Früher war alles früher (von Frank Sorge)
Ralle: Weeßte, wat ick mir überlegt habe, also theoretisch?
Dieter: Wie überlegst du denn theoretisch?
Ralle: Denkt man nich immer theoretisch?
Dieter: Ja, aber wenn du überlegst, drehen sich so Rädchen und et quietscht.
Ralle: Dit sagst du, vielleicht bin ick janich so praktisch veranlagt.
Dieter: Aber dit Erjebnis muss wenigstens wat praktischet sein. Een Jedanke.
Ralle: Hoffentlich.
Dieter: Notwendig, wa, wat soll sonst die Theorie?
Ralle: Nich schlecht, Herr Precht! Na ejal, weeßte, wat für Energiesparen helfen würde?
Dieter: Keene Ahnung, Atomkrieg, Kernfusion von allet?
Ralle: Musste nich mal in die Zukunft schauen für. Meene Idee is: schau mal zurück.
Dieter: Mach ick doch immer.
Ralle: Früher ham wa doch viel weniger Energie verbraucht als heute, also isset nur logisch zu kieken, wat wir wie früher machen können.
Dieter: Glücklich und zufrieden sein?
Ralle: Wann warst du denn mal glücklich und zufrieden, Dieter? Dit hältst du überhaupt nicht aus.
Dieter: Und wat war jetzt früher, Herr Energieminister?
Ralle: Na, zum Beispiel Ladenschluss, Dieter, 18 Uhr, weeßte noch?
Dieter: Ja, so dunkel.
Ralle: So blöd wär dit nich jetzt, musst den Markt nicht so lange heizen und beleuchten, die Verkäuferinnen haben wieder mehr Zeit und wern freundlicher.
Dieter: Freundlicher warn die früher aber ooch nich.
Ralle: Ja, weil se't nich anders kannten, jetz aber wüssten se dit zu schätzen.
Dieter: Gloobste? Naja.
Ralle: Wat naja, rechne mal alle Supermärkte von Land zusammen und die Stunden...
Dieter: Dit hast du jemacht?
Ralle: Ick hab überschlagen, Dieter, und wat da rauskam ist janz schön ville.
Dieter: Ehrlich, Ralle, jute Idee eigentlich. Ick schaff dit mit dem Einkoofen vor Sechs, jeht sowieso schnell die Sache, bei dem Geldbestand. Und morgens?
Ralle: Mittags würde ick eher sagen, früher oder später können die doch liefern. Sowieso Quatsch zu liefern, wenn keener zu Hause is.
Dieter: Verbrauchste eigentlich viel Enerjie beim Nachdenken?
Ralle: Wat meinste?
Dieter: Ick meine, ick sähe da auch noch Einsparpotential. Bei die janz hellen Leuchten.
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Donnerstag, 22.9. /20 Uhr
Kulturfabrik Moabit (Lehrter Str. 35)
Die Brauseboys am 22.9. zurück im Slaughterhouse: Live mit H.P. Daniels
Wir haben mit unserer Verkehrssenatorin gesprochen und gesagt: "Du, Betty, ohne 9 Euro Ticket ist für uns auch doof, mach doch mal donnerstags vielleicht eine Ausnahme von der... ah! Oh! Was sagst du? Diesen Donnerstag ist autofrei und alle öffentlichen Verkehrsmittel sind kostenlos? Ja, äh, genauso sowas meinten wir, also... genau... danke nochmal." So ungefähr war das, in unserer blühenden Fantasie, aber das Ergebnis ist ganz real. An diesem Donnerstag könnt ihr einfach so in die U-Bahn steigen, um zu uns nach Moabit zu kommen, oder in den Bus. Ganz in echt, denn es ist Internationaler Autofreier Tag. Das ist mal was, mannomännchen! Wir erwarten euch also gelassen, großzügig und in großen, öffentlichen Fahrgemeinschaften. Kommt ruhig einmal mehr, als dreimal seltener, denn die Gerüchte stimmen, alle Veranstaltungen, von denen wir hören oder an denen wir beteiligt sind, haben noch Plätze frei. Weiterhin gelten unsere eigenverantwortlichen Coronaregeln: 'Kontrolliert euch bitte selbst, gewissenhaft, kommt nicht positiv, und es ist ausdrücklich erlaubt, Maske zu tragen!'. Wir freuen uns außerdem über unseren Gast H.P. Daniels, der Autor und Musiker in Personalunion ist.
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