Seestern: Erkenntnisse (von Frank Sorge)
Ralle: Dieter, ick war heute bei penny, wa?
Dieter: Haste ne Freundin?
Ralle: Nee, die arbeitet bei Rewe.
Dieter: Verstehe - fühlst dir als wat besseret. Selbst inne Fantasie.
Ralle: Bei penny, Dieter, wo du deine Flachmänner koofst.
Dieter: Nur, wenn se im Anjebot sind.
Ralle: Na, also, wer is’ hier billig? Jedenfalls stand ick da an die Kasse, eijentlich wie immer, wa?
Dieter: Jenerve, Krakeelen?
Ralle: Jenau, lange Schlangen und alle am Meckern. Die einen über die, von vorne nach hinten. Und dann kam sojar ne Kassiererin von früher vorbei uff Besuch, wa, um kurz mit die Kassiererin von jetze zu quatschen - in diese Lage - und wat ham se jemacht?
Dieter: Jemeckert, is mir klar. Und du ooch eigentlich?
Ralle: Mir hat dit allet nich interessiert, weil ick een Jedanken hatte. Wir müssten uns alle mal wieder vernünftiger unterhalten, wa, von Mensch zu Mensch. Damit wa überhaupt mitkriegen, wat bei die anderen wirklich so los is.
Dieter: Jemecker hat doch oochn bisschen Unterhaltungswert.
Ralle: Ja, hab ick ooch überlegt, ob dit schon ne Unterhaltung is, aber ick meine dit deutschlandweit.
Dieter: Da haste dir wat vorjenommen.
Ralle: Aber dann, Dieter, hat' ick nochn Jedanken. Damit dit Sinn macht mit die Unterhaltung, müssten die Leute so sein, wie se aber erst werden, wenn de dich mit ihnen unterhalten hast. Verstehste?
Dieter: Ick denke ja, klingt, als wärt unmöglich.
Ralle: Is doch faszinierend, oder? Dit Schicksal von die Menschheit is’ besiegelt!
Haus der Sinne (Ystader Str. 10)
Starkregen und Starksonne im Wechsel, so sieht es draußen aus. Aber wie sieht es drinnen aus? Drinnen in uns? Wir schauen bei Gelegenheit mal nach, bei uns, nicht bei euch, denn wir sitzen dabei in den nächsten Wochen vermutlich an einem Strand, sind im Tiefenrausch, auf Krötenpirsch oder pflegen die Pflanzen auf Balkonien. Vielleicht denken wir dann aber erstmal zurück, an das halbe Jahr bis hierhin und die schönen Momente, die es in unseren Mikrokosmen gibt. Wir hatten jedenfalls ziemlich heitere Donnerstage mit vielen spannenden Gästen, und ganz oben drauf, werden wir dann feststellen, war ja noch der unvergessliche Saisonabschluss mit der Autorin und taz-Redakteurin Harriet Wolff und dem Gitarrenversteher Josias Ender. Jetzt steht dieser Abend sogar noch bevor - gerade rechtzeitig, um dabei zu sein!
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