Gern geschehen (von Frank Sorge)
Ein junges Pärchen in der Bahn neben mir versucht es sich gemütlich zu machen. Mit einem Tablet, schöner Musik oder einem Film, zwei Kopfhörern und eng aneinander gekuschelt. Ich schaue auf mein Handy und bekomme eine seltsame Meldung angezeigt. Ich werde gefragt, ob ich erlaube, den Kopfhörer W1Z500 meinem Google-Account hinzuzufügen. Während ich noch überlege, was es damit auf sich hat, wird neben mir über ein technisches Problem diskutiert. “Ich bekomme meinen Kopfhörer nicht verbunden”, sagt er ratlos. “Vielleicht geht es, wenn ich es erlaube?”, überlege ich. Aber ich füge keinen fremden Lautsprecher meinem Account hinzu, kommt nicht in die Tüte, da müssen sie sich was anderes überlegen, ich lehne ab.
Nebenan probiert er es mit ihrem Kopfhörer nochmal. “Komisch, mit deinem geht es. Ich soll meins irgendeinem Konto hinzufügen, aber das klappt nicht.” Wieder werde ich gefragt, ob ich den Kopfhörer meinem Konto hinzufügen will. Leider habe ich nichts auf dem Handy gespeichert, was ich ihnen Schönes bieten könnte, da müssten sie sich schon mit meinem Laptop verbinden. “Es geht immer noch nicht”, sagt er, während ich weiter nach einer Lösung suche. Ich checke meine Einstellungen und mache kurzen Prozess, schalte bei mir Bluetooth aus, Quick-Share, die Bildschirmübertragung, Mikrofon- und Kamerazugriff. Zwei Minuten später höre ich es neben mir: “Jetzt hats geklappt, merkwürdig!”
“Gern geschehen!” hätte ich fast gesagt, aber dann hätten sie mich für komisch gehalten. Ich hätte es ihnen auch nicht erklären können, also nicht so, dass sie mir irgendetwas davon geglaubt hätten. Wahrscheinlich hätten sie mich gar für einen Hacker gehalten, der sich in der Zeit alle ihre Bikinifotos aus dem Sommerurlaub auf die eigene Festplatte gezogen hat. Nach Griechenland müsste ich auch mal wieder, überlege ich, und schaue aus dem Fenster. Lieber gar nichts sagen.
Brauseboys am Donnerstag, 14.3. (20 Uhr) mit Luksan Wunder & Moses Wolff
(Ystader Str. 10)
Diese Woche gibt das Streikbarometer Entwarnung für unsere Veranstaltung, außer für Zuschauerinnen und Zuschauer aus Übersee. Für alle aus Untersee, Nebensee und uns Inselbewohner fährt aber was, wenn man noch Personal ausfindig macht. Diese Problem fällt weg, wenn man mit dem Fahrrad fährt, außerdem wird es wärmer und trocken. Unser Programm im Haus der Sinne hingegen wird heiß und feucht-fröhlich, außerdem eine echte Wundertüte. Denn wir haben das Comedy-Ensemble Luksan Wunder zu Gast. Im Internet kennt sie jeder schon, aber auf der Bühne habt ihr sie bestimmt noch nicht gesehen. Außerdem besucht uns der Münchner Wildfang, Autor und Schauspieler Moses Wolff, man munkelt was von congenialer Kollaboration.
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