Direkt zum Hauptbereich

Brauseboys am 27.2. im Eschenbräu: Mit Susanne Riedel & Doc Schoko

Das wünscht man sich (von Frank Sorge)

"Und? Gab es noch andere Feen in der Kita?"
Gab es natürlich. Ich frage auch nicht wegen der Statistik, sondern weil ich die Kinder so gerne zählen sehe. Im letzten Jahr war es die größte Gruppe, aber viele haben in die Hexenfraktion gewechselt.
"Nur drei?"
"Drei, oder vier."
"Aber Mina war keine Fee", wirft ihr Bruder ein.
"Nein?"
"Sie hatte keine Flügel!"
Wie ziehen sie ab, also nur drei.
"Sie hatte keine Flügel, also war sie nur Prinzessin."
Ein hartes, aber distinktes Urteil.
"Wanda hatte Flügel?" frage ich.
"Ja, und ein Horn."
"Ein Horn? Also war sie eine Einhornprinzessin?"
"Fee."
"Einhornfee, okay."
Ich selbst mochte Fasching nie, konnte das Verkleiden nicht leiden, die peinlichen Polonaisen, das sinnfreie Aus-sich-raus-gehn, am Schlimmsten war Schminke im Gesicht. Der Clown ohne Schminke bog also von der Toilette woanders hin ab, schlurfte über den ruhigen Schulhof und fand Trost in der Armbanduhr, die das nahende Ende des Tages greifbar machte. Heute kann ich sehr über ihn lachen. Es freut mich, dass die Kinder es mögen. Da haben sie es gleich ein wenig besser als man selbst, und das wünscht man sich ja.
~#~#~#~#~#~#~#~#

Donnerstag, 27.2.20 / 20.30 Uhr
Eschenbräu (Triftstr. 67, Wedding)

Die Brauseboys - Lesebühne im Wedding - immer frisch im Eschenbräu!

Seit bald siebzehn Jahren jede Woche neue Texte, Betrachtungen, Musik und belebende Heiterkeit. Warm und gemütlich wird es am kommenden Donnerstag, denn das ist es ja immer, egal was draußen passiert. Am 27.2. begrüßen Thilo Bock, Frank Sorge und Heiko Werning:

Susanne Riedel (Der Frühschoppen)
Doc Schoko (Krautpunk)


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Brauseboys am 18.7. (20 Uhr) mit Susanne M. Riedel, Uli Hannemann & Josias Ender

Kein Boom in Sicht (von Frank Sorge)   Ich kenne einen Ort in Brandenburg, der einen schönen kleinen Bahnhof hat. Es ist fast das Ende einer Bahnstrecke und viele Menschen wohnen hier nicht. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde die Strecke verkürzt und der Bahnhof fing an zu überwuchern. Gegenüber war jetzt eine Bushaltestelle, die stündlich eine Anbindung an das neue Ende der Bahnstrecke bot. Wirtschaftlich war das offenbar auch nicht, erst wurden die Busse verkleinert, dann ein 2-Stundentakt daraus gemacht. Es sind mindestens zehn oder fünfzehn Jahre seit der Streckenverkürzung ins Land gegangen, am Sonntag fährt fast kein Bus mehr. Der Bahnhof ist immer noch schön, jetzt vor allem schön verwittert. Die ganze Gegend hat sich kaum verändert in den fast dreißig Jahren, die ich den Ort kenne, mal abgesehen vom großen Logistikcenter und seinen LKWs. Dabei ist es nah an Berlin, wo doch sonst alles boomt. Profitiert hat von der Streckenverkürzung mutmaßlich niemand, es wurde nur immer schwer

Brauseboys am 4.7. (20 Uhr) mit Ahne und dem Kreuzmusik-Duo

Zeitstrudel (von Frank Sorge)   Auch im Wedding merkt man, dass die Ferienzeit beginnt. Überall ortsfremde junge Menschen mit Reiserucksäcken, in der Liebenwalder am Hostel heute ein ständiger Strom von Abiturientinnen und Abiturienten aus anderen Bundesländern. Der traditionelle Berlinbesuch zum Schulabschluss, er besteht offenkundig fort.  Als ich spät noch zwei Bier vom Späti hole, kommen sie mir auf dem Rückweg entgegen. Erst gucken sie mich verstohlen an, den wirren Streuner mit den zwei Bierflaschen, vor den leuchtenden Fenstern von Falafelladen und Casino, dann sehen sie hinter mir die kleine Spätkauf-Arena, die sich vor dem Laden draußen um den Fernseher gebildet hat. Denn es ist EM und ein Türkei-Spiel, und wenn es der Öffentlich-Rechtliche Fernsehfunk nicht zeigt, dann macht es der Spätkauf und kein Anwohner und kein Ordnungsamt löst die Arena auf, Ehrensache! Aber es ist lustig, wie die Augen der jungen Berlinbesucher aufgerissen sind. Als würden sie dahinter denken: Was hi

Brauseboys am 20.6. (20 Uhr) mit Tilman Birr & Yunas im Haus der Sinne

Isla del Balkonia (von Frank Sorge)   Was soll ich auf der Alm, im Diesel-Traktorqualm? Was zieht dich noch nach Sylt, der braune Strand? Dass man im Wedding besser chillt, liegt wohl auf der Hand.   Überhaupt in der Natur, störst du im Zweifel nur. Zertrampelst Käfer auf Waldwegen, scheuchst Rehe ins Gebüsch, bist jedem Mückenschwarm erlegen auf der Jagd nach fremden Fisch.   Ich häng heute lieber schlapp auf Isla del Balkonia ab. Im Schatten der Hängegeranien, mit Windrad, Hanfblüte und Grill, ein Buch über Transsylvanien, und mittags schon ein Promille. ­ Brauseboys am Donnerstag, 20.6. (20 Uhr) mit Tilman Birr & Yunas   Haus der Sinne (Ystader Str. 10)   Oleole, das Lesebühnenfieber hält an! Die emotionalsten Texte, die schnellsten Pointenjäger, jede Begegnung ein Knüller, Public Hearings, sympathische Mannschaften, ein Sommerliteraturmärchen! Wir haben sportliche, neue Texte geschrieben und beabsichtigen, diese in der Euphoriekurve des Stadions Haus der Sinne ordentlich zu sk