Zurück ins Glück (von Frank Sorge)
Ich finde es nur logisch, dass sich Wowereit jetzt dafür stark macht, eine Baumaßnahme zu verhindern und rückgängig zu machen. Vielleicht hat er sich das auch gedacht. Nach dem Flughafendebakel als Aufsichtsratsvorsitzender nahm er sich die ein oder andere Rotweinflasche zur Brust, wahlweise diverse Kannen Kamillentee oder dicke Tüten, um über sich selbst und die eigenen Kompetenzen zu meditieren. Er kam zu dem Ergebnis: Man muss sich auf seine eigenen Stärken konzentieren, auch wenn man vorher dachte, es wären Schwächen. Wenn ich nicht dazu geeignet bin, ein Bauprojekt voranzutreiben, bin ich vielleicht geeignet dazu, welche zu verhindern.
Gleich auf den ersten Moment scheint diese Strategie zu funktionieren, aber man muss ihn vielleicht warnen. Die erste Euphorie sollte ihn nicht verleiten, sich zum Beispiel mit den neuen Selbsterkenntnissen in Stuttgart einzumischen. Auch wenn der S21-Aktivist jetzt vielleicht erkennt, dass Wowereit vielleicht der letzte Strohhalm ist, der noch bliebe. Aber wir brauchen ihn jetzt hier, wenn er schon einmal aus dem Büro ist, sollten wir ihn an die Hand nehmen. Blumenkinder Berlins, greift euch den Kerl an der Hüfte, um mit ihm durch unsere Stadt zu tanzen. Er soll seine neuentdeckten Kräfte frei entfalten können, hier und da am Rand ließe sich gewiss noch etwas finden, das man hervorragend rückgängig machen kann.
Donnerstag, 7.3. /20.30 Uhr
La Luz (Oudenarder Str. 16-20, Osram-Höfe)
Die Brauseboys
Die empfohlene Wochendosis Lesebühne, seit fast zehn Jahren jeden Donnerstag mit neuen Texten. Paul Bokowski, Hinark Husen, Robert Rescue, Frank Sorge, Volker Surmann, Heiko Werning und Gäste lesen was vor.
Gäste:
Klaus Ungerer (SPAM und mehr): www.klausungerer.posterous.com
Christoph Sauer (Ein Chansonetter): www.christophsauer.info
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