Wie ein Stein (von Frank Sorge)
Kurz vor dem Einschlafen rappelt sich meine Tochter häufiger die Woche noch einmal auf, klettert aus dem Bett und wandert zu mir an den Schreibtisch, um sich abzulenken und zu zerstreuen. Zielsicher hat sie, wie ich, dafür den besten Ort ausgewählt. Die Bildschirme am Platz werden aber bald von selbst dunkel, denn sie werden nicht gebraucht. Es stellt sich als hilfreich heraus, dass ich über Jahre hier im Arbeitszimmer Erinnerungsstücke in rauen Mengen gesammelt habe. Oder lagere, denn eine Systematik, die dem Sammeln eigen ist, kann man lange suchen. Hier findet man nur mühelos etwas, das man nicht gesucht hat. Phasenweise spielen wir mit übrig gebliebenen Geldstücken aus fernen Ländern, Würfeln, Plastikfiguren, was immer sich gerade findet. Derzeit sind es Steine, die ich von Reisen mitgebracht habe, mit großem Überblick sammelt sie alle zusammen, legt sie einzeln auf den Tisch und wir besprechen den Fund. Ist er rund, ist er schwarz, ist er rau, glitzert da was? Das kann locker eine halbe Stunde gehen, wirkt aber sicher. Wenn ich gerade noch so das Klappern der Schlafzimmertür wahrnehme und sie in Sicherheit weiß, bin ich sofort friedlich verschlafen.
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Donnerstag, 27.4. /20.30 Uhr
La Luz (Oudenarder Str. 16-20, Osram-Höfe)
Die Brauseboys - frische Texte
Jeden Donnerstag nehmen Thilo Bock, Robert Rescue, Frank Sorge, Volker Surmann und Heiko Werning ihre frisch geputzten Tastaturen und lassen es klappern. Die empfohlene Wochendosis Lesebühne, seit vierzehn Jahren jeden Donnerstag mit illustren Gästen.
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