Direkt zum Hauptbereich

Brauseboys am 14.4.: Hasen im Rausch

Hasenbahn

Vor dem Hauptbahnhof habe ich es jetzt auch endlich das erste Mal gehört, sonst bislang nur von Kabarettisten. Nie in echt. Aber da steht er im Anzug und ruft in sein Handy: "Die Bahn mal wieder." Ach schön. 
Der Zug rollt los und nimmt Fahrt auf. Es schwirren die großen Häuser an den Fenstern vorbei, dann die kantigen Häuserzeilen, dann die kleinen Häuser