Direkt zum Hauptbereich

Brauseboys am 14.7.: Es ist ein Brauseboy


Willkommenheißung (von Frank Sorge)

Mit Nachwuchs ist es so eine Sache. Das Nachwachsen allein dauert lange. Dann, wenn es überhaupt möglich geworden ist, in die Fußstapfen zu treten, greift erst einmal der Jugendschutz, plötzlich will der Nachwuchs nicht mehr so, wie man es geplant hat, folgerichtig die Rebellion, mit allen Vorwürfen. Man hätte ja so viel Druck aufgebaut über die Jahre, das Vorlesen, so schön es wäre, aber doch keine Herzenssache, eigentlich wäre es immer heimlicher Traum gewesen, Steuern zu prüfen - so hätte man sich jetzt auch heimlich beworben und eine Zusage erhalten. Was nun auch unausweichlich den Umzug nach Fissingen-Trollach mit sich bringen müsse, was das Auftreten auch wegen der Entfernung... Die Retourkutsche dann postwendend, keine Dankbarkeit, verlorene Mühen, weggeworfenes Talent, umgehendes Enterben. Schwenk ins Emotionale, alles nur Projektion, nie geliebt, Tassen fliegen.
Um diesen Vorgang den heranwachsenden Brause-Kindern zu ersparen, und weil wir etwas früher an die Rente denken müssen, als diese volljährig geworden sind, holen wir uns besser jemanden dazu, der von Anfang an mitgewachsen ist. Da muss man dann auch nicht alles erklären. Mit Freude darf ich also verkünden: Ab diesem Donnerstag ist unser Freund und Weggefährte Thilo Bock ein Brauseboy und mit dabei. Nicht nur ist er in allen Jahren häufig bei uns zu Gast gewesen, er hat mit der Zeit seine Vorlesetätigkeit auch immer weiter auf den Wedding ausgedehnt. Hier kennt man ihn 'Dichter als Goethe', als Teil der 'Lesershow' und von anderen Gelegenheiten als witzigen, charmanten Vorleser. Da wir zufällig auch witzige, charmante Vorleser... naja, es passt jedenfalls prima und wir freuen uns sehr. Willkommen, Thilo!

~#~#~#~#~#~#~#~#

Donnerstag, 14.7. / 20.30 Uhr
La Luz (Oudenarder Str. 16-20, Osram-Höfe)

Die Brauseboys - frische Texte
Jeden Donnerstag nehmen Thilo Bock, Paul Bokowski, Robert Rescue, Frank Sorge, Volker Surmann und Heiko Werning ihre frisch geputzten Tastaturen und lassen es klappern. Die empfohlene Wochendosis Lesebühne, seit dreizehn Jahren jeden Donnerstag mit illustren Gästen. 


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Brauseboys am 18.7. (20 Uhr) mit Susanne M. Riedel, Uli Hannemann & Josias Ender

Kein Boom in Sicht (von Frank Sorge)   Ich kenne einen Ort in Brandenburg, der einen schönen kleinen Bahnhof hat. Es ist fast das Ende einer Bahnstrecke und viele Menschen wohnen hier nicht. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde die Strecke verkürzt und der Bahnhof fing an zu überwuchern. Gegenüber war jetzt eine Bushaltestelle, die stündlich eine Anbindung an das neue Ende der Bahnstrecke bot. Wirtschaftlich war das offenbar auch nicht, erst wurden die Busse verkleinert, dann ein 2-Stundentakt daraus gemacht. Es sind mindestens zehn oder fünfzehn Jahre seit der Streckenverkürzung ins Land gegangen, am Sonntag fährt fast kein Bus mehr. Der Bahnhof ist immer noch schön, jetzt vor allem schön verwittert. Die ganze Gegend hat sich kaum verändert in den fast dreißig Jahren, die ich den Ort kenne, mal abgesehen vom großen Logistikcenter und seinen LKWs. Dabei ist es nah an Berlin, wo doch sonst alles boomt. Profitiert hat von der Streckenverkürzung mutmaßlich niemand, es wurde nur immer sc...

Brauseboys am 11.7. (20 Uhr) mit Martin Hyun & Herr Horst

Premium-Service (von Frank Sorge)   Der Paketbote schickt mich mal wieder durch den Kiez, mal dorthin, mal rundherum durchs Dorf und in die Binsen. Jemand hat ganz offenbar nicht den Job, den jemand machen möchte, denn hier im Haus ist eigentlich immer jemand da, im Zweifel ich. Natürlich kann ich ein Klingeln überhören, aber wenn das monatelang nicht vorkommt, und dann plötzlich in Serie, wird der Herr Kommissar stutzig. Wo waren Sie um 13:47 Uhr am Samstag? Leider steht Aussage gegen Aussage. Die letzte Nuss war hart zu knacken. Die Behauptung, bei der Zustellung wäre etwas schiefgegangen, ein angekündigter nächster Versuch, der nie unternommen wurde, dann in mittlerweile geübter Eigenrecherche und nach mehreren Irrwegen eine mögliche Adresse, wo es hinterlegt war. “Ich hatte etwas Mühe, im Internet herauszufinden, dass mein Paket vermutlich bei Ihnen ist”, sage ich der freundlichen Berlinerin hinter dem Tresen. “Allet klar, ick brauch nur ihr’n Ausweis.” “Bitte! Kam kein Bote, ...

Saisonauftakt! Brauseboys am 5.9. (20 Uhr) mit Ruth Herzberg & Frau Rotkohl

Die Wahlergebnisse (von Frank Sorge)   Stillstand. Spaltung. Scham. Trotz. Winterurlaub im Erzgebirge fällt eher aus. Bangen um Brandenburg. Wird es Braunenburg? Mauer um Berlin doch eine Option? Mauer im Kopf ausreichend. Brandmauer nicht. Täuschung und Enttäuschung. ­ Brauseboys am Donnerstag, 5.9. (20 Uhr) mit Ruth Herzberg und Frau Rotkohl   Haus der Sinne (Ystader Str. 10)   Das war sie also, unsere Sommerpause, und jetzt ist sie nicht mehr. Wir haben uns so was von erholt und strotzen vor Energie und Tatendrang. Was diese Solarenergie alles kann, es ist erstaunlich. Also reden wir nicht lang drumherum, der Saisonauftakt steht schon vor der Tür - in dieser Woche! Dann geht es weiter jeden Donnerstag im Haus der Sinne mit fangfrischen Texten, handwarmen Liedern und sprudelnder Heiterkeit. Wie immer mit fabulösen Gästen, zum Start freuen wir uns auf intensiv-ironische Texte von Ruth Herzberg und freimütig-alberne Lieder von Frau Rotkohl .