Direkt zum Hauptbereich

Brauseboys am 16.7. in der Kulturfabrik Moabit: Mit Michael-André Werner & Lüül

Nur so eine Ahnung (von Frank Sorge)

Wenn ich die Kinder von der Kita hole, erzählen sie immer sofort eine Sache. Offenbar das, was sie am Tag am meisten beschäftigt hat, was sie Besonderes erlebt haben, oder welche neue Frage sich gestellt hat. Man müsste diese Sätze eigentlich aufschreiben. "Weißt du, Papa?", setzt mein Sohn an, nachdem er zu mir gerannt ist. "Was denn?" "Das Weltall", sagt er, "das ist wirklich sehr groß." "Ja, stimmt", sage ich verblüfft, "sogar sehr, sehr groß, unvorstellbar groß." "Und weißt du? Man weiß gar nicht, ob es überhaupt ein Ende hat." "Ja", sage ich, "vielleicht hat es gar keins. Aber was sich Menschen auch schon lange fragen, wie es überhaupt angefangen hat." Er stutzt. "Was denken die denn?", fragt er, jetzt bin ich in der Bredouille. "Die meisten denken, es gab eine große Explosion und seitdem fliegt alles auseinander." "Nein", unterbricht er, "ich meine hier." "Ach so, auf der Erde?" "Ja, ich glaube da kam ein Asteroid und ist auf die Erde geknallt", sagt er. Ich nicke. "Das ist auf jeden Fall passiert, aber vielleicht hat es nicht so angefangen. Aber sag mal, woher weißt du das denn, hast du mit jemandem darüber gesprochen?" Er zögert. "Nur so eine Ahnung", sagt er und lächelt. 

~#~#~#~#~#~#~#~#

Donnerstag, 16.7.20 / 20 Uhr
Kulturfabrik Moabit (Windlicht), Lehrter Str. 35
+ Facebook Livestream (Öffentlich, Internet)



Die Brauseboys - Weddinger Lesebühne in Moabit - Sommer Open Air + Stream!

Seit siebzehn Jahren jede Woche neue Texte, Betrachtungen, Musik und belebende Heiterkeit. Seit letzter Woche wissen wir, dass es auch bei Regen schön ist in der Kulturfabrik Moabit. Das Café ist ein gut belüfteter Ausweichort und hervorragend verkachelt. Wir finden Regen ja auch gut, wegen der Pflanzen. Für diesen Donnerstag stehen aber alle Zeichen auf Open Air: Kühle Getränke aus dem Bauwagen, frisch Gegrilltes vom Stand des Café Moab, und viel Platz, um euch zahlreich mit Abstand begrüßen zu können. Ein Traum? Nein, viel besser, die Realität. Und nur Frischluft, nehmt das, Aerosole! Aber wie jetzt nochmal, äh, Moabit? So isses, ja, aber mit Blick auf den Wedding, denn eigentlich muss man nur über eine Brücke (Fennbrücke). Grenzenlos beseelt begrüßen wir auch wieder Gastkünstler. An diesem Donnerstag sind es Michael-André Werner & Lüül.

Kommt vorbei, oder schaltet ab 19.45 Uhr den Livestream ein, und zwar hier:

Es ist vorerst der letzte Stream (Nr. 18) - euch allen, die ihr uns im Lockdown eingeschaltet und unterstützt habt, danken wir mit fliegenden Herzen!  Ohne euch wäre das echt richtig doof gewesen.

