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Brauseboys am 5.6. (20 Uhr) mit Bernadette La Hengst

Seestern: Die Cocktailkarte (von Frank Sorge)
 
Dieter: Na, Ralle. Schön mal wieder hier draußen, wa?
Ralle: Dieter, ick bitte dich, dit is die Seestraße!
Dieter: Aber trotzdem schön, draußen zu sitzen.
Ralle: Ja, erdrückend schön.
Dieter: Ick fühl ma jut, wie so'n Kind der Sonne, hab sojar in meen Schrank hinten een sommerlichet Hemd jefunden. Hawaii, weeßte, Hula Hula.
Ralle: Na, dann zieh dit doch an.
Dieter: Hab ick doch.
Ralle: Der Fetzen?
Dieter: Hast du an deine Flüssigkeitsversorgung jedacht, Ralle? Du läufst so heiß.
Ralle: Ick hab dran jedacht, aber Marie lässt mir hängen.
Dieter: Außerdem is dit keen Fetzen, dit is schick.
Ralle: Dit war vielleicht mal schick, aber da stand die Mauer noch.
Dieter: Dit is kaum jetragen, Ralle, dit is wie neu.
Ralle: Neu inne Siebziger.
Dieter: Kiek mal die Muster, sowat findeste heute janich mehr.
Ralle: Quod erat monstratum.
Dieter: Heißt dit nich anders?
Ralle: Woher soll ick dit wissen?
Dieter: Da bin ick mit meen Latein am Ende, soll ick uns mal Bier holen?
Ralle: Hol mal die Cocktailkarte.
Dieter: Wat soll ick holen?
Ralle: Die Karte für die Cocktails.
Dieter: Marie lacht mir aus, wenn ick nach sowat frage.
Ralle: Dann kriegste nur, wat de verdienst.

Foto: Jasper Kettner

Donnerstag, 5.6. (20 Uhr)
Haus der Sinne (Ystader Str. 10)
 
Bald ist die Hälfte des Jahres überstanden, der Teil mit der Hoffnung, den guten Vibes und den Friedensschlüssen könnte langsam mal beginnen. So ein Jahr muss doch in sich auch einen Ausgleich finden, finden wir jedenfalls. Also wird es Zeit für Zuversicht, wenigstens Zuversicht darauf, dass man irgendwann wieder zuversichtlich sein wird. Bestimmt! Für den Moment genügt vielleicht sogar die Zuversicht auf einen schönen Donnerstag im Haus der Sinne. Dabei sind wir längst sicher, dass es grandios wird, allein schon wegen ihr! Mit ihrem Buch 'Warum ich so laut singen kann' und mit ihrer Gitarre, um solches zu belegen, ist zu Gast: Bernadette La Hengst!

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