Samstag, 30. Juli, 11 Uhr
Am frühen Nachmittag habe ich einen Brief meiner Tante aus dem Briefkasten gefischt. Die Schwester meines Vaters ist eine sonderbare Kreatur. Der Begriff Kreatur mag negativ erscheinen, muss an dieser Stelle allerdings als Euphemismus gewertet werden, sprechen wir doch von einer Frau, die aussieht wie eine osteuropäische Hammerwerferin im Ruhestand, die seit Ende der siebziger Jahre unter psychosomatischem Haarausfall leidet und sich darüberhinaus in einen religiösen Wahn geflüchtet hat, seitdem in die Sozialwohnung unter ihr eine türkische Familie eingezogen ist.
Meine Tante, das herzensgute Ding, schickt mir Folgendens: Einen 50-Euro-Schein (in kommunistischer Tradition versteckt zwischen zwei Karteikarten), eine Glückwunschkarte zu meinem 29. Geburtstag (heute in 2 Wochen) und eine handschriftliche Notiz: "3. Buch Mose, Vers 22: Der Mann soll nicht beim Manne liegen, wie er bei einer Frau liegt."
Nach Rücksprache mit meiner Mutter, die ein ebenso großer Freund ihrer Schwägerin ist, wie ich, habe ich am Nachmittag im Karstadt am Leopoldplatz eine Dankes-Karte gekauft und folgende Nachricht hineingeschrieben: "Liebe Tante, vielen Dank für deine Glückwunschkarte zu meinem 29. Geburtstag (heute in 2 Wochen). Was deinen religiösen Eifer anbelangt möchte ich dir folgendes versichern: Du musst dir wirklich keine Sorgen um mein Seelenheil machen, denn niemals, wirklich niemals, würde ich bei einer Frau liegen, wie ich gelegentlich bei Männern liege. Mit besten Grüßen - Paul."
Meine Tante, das herzensgute Ding, schickt mir Folgendens: Einen 50-Euro-Schein (in kommunistischer Tradition versteckt zwischen zwei Karteikarten), eine Glückwunschkarte zu meinem 29. Geburtstag (heute in 2 Wochen) und eine handschriftliche Notiz: "3. Buch Mose, Vers 22: Der Mann soll nicht beim Manne liegen, wie er bei einer Frau liegt."
Nach Rücksprache mit meiner Mutter, die ein ebenso großer Freund ihrer Schwägerin ist, wie ich, habe ich am Nachmittag im Karstadt am Leopoldplatz eine Dankes-Karte gekauft und folgende Nachricht hineingeschrieben: "Liebe Tante, vielen Dank für deine Glückwunschkarte zu meinem 29. Geburtstag (heute in 2 Wochen). Was deinen religiösen Eifer anbelangt möchte ich dir folgendes versichern: Du musst dir wirklich keine Sorgen um mein Seelenheil machen, denn niemals, wirklich niemals, würde ich bei einer Frau liegen, wie ich gelegentlich bei Männern liege. Mit besten Grüßen - Paul."
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Donnerstag, 4.8. /20.30 Uhr
La Luz (Oudenarder Str. 16-20, Osram-Höfe)
BRAUSEBOYS
Neue Texte, Musik und Multimedia mit Paul Bokowski, Hinark Husen, Robert Rescue, Frank Sorge, Volker Surmann, Heiko Werning und Gästen.
Gäste:
Jacinta Nandi (Britische Berlinerin)
Christoph Theußl (Weddinger Österreicher)
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