Das wünscht man sich (von Frank Sorge)
"Und? Gab es noch andere Feen in der Kita?"
Gab es natürlich. Ich frage auch nicht wegen der Statistik, sondern weil ich die Kinder so gerne zählen sehe. Im letzten Jahr war es die größte Gruppe, aber viele haben in die Hexenfraktion gewechselt.
"Nur drei?"
"Drei, oder vier."
"Aber Mina war keine Fee", wirft ihr Bruder ein.
"Nein?"
"Sie hatte keine Flügel!"
Wie ziehen sie ab, also nur drei.
"Sie hatte keine Flügel, also war sie nur Prinzessin."
Ein hartes, aber distinktes Urteil.
"Wanda hatte Flügel?" frage ich.
"Ja, und ein Horn."
"Ein Horn? Also war sie eine Einhornprinzessin?"
"Fee."
"Einhornfee, okay."
Ich selbst mochte Fasching nie, konnte das Verkleiden nicht leiden, die peinlichen Polonaisen, das sinnfreie Aus-sich-raus-gehn, am Schlimmsten war Schminke im Gesicht. Der Clown ohne Schminke bog also von der Toilette woanders hin ab, schlurfte über den ruhigen Schulhof und fand Trost in der Armbanduhr, die das nahende Ende des Tages greifbar machte. Heute kann ich sehr über ihn lachen. Es freut mich, dass die Kinder es mögen. Da haben sie es gleich ein wenig besser als man selbst, und das wünscht man sich ja.
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Donnerstag, 27.2.20 / 20.30 Uhr
Eschenbräu (Triftstr. 67, Wedding)
Die Brauseboys - Lesebühne im Wedding - immer frisch im Eschenbräu!
Seit bald siebzehn Jahren jede Woche neue Texte, Betrachtungen, Musik und belebende Heiterkeit. Warm und gemütlich wird es am kommenden Donnerstag, denn das ist es ja immer, egal was draußen passiert. Am 27.2. begrüßen Thilo Bock, Frank Sorge und Heiko Werning:
Susanne Riedel (Der Frühschoppen)
Doc Schoko (Krautpunk)
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