Nachbarschaftshilfe (von Frank Sorge)
An unserem letzten Urlaubstag kommen auch die Schweden zurück und wir können uns die Klinke in die Hand geben. Es ist alles gepackt und gesattelt, aber plötzlich steht eine Seniorin am Gartenzaun. Sie fragt nach jungen, starken Männern, die sie sich ‘ausleihen’ will und, nun ja, es sind welche vorhanden. Jedenfalls war ich mal stark, als ich jung war, aus ihrer recht hochbetagten Perspektive gehe ich aber noch durch. Sie führt uns eine Querstraße weiter in ihr Domizil, ein schönes, mehrstöckiges und irgendwie verträumt dastehendes Haus, davor steht ein großes und sehr modernes Wohnmobil-Ufo und ein gewaltiger Hänger mit Klappdach. Sie hätte da einen Schrank, erzählt sie, den sie nicht alleine bewältigen könne, und über die Diele geht es in die Stube. Es ist alles so eingerichtet, wie man es sich vorstellt, wenn man eine Zeitmaschine benutzt, die Jahrzehnte ziehen an einem vorbei. Der Schrank ist natürlich vollmassiv und bleischwer, zum Glück lässt er sich in Teile zerlegen, die wir gerade so um die Türfüllungen herumbekommen. Irgendwie müssen die Teile ja auch mal hineingekommen sein. Zum Dank sucht sie in den Alkoholika, die im Haus verblieben sind, und reicht uns eine halbvolle Flasche Whisky. Sie würde schon lange zu ihrem anderen Wohnort in Lappland pendeln, wäre dafür aber jetzt zu alt. Deshalb müsse sie hier jetzt die Segel abbrechen. Mit meiner Vorstellung, dass sie den Rest des Hauses in den Hänger trägt und das Ufo noch zweitausend Kilometer nach Norden fährt, passt es nicht ganz zusammen, aber gut. Andere Länder, andere Ambitionen! So jedenfalls kam es, dass wir zum Abschied am frühen Vormittag mit einer halben Flasche Whisky durch den kleinen Ort in Schweden spazierten. Wir haben allerdings nur daran gerochen!
Donnerstag, 4.9. (20 Uhr)
Haus der Sinne (Ystader Str. 10)
Frisch und erholt sind die Brauseboys zurück aus der Sommerpause, so haben wir es vorausgesehen und so ist es auch. Einer hängt noch zwischen den Kontinenten, okay, aber wir anderen stehen bereit, die zweite Hälfte des Jahres einzuläuten. Mit großem Geläut in Text und Ton natürlich, im Haus der Sinne, unterstützt von fabulösen Gästen. Wir freuen uns auf Ahne, der womöglich in göttlicher Begleitung erscheint, und nach vielen Jahren können wir endlich wieder die Skalitzer als Gäste begrüßen! Da kann man auch mal von den Stühlen aufstehen und tanzen, das wird ein schwungvoller Beginn vom Rest unseres Lebens!
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