Wölkchen (von Frank Sorge)
Es naht wieder die Umstellung zur Sommerzeit. Die geraubte Schlafstunde könnte man in ihrem Schmerz etwas abmindern, wenn man innerlich ab heute schon mal eine halbe Stunde vorschaltet. Eine halbe Stunde früher schlafen gehen, eine halbe Stunde früher aufstehen, eine halbe Stunde früher arbeiten und auch von der Arbeit heimkommen, eine halbe Stunde früher essen. Daran ist man nach fast einer Woche sicher gut gewöhnt und steckt die nächste halbe Stunde dann locker weg.
Auf der anderen Seite: Hat man im Winter jetzt nicht genug herumgelegen und ist im Grau oder Dunkel eingedöst vor der Zeit? Ist nicht der Sommer die beste Zeit für Unvernunft, die schön gespeicherte Energie wieder rauszupusten und die Nächte durch zu grillen oder bis zum Morgengrauen auf den Dächern der Stadt Tango zu tanzen? Olé! Sollte man daher nicht lieber die halbe Stunde draufsetzen? Eine halbe Stunde später schlafen gehen, eine halbe Stunde früher aufstehen, eine halbe Stunde später arbeiten und von der Arbeit heimkommen, eine halbe Stunde später essen. Aus purem Trotz.
Das Bedürfnis, auf etwas vorbereitet zu sein, und das Bedürfnis, sich nicht auf alles vorbereiten zu wollen, sie negieren sich gelegentlich und das kleine Gedankenwölkchen aus Neuronendunst verpufft.
Donnerstag, 27.3. (20 Uhr)
Haus der Sinne (Ystader Str. 10)
Wir wollen klarstellen, dass wir sehr für eine angemessene Bezahlung der BVG-Mitarbeiter sind und den offenkundig notwendigen Arbeitskampf voll unterstützen! Zudem freuen wir uns über den Impuls, unsere Fahrräder aus dem Keller zu holen und abzuputzen. Letzte Woche wanderte eine Zuschauerin schon im Morgengrauen los, um uns abends als Ziel ihres kleines Spaziergangs zu erreichen. Hut ab, denn die Sonne scheint ja auch recht fröhlich und die Kirschblütensaison hat offiziell in Japan und im Prenzlauer Berg zeitgleich begonnen. Wir würden uns jedenfalls sehr freuen, wenn ihr den Einschränkungen des Nahverkehrs trotzt und zu uns ins Haus der Sinne kommt. Dort ist einiges zu erwarten, von uns und unseren Gästen, zum Beispiel punktgenau pointierte Texte von Karl Kelschebach und mitreißende Lieder von Lari und die Pausenmusik.
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