Direkt zum Hauptbereich

Brauseboys am 11.2. im Livestream: Flockdown

Hell und Dunkel (von Frank Sorge)
 
Ähnlich unentdeckt wie in der Tiefsee sind viele Vorgänge in unseren Köpfen. In beides kann man von außen weit hineinschauen, per Satellit oder Magnetröhre, aber wie dort im tiefen Wasser, nur als Beispiel, sich die Aale paaren, das können wir nur vermuten. Später im Jahr kommen meine Kinder in die Schule, mal sehen, wie so eine Einschulung in der Zoom-Konferenz wird. Da auch die Vorschule bislang ausgefallen ist, halten wir uns mit Home-Vorschooling nicht zurück, wo sie es selber wollen. Das Alphabet ist ganz gut drin, und auch das Rechnen bestens vorbereitet, wir zählen bis 10.000 (Neuinfektionen), und attackieren nach Plus und Minus die nächste Rechenart. Aber welcher Tiefseeforscher kann mir sagen, warum sie immer noch Frühstück, Mittag und Abendbrot verwechseln?
"Schon wieder Abendbrot", sagt ein Kind um 9 Uhr.
"Frühstück", korrigiere ich.
"Ach, ja."
"Erst kommt das Frühstück", erklärt das andere Kind, "dann das Spätstück."
Immer wieder die selbe Erklärung, das eine sei die Mahlzeit früh, die andere mittags, die letzte am Abend. Durchzug, Strömung, sie können es sich nicht merken. Aber vielleicht ist es doch der pandemische Winter, wo zu Hause alle Grenzen verschwimmen. Wochentage und Wochenenden sind nicht mehr unterscheidbar, Arbeitszeit und Freizeit laufen in gemeinsamen Wirbeln in den Abfluss zäher Lockdownwochen. Hell und Dunkel sind durch den Lichtschalter bestimmt.
~#~#~#~#~#~#~#~#
Donnerstag, 11.2. /20 Uhr


Die Brauseboys im Livestream am 11.2.: Flockdown

Wer jetzt noch keinen Schlitten hat, wird lange unbeschlittet bleiben. Man ahnte es ja, mit ein wenig Platz im Keller hätte man jahrelang günstig die Dinger besorgen und einlagern, oder den Selbstbau zur Meisterschaft führen können. Jetzt wäre man der König der Schlittenverkäufer auf Ebay! Aber natürlich steht man doch auf der anderen Seite und geht in den Klickwettbewerb um die schnellste Reaktion auf neu hineingestellte Rodelobjekte. Wir sind halt keine Schlittenschreiner, wir sind Wortwechsler, Alliterationsartisten. So was. Da baut man keine Schlitten auf Vorrat, man denkt sich welche aus. Und die Barone, die auf ihnen durch Pferde zum russischen Hof gezogen werden. Oder einen Livestream-Schlitten, so lang, dass alle Zuschauer auf ihm Platz haben. Von ganz oben, dem Gipfel der Social-Media-Postings rodeln wir dann gemeinsam runter. Steigt auf, seid dabei, klickt auf die virtuellen Herzen und lauscht den Avataren von Thilo Bock, Robert Rescue, Frank Sorge, Volker Surmann & Heiko Werning

Die Donnerstage im Februar (und wohl auch im März) lesen wir weiter im Livestream. Wie gewohnt auf unserer Facebook-Seite, aber auch parallel auf YouTube und Twitch. 

Virtuellen Eintritt (regulär 8€/5€) bitte spenden an:
hutspende@brauseboys.de auf PayPal
oder per Banküberweisung an Volker Surmann mit Verwendungszweck "Brauseboys":
IBAN DE32 1009 0000 7093 4270 03 (Volksbank Berlin)

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Heiligabend mit den Brauseboys

Was ich mache, wenn ich nicht den Newsletter schreibe 1.) Eine Strichliste anlegen, wie oft ich das Wort Blitzeis im Radio höre. Überlegen, wie ich mit den Varianten "Blitzendes Eis", "Blitzkrieg", "Blitzer" und "geblitzt wird" umgehen soll. 2.) Pfefferkörner kaufen und in die Pfeffermühle bis zum Rand einkullern lassen, dann eine Brötchenhälfte mit Kassler und Käse belegen und mit Pfefferschrot schwärzen. Mich am frischen Duft der zerrissenen Splitter berauschen. 3.) Aus dem Fenster sehen. Auf der verbliebenen Schneedecke im Hof ist ein Vogel herumgelaufen, offenbar von schwerer innerer Verwirrung betroffen hat er stundenlang in vielfältigen Kreisen sein verstörendes Schneegemälde gemalt. 4.) Zeitung lesen und über Kopenhagen informieren. Der sudanesische Sprecher und "Bremser" heißt Lumumba Stanislaus Di-Aping. Die Ladezeit der Facebook-Fanseite von Thorsten Schäfer-Gümbel ist enorm. Er sagt: "Dem Schneckentempo

Brauseboys am 2.5. (20 Uhr) nebenan im REH mit Isobel Markus, Christoph Theußl und Hinark Husen

Kartenhaus (von Frank Sorge) Wenn man ein Kartenhaus baut, rechnet man ständig damit, dass es zusammenfällt. Es ist das Ziel der Beschäftigung, den unvermeidlichen Zusammensturz hinauszuzögern. Die Struktur des Kartenhauses ist nur die Visualisierung des Erfolges, je mehr Etagen es bekommt, je länger es hält. Zeit, Geduld und Geschick bekommen ein Muster, ein flüchtiges Gewebe, obwohl sie ja sonst so unfassbar sind. Dann macht jemand ein Fenster auf und es fällt zusammen. Ärgert man sich? Ja, weil es menschlich ist, und nein, weil man mit nichts anderem gerechnet hat. Warum mir das einfällt? Ach, einfach nur so, kein Bezug zur Gegenwart. Nein, ehrlich, oder seht ihr einen? Kartenhäuser baut man, um Zeit totzuschlagen, heute hat man die doch gar nicht mehr. Heute ist man erwachsen und baut andere Strukturen, mit anderen Zwecken, als dass sie zusammenfallen. Was mit Grundlage und Substanz, aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse. Also ist es kein Problem, bei diesem Wetter überall die

Brauseboys am 9.5. (20 Uhr) mit Mimi Wohlleben im Haus der Sinne

Fern (von Frank Sorge) Was tut am Fern so weh? Wenn ich meinen Wedding seh, dann ham wir doch alles  und keinen Mangel im Speziellen.   Solang uns die BVG nicht im Stich lässt, erreicht man noch den ganzen Rest des Planeten zu jeder Tageszeit.   Ja, so jubeln die Stadtteilpoeten. Es ist immer ne Kneipe offen und ein Späti im Morgengrauen.   Türkische Backwaren warm aus dem Ofen, Fische aus fremden Ozeanen, Importmärkte aller Couleur.   Hier ist so viel Ferne,  die gibt’s woanders gar nicht. Wo kann es dich hinziehn, als immer nach Berlin? ­ Brauseboys am Donnerstag, 9.5. (20 Uhr) mit Mimi Wohlleben   Haus der Sinne (Ystader Str. 10)   Ein wenig Sommergefühl tut unserer Stadt immer gut, aber die Phasen der Abkühlung sind auch wichtig. Da es absehbar weniger kühle Tage im Jahr werden, steigt sogar deren Bedeutung zur Erholung für Körper und Geist. Idealerweise sind derlei Tage mit einer inspirierenden Kulturveranstaltung gekrönt, die mit innerer Wärme ausgleicht, und was sollen wir sage