Road to Düsseldorf (von Frank Sorge)
Erdbeben im Vogtland, oder, wie es auch am Weddinger Alhambra gerade so schön steht: Die Natur findet einen Weg. Die Rückkehr gigantischer Raubsaurier, wie hier als Kinoankündigung zu sehen, müsste es nicht gleich sein, ginge aber natürlich auch. Armes Vogtland, es ist wirklich gebeutelt, und jetzt noch geschüttelt. Immer weiter herausgeputzt hingegen das fröhliche Leipzig, wo wir einen Pfingsttag verbringen. Da hier gerade das Wave-Gothic-Treffen stattfindet trägt der Heilige Geist Netzstrumpfhose und schwarze Spitze, Pfingsten hat süßen Gruftgeruch. Der mancherorts abgerissene Charme in Leipzig, der auch den Gothics in früheren Jahren gute Fotohintergründe (schwarz-weiß) hergegeben haben wird, weicht nach und nach frisch sanierten Straßen. Irgendwo habe ich im Nachklang auch den Eindruck, ich hätte fast kein Sächsisch gehört, aber vielleicht sind alle der Feiertage wegen ins Grüne geflohen. Auf dem Leipziger Spielplatz war nur ein Mädchen verhaltensauffällig, das von ihrer Mutter englisch zurechtgewiesen und weggezerrt wurde. Kann man da nicht mal einen Heimatminister hinschicken?
Mit edel gekleideten Vampiren, die zwischen den Waggons hocken, sausen wir nach Berlin zurück. "Wir fahren jetzt nach Düsseldorf!" rufen die Kinder aus Spaß, und ich habe keine Ahnung, wie sie plötzlich darauf kommen.
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Donnerstag, 24.5. /20.30 Uhr
Nussbreite (Seestraße 106, nahe U-Seestraße)
Die Brauseboys - Lesebühne im Wedding
Jeden Donnerstag nehmen Thilo Bock, Robert Rescue, Frank Sorge, Volker Surmann und Heiko Werning ihre frisch geputzten Tastaturen und lassen es klappern. Die empfohlene Wochendosis Lesebühne, seit fünfzehn Jahren jeden Donnerstag mit illustren Gästen.
Susanne Riedel (Neu beim Frühschoppen)
Torsten Knoll (Nur Gleichmut ist es nie)
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