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Brauseboys am 31.3. (20 Uhr, 3G) im Slaughterhouse: Live + Stream mit Jana Berwig

In den Weiten des Internets (von Frank Sorge)

Meine Augen suchen den Boden des Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko ab. Ich suche nach Steinen, die verrollt sind, nach Staub, der verweht ist, Rändern und Senken. Zwei Bilder habe ich vom selben Stück Land auf dem Kometen, der sich verändert, eins von 2014, eins von 2016, fotografiert von der Raumsonde Rosetta, die ihn zwei Jahre begleitet hat, in der Zeit, in der er sich der Sonne näherte und erwärmte. Kometen halt, dieser macht alle sechseinhalb Jahre seine Runde zwischen Jupiter- und Erd-Orbit. Wie sich seine Oberfläche verändert, versuche ich herauszufinden. Warum? Weil es sehr viele Fotos sind, mehr als die beteiligten Forscher anschauen können, und weil die KI, die das machen könnte, es auch noch nicht schafft. Also hilft es, wenn viele Menschen mitmachen und zudem der KI etwas beibringen können.
Ich hänge hier jetzt fest, weil ich eine Email bekommen habe, dieses Projekt auszuprobieren, weil ich angemeldet bin bei einer Plattform für solche Projekte. Mit einer Vielzahl Laien große Datenmengen zu beackern, wie die Fotos von Churyumov-Gerasimenko. Ein gottverdammt steiniges Ödland, dieser Komet, man mag da nicht wohnen.
Ich bin ein paar Wochen losgekommen von dieser Plattform, lande aber doch immer wieder hier. Es gibt die unterschiedlichsten Projekte, ich klicke in der Regel auf die im Weltraum. Dann bestimme ich Sterne, oder suche Gravitationslinsen zwischen endlosen Fotos von Galaxien. Überhaupt diese Galaxien, ihr macht euch keine Vorstellung, wie viele das sind. Irgendwann im ersten Lockdown jedenfalls bin ich auf die Plattform gestoßen, und manchmal ist sie für mich das Internet, von dem ich immer geträumt habe.
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Donnerstag, 31.3. /20 Uhr
Kulturfabrik Moabit (Lehrter Str. 35)



Die Brauseboys am 31.3. im Slaughterhouse: Live mit Jana Berwig

Ein Glück ist eine Lesebühne keine Glamour-Veranstaltung, auf der goldene Männchen verschenkt werden. Dann müssen wir nicht damit rechnen, dass einer der beschenkten auf die Bühne stürmt, um uns für einen schlechten Witz abzuwatschen. So schlechte Witze gibt es bei uns auch nicht, die gibt es erst, wenn wir sie von anderen schreiben lassen und keine Qualitätskontrolle ausüben, und wenn wir sicher sind, dass wenigstens 10 Millionen Zuschauer im Livestream hängen, dann ist Zeit für blöde Witze. Solange wir Underground sind, Kunst im Kiez, Literatur zum Anfassen und Satire aus regionaler Produktion feilbieten, können wir nur geschmackvolle Pointen anbieten, ganz ohne Massenwitzhaltung. Nach aktueller Regelung dürfen wir wieder alle begrüßen (3G), also geimpft, genesen oder getestet. Das freut uns sehr, und euch hoffentlich auch, denn wir haben Platz, Luft und Liebe vor und auf der Bühne. Außerdem ist die Liedermacherin Jana Berwig zu Gast und bringt, nicht ganz überraschend, Lieder mit.

Wir haben diese Woche noch einmal freie Platzwahl im Livestream, der unter folgenden Adressen zu sehen ist:

Virtuellen Eintritt für den Stream bitte spenden an:
hutspende@brauseboys.de auf PayPal
oder per Banküberweisung an Volker Surmann mit Verwendungszweck "Brauseboys":
IBAN DE32 1009 0000 7093 4270 03 (Volksbank Berlin)

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