Inneres Preppen (von Frank Sorge)
Drei Wochen noch zur US-Wahl und von außen (Berlin Wedding) fühlt es sich so an, als wüsste man exakt, wann ein Vulkan ausbricht, oder würde Tag und Uhrzeit eines Erdbebens oder Meteoriteneinschlags kennen. Die beste Strategie wäre vielleicht, genau jetzt sämtliche elektronischen Geräte mit Anschluss an das Internet... also alle elektronischen Geräte für drei Wochen abzustellen und das Haus nicht mehr zu verlassen. Alles, was man in der Zeit lesen würde, macht es garantiert nicht besser als die Unwissenheit. Yoga und Meditation, wollte man doch immer schon mal ausprobieren. Schnelle Tutorials dazu auf YouTube gucken fällt nur leider aus, aber ein Blick auf die Bücherregale im Wohnzimmer und es ist viel naheliegender, drei Wochen mit dem Lektüre ungelesener Bücher zuzubringen, oder gleich sechs oder zwanzig. Es wäre direkt sinnvoll, vielleicht kann man doch welche aussortieren, kommt auf völlig neue Ideen, beruhigt die sonst grell beleuchteten Augen, ist den Kindern ein Vorbild, entstaubt ignorierte Höhlen hinter Buchdeckeln, findet vergessene Gelddepots. Geht natürlich alles nur theoretisch, weil man ja doch raus muss und dann finden einen die Informationen, man kann ihnen nicht entrinnen. Auf den Zeitungen an der Supermarktkasse, den Bildschirmen der U-Bahn, über die Gespräche der Passanten, irgendwas würde man doch aufschnappen und sich noch mehr Sorgen machen, weil man den Kontext verpasst hat.
Also doch wie immer verfahren und sich innerlich preppen, nicht kirre machen lassen, an einer Blume schnuppern, die Katze streicheln, Herbstfarben zählen, in die Sonne blinzeln und den Pfad der Vernunft nicht verlassen.
Brauseboys am Donnerstag, 17.10. (20 Uhr) mit Andreas Albrecht und Richard Bláha
(Ystader Str. 10)
Wann schaltet man die Heizung an, diese Frage stellt sich im Moment, denn der Moment rückt näher, oder ist für einen selbst gerade vorbeigegangen, oder er ist greifbar. Eine Zitterpartie sozusagen, wer hält am längsten aus und wieviel hilft es noch gegen Putin? Schön also, wenn man Orte kennt, an denen es warm und gemütlich ist, das muss ja nicht zu Hause sein. Einen können wir sogar direkt empfehlen, am Donnerstag wird das Haus der Sinne schön warm sein. Von innen und außen, wenn man drin ist, so kurios das auch klingt. Wir freuen uns auf einen Abend voller handwarmer Geschichten und auf unsere Gäste, es gibt frische Lieder von Andreas Albrecht und neue Texte von Richard Bláha.
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