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Brauseboys am 22.3.: Haltbar bis


Die Mindesthaltbarkeit 

dieses Blogeintrags beträgt eine Woche. Aber: Nicht alles, was abgelaufen ist, muss in den Müll. Wegwerfen muss man ihn danach nicht, magnetisch abgelegt wird er noch nach Jahren der selbe Blogeintrag in Geschmack, Geruch, Farbe, Konsistenz und Nährwert sein. 


Die Plattform Twitter 


nutze ich gern. Denn neben den anderen Vorzügen kann das Benutzen selbst im Dienst der Öffentlichkeit stehen. So sind Frühwarnsysteme für Pandemien denkbar, wurde schon vor Jahren vermeldet. Es muss nur jeder melden, wenn er niesen muss, und ein System ordnet die Nieser der Geographie zu. Ob das schon funktioniert, weiß ich nicht, aber die zugrundeliegende Technik kommt längst zur Anwendung. Probieren Sie es aus, twittern sie etwas, in dem das Wort "Zahnarzt" vorkommt. Innerhalb weniger Minuten werden völlig fremde Zahnärzte in ihrer Followerliste stehen und ihnen die digitale Freundschaft anbieten. Machen Sie jetzt nichts falsch, machen Sie nichts. Machen Sie auf keinen Fall etwas anderes als nichts. Die digitalen Zahnarzt-Zombieprofile werden von selbst wieder verschwinden, aber ich jedenfalls hüte mich davor, noch einmal etwas zu twittern, in dem das Wort Zahnarzt vorkommt. 
Meiden sie außerdem die Wörter: Geld, verdienen, Marketing, Finanzen, Bank, Versicherung, Abmahnung, Anwalt, Tipps und Sex. 


Die Brauseboys 


wurden gestern unbemerkt von der Weltöffentlichkeit neun Jahre alt. Am 20.3.2003 startete die freundliche Lesebühne ihre Offensive im Problembezirk,  zeitgleich mit den amerikanischen Truppen im Irak. Die öffentliche Geburtstags-Sause findet in diesem Jahr am Gründonnerstag statt, bis dahin gibt es noch mehrfach Gelegenheit, schon vorher mit uns ein Glas zu heben: 

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Donnerstag, 22.3. /20.30 Uhr 
La Luz (Oudenarder Str. 16-20, Osram-Höfe) 

Die Brauseboys 
Jeden Donnerstag mit neuen Texten. Paul Bokowski, Hinark Husen, Robert Rescue, Frank Sorge, Volker Surmann, Heiko Werning und Gäste lesen was vor. 

Gäste: 
Franky Fuzz (überschreitet Grenzen): www.frankyfuzz.de 
Paul Weigl (slamt auch im Wedding): www.paulweigl.de 

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Mittwoch, 28.3. /19.30 Uhr
Lichtburg-Forum (Behmstraße 13)


Das ist keine Berlin-Lesung
Die Weddinger Vorlese-Boygroup "Brauseboys" haben genug vom Hauptstadt-Hype und der Metropole der Wichtigtuer. Sie schauen hinaus in die weite Welt, und – oh Wunder – auch dort gibt es so etwas wie Leben! Lesung im schönen Lichtburg-Forum, Kartenvorverkauf in der Thalia-Buchhandlung im Gesundbrunnen Center. Eintritt: 5 €. 

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Heiligabend mit den Brauseboys

Was ich mache, wenn ich nicht den Newsletter schreibe 1.) Eine Strichliste anlegen, wie oft ich das Wort Blitzeis im Radio höre. Überlegen, wie ich mit den Varianten "Blitzendes Eis", "Blitzkrieg", "Blitzer" und "geblitzt wird" umgehen soll. 2.) Pfefferkörner kaufen und in die Pfeffermühle bis zum Rand einkullern lassen, dann eine Brötchenhälfte mit Kassler und Käse belegen und mit Pfefferschrot schwärzen. Mich am frischen Duft der zerrissenen Splitter berauschen. 3.) Aus dem Fenster sehen. Auf der verbliebenen Schneedecke im Hof ist ein Vogel herumgelaufen, offenbar von schwerer innerer Verwirrung betroffen hat er stundenlang in vielfältigen Kreisen sein verstörendes Schneegemälde gemalt. 4.) Zeitung lesen und über Kopenhagen informieren. Der sudanesische Sprecher und "Bremser" heißt Lumumba Stanislaus Di-Aping. Die Ladezeit der Facebook-Fanseite von Thorsten Schäfer-Gümbel ist enorm. Er sagt: "Dem Schneckentempo

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Fern (von Frank Sorge) Was tut am Fern so weh? Wenn ich meinen Wedding seh, dann ham wir doch alles  und keinen Mangel im Speziellen.   Solang uns die BVG nicht im Stich lässt, erreicht man noch den ganzen Rest des Planeten zu jeder Tageszeit.   Ja, so jubeln die Stadtteilpoeten. Es ist immer ne Kneipe offen und ein Späti im Morgengrauen.   Türkische Backwaren warm aus dem Ofen, Fische aus fremden Ozeanen, Importmärkte aller Couleur.   Hier ist so viel Ferne,  die gibt’s woanders gar nicht. Wo kann es dich hinziehn, als immer nach Berlin? ­ Brauseboys am Donnerstag, 9.5. (20 Uhr) mit Mimi Wohlleben   Haus der Sinne (Ystader Str. 10)   Ein wenig Sommergefühl tut unserer Stadt immer gut, aber die Phasen der Abkühlung sind auch wichtig. Da es absehbar weniger kühle Tage im Jahr werden, steigt sogar deren Bedeutung zur Erholung für Körper und Geist. Idealerweise sind derlei Tage mit einer inspirierenden Kulturveranstaltung gekrönt, die mit innerer Wärme ausgleicht, und was sollen wir sage