Der Himmel ist das Limit (von Frank Sorge)
“Eine Ukulele ist ein wirklich sehr kleines Instrument, verglichen mit Volumen und Material einer ausgewachsenen Gitarre ergibt das bestimmt vier Ukulelen. Wer viel Gitarre spielt, hat mit großer Sicherheit auch eine zweite, allein wegen der Unterschiede der Bauweisen, oder zur akustischen noch eine elektrische, dazu einen dicken Verstärker, auf dessen Platz sich garantiert nochmal vier Ukulelen unterbringen ließen. Okay, Klavierspieler haben vielleicht nur einen Flügel im Wohnzimmer, aber da fange ich lieber nicht an, in Ukulelen umzurechnen, irgendein Keyboard dazu haben die bestimmt auch. Schlagzeug, Kontrabass, Harfe, auch alles tolle Instrumente, wenn man eine große Wohnung hat.”
“Willst du etwa noch eine Ukulele kaufen?”
“Naja, wie gesagt, man muss ja nur mal umrechnen, und mal angenommen, ich wäre Flötistin, da wäre es doch extrem sinnlos zu sagen, mehr als eine Flöte kommt mir nicht ins Haus, das muss man streng regulieren. Wusstest du, dass man für jede Tonart eine eigene Mundharmonika braucht? Ich habe mich auch immer gewundert, warum diese Mundharmonisten kofferweise ihre Mini-Instrumente bunkern.”
“Hast du sie schon gekauft?”
“Na, ich sag mal, bestellt ist sie schon, aber ist es nicht wirklich absurd, dass es so viele Witze über die Kauf- und Sammelfreunde von Ukulelenfreunden gibt? Also wenn man das mal ganz unvoreingenommen und logisch durchrechnet. Da sind, sagen wir mal zehn oder zwölf Ukulelen im Schnitt pro Person objektiv ganz normal, selbst für den Hobbybereich.”
“Und du machst ja auch wirklich was damit.”
“Und ich mache ja auch wirklich was damit, also ich meine beruflich und muss als Selbstständiger Anschaffungen machen können, das sind ja Arbeitsgeräte, also auch steuerlich.”
“Wenn du Steuern bezahlen würdest.”
“Das ist ja wieder ein ganz anderes Thema, kommen wir lieber nicht vom Hundertsten zum Tausendsten.”
“Außer, wenn es um Ukulelen geht?”
“Das wären dann ja doch etwas viele.”
Donnerstag, 13.3. (20 Uhr)
Haus der Sinne (Ystader Str. 10)
Arbeiten wir nicht eigentlich zu viel? Jedenfalls erscheint es merkwürdig, dass wieder spannende Konzepte wie die 60-Stunden-Woche ins Gespräch kommen, wo doch eigentlich die Künstliche Intelligenz angetreten ist, uns ganz viel Arbeit abzunehmen. Wann also macht sie das endlich, morgen erst, in zehn Jahren oder an St. Nimmerlein? Man darf auch nicht falsch verstehen, warum wir darauf hinweisen, es geht dabei gar nicht um uns, sondern um euch. Wir wollen ja arbeiten, aber wenn ihr noch mehr arbeitet, habt ihr weniger Zeit für uns. Da liegt der Hase im Pfeffer, Kunst braucht Freizeit. Deshalb heißt Fortschritt für uns Freizeit und nicht 24/7, eigentlich ganz logisch. Immerhin haben wir unsere wöchentliche Show auf den Abend gelegt, wo tradtionell viele noch Zeit haben, jeden Donnerstag im Haus der Sinne. Tesla-Mitarbeiter aus Grünheide, die spontan das Fließband verlassen, um zu unserer Lesebühne zu kommen, haben freien Eintritt. Wir freuen uns auf frische Texte vom Liebling der Massen, Uli Hannemann, und neue Lieder des Steckenpferdreiters Tito Maffay.
Diese Woche auf der Keller-Bühne, also leider nicht barrierefrei.
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