Was 2020 noch alles schiefgehen könnte (von Frank Sorge)
Teil 3, Aliens
Viele können es ja kaum erwarten, endlich auf intelligentes Leben außerhalb unserer Erde zu treffen. Mir geht das zum Beispiel so, wenn ich im Fernsehen Berichte über Querdenkerdemos sehe. Es wäre wirklich ein Fortschritt, wenigstens im Rest des Weltalls vernunftbegabtes Leben zu finden. Aber nicht 2020. Lasst uns die Seti-Bemühungen einstellen, vielleicht auch die Voyager-Sonde mit dieser verräterischen Goldplakatte, auf der die Postadresse unseres Heimatplaneten steht, per Fernzündung zur Explosion bringen, und alle mal nachts wenigstens ein paar Monate das Licht ausschalten. Das hilft auch dem Klima. Bestimmt sind sie im Prinzip ganz nett, diese Aliens, aber wenn sie uns gerade in diesem Zustand antreffen, sehe ich schwarz für einen Sitz in der Intergalaktischen Allianz der Milchstraße. Ich sag mal: Der erste Eindruck zählt doch sehr. Ihr da draußen, Trappist 1,2,3 und so weiter, Bürger der Galaxis, lasst uns noch kurz Zeit, die Haare zu richten und die Nase zu pudern, bevor ihr kommt. Geht nochmal zum Bäcker nebenan und nehmt Coffee to stay. Keine Eile, uns zu finden, wir haben Zeit. Wir brauchen Zeit. Wie morgens nach der Party, wenn die Eltern anrufen, dass sie heute doch früher kommen. Wir kriegen alles hin, aber kommt nicht zu früh. Bitte.
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Donnerstag, 15.10.20 / 20 Uhr
Kulturfabrik Moabit (Café), Lehrter Str. 35
Die Brauseboys - Weddinger Lesebühne in Moabit - Im Café mit Tilman Birr
Besondere Zeiten bringen besondere Abende hervor, z.B. diesen Donnerstag im Café der Kulturfabrik. Wir wissen, dass viele genau jetzt Veranstaltungen wie unseren fernbleiben, dafür dürfen wir den anderen versprechen, die gerne kommen, dass sie ausreichend Platz haben werden, und Frischluft, um sich sicher zu fühlen. Auch auf der Bühne werden es weniger sein, als üblich, was überhaupt kein Nachteil sein muss. Wenn man gerne den Geschichten unseres Gastes Tilman Birr lauscht, können wir hier und jetzt auch versprechen: Er liest sicher eine Geschichte mehr als sonst. Man sieht: Wie es auch ist, kann man es sich schön machen. Genau das haben wir vor. Außerdem kommt immer alles anders, als man denkt.
Den Umständen gemäß wird es ab nächster Woche (22.10.) auch wieder einen Livestream geben. Putzt also schon mal eure Glasfasern und tragt es in die virtuellen Kalender.
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Jeden Donnerstag lesen & singen Thilo Bock, Nils Heinrich, Robert Rescue, Frank Sorge, Volker Surmann, Heiko Werning und Gäste. Da wir im Eschenbräu zu wenig Platz für sichere Lesungen haben, bleiben wir auch im Herbst in Moabit. Die nächsten Male werden im gut gelüfteten Café der Kulturfabrik Moabit vorne stattfinden, jeden Donnerstag um 20 Uhr.
Die Kufa erreicht man mit dem M27, dem Bus 123, oder nach beschwingtem Fuß- oder Fahrradweg vom Hauptbahnhof, oder über die Fennbrücke vom U-Bhf Reinickendorfer Straße aus.
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