Wer den virtuellen Eintritt von 8,- Euro (ermäßigt 5,-) zahlen möchte, ist herzlich dazu eingeladen, via Paypal an hutspende@brauseboys.de zu spenden (Paypal-Account von Volker Surmanns Satyr-Verlag).
Alternativ per Überweisung an Nils Heinrich mit Verwendungszweck 'Brauseboys'
IBAN DE52 5005 0201 1240 6229 00
BIC: HELADEF1822

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Brauseboys am 18.7. (20 Uhr) mit Susanne M. Riedel, Uli Hannemann & Josias Ender

Kein Boom in Sicht (von Frank Sorge)   Ich kenne einen Ort in Brandenburg, der einen schönen kleinen Bahnhof hat. Es ist fast das Ende einer Bahnstrecke und viele Menschen wohnen hier nicht. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde die Strecke verkürzt und der Bahnhof fing an zu überwuchern. Gegenüber war jetzt eine Bushaltestelle, die stündlich eine Anbindung an das neue Ende der Bahnstrecke bot. Wirtschaftlich war das offenbar auch nicht, erst wurden die Busse verkleinert, dann ein 2-Stundentakt daraus gemacht. Es sind mindestens zehn oder fünfzehn Jahre seit der Streckenverkürzung ins Land gegangen, am Sonntag fährt fast kein Bus mehr. Der Bahnhof ist immer noch schön, jetzt vor allem schön verwittert. Die ganze Gegend hat sich kaum verändert in den fast dreißig Jahren, die ich den Ort kenne, mal abgesehen vom großen Logistikcenter und seinen LKWs. Dabei ist es nah an Berlin, wo doch sonst alles boomt. Profitiert hat von der Streckenverkürzung mutmaßlich niemand, es wurde nur immer schwer

Brauseboys am 4.7. (20 Uhr) mit Ahne und dem Kreuzmusik-Duo

Zeitstrudel (von Frank Sorge)   Auch im Wedding merkt man, dass die Ferienzeit beginnt. Überall ortsfremde junge Menschen mit Reiserucksäcken, in der Liebenwalder am Hostel heute ein ständiger Strom von Abiturientinnen und Abiturienten aus anderen Bundesländern. Der traditionelle Berlinbesuch zum Schulabschluss, er besteht offenkundig fort.  Als ich spät noch zwei Bier vom Späti hole, kommen sie mir auf dem Rückweg entgegen. Erst gucken sie mich verstohlen an, den wirren Streuner mit den zwei Bierflaschen, vor den leuchtenden Fenstern von Falafelladen und Casino, dann sehen sie hinter mir die kleine Spätkauf-Arena, die sich vor dem Laden draußen um den Fernseher gebildet hat. Denn es ist EM und ein Türkei-Spiel, und wenn es der Öffentlich-Rechtliche Fernsehfunk nicht zeigt, dann macht es der Spätkauf und kein Anwohner und kein Ordnungsamt löst die Arena auf, Ehrensache! Aber es ist lustig, wie die Augen der jungen Berlinbesucher aufgerissen sind. Als würden sie dahinter denken: Was hi

Brauseboys am 20.6. (20 Uhr) mit Tilman Birr & Yunas im Haus der Sinne

Isla del Balkonia (von Frank Sorge)   Was soll ich auf der Alm, im Diesel-Traktorqualm? Was zieht dich noch nach Sylt, der braune Strand? Dass man im Wedding besser chillt, liegt wohl auf der Hand.   Überhaupt in der Natur, störst du im Zweifel nur. Zertrampelst Käfer auf Waldwegen, scheuchst Rehe ins Gebüsch, bist jedem Mückenschwarm erlegen auf der Jagd nach fremden Fisch.   Ich häng heute lieber schlapp auf Isla del Balkonia ab. Im Schatten der Hängegeranien, mit Windrad, Hanfblüte und Grill, ein Buch über Transsylvanien, und mittags schon ein Promille. ­ Brauseboys am Donnerstag, 20.6. (20 Uhr) mit Tilman Birr & Yunas   Haus der Sinne (Ystader Str. 10)   Oleole, das Lesebühnenfieber hält an! Die emotionalsten Texte, die schnellsten Pointenjäger, jede Begegnung ein Knüller, Public Hearings, sympathische Mannschaften, ein Sommerliteraturmärchen! Wir haben sportliche, neue Texte geschrieben und beabsichtigen, diese in der Euphoriekurve des Stadions Haus der Sinne ordentlich zu sk