert. Zwar von Gaddafi, aber wenigstens wurde er endlich einmal gelobt. Die wunderlichen Wutbürger dürfen jetzt schon, aber vielleicht sollten wir alle doch recht bald wieder wählen, vor Allem natürlich, damit Guttenberg keine Zeit hat, Kraft aus der Muttererde im politischen Grab für einen baldigen (womöglich strahlenden) Wiedergang zu schöpfen. Oder doch erst regulär, weil er es bis dahin eh nicht schafft? Das bräuchte eine sorgfältige Abwägung. 
Ich sehe ein letztes Video von Knut, von der Kamera einer Zoobesucherin gezockt und schamlos mit dem Logo der B.Z. hinterlegt. Das plötzliche Zucken, das Umfallen ist ein grausamer Anblick, die umstehenden Besucher schreien nach Hilfe und sind gleichfalls entsetzt. Es ist nur ein Eisbär gewesen, okay, aber denkt an eure Kinder mit dem weißen Kuscheltier: sie haben doch alle Internet. 
Dann gehe ich nach draußen, eine gewaltige Kernschmelze geht dort vonstatten. Seit vielen Jahren schon schickt sie uns Strahlung. 

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Donnerstag, 24.3. /20.30 Uhr
La Luz (Oudenarder Str. 16-20, Osram-Höfe)

BRAUSEBOYS

Neue Texte, Musik und Multimedia mit Paul Bokowski, Hinark Husen, Robert Rescue, Frank Sorge, Volker Surmann, Heiko Werning und Gästen. 

Gäste:
Felix Jentsch (Surfpoet mit Heimvorteil)
www.surfpoeten.de
Christoph Theußl (Österreicher Liederberliner)
www.theussl.de

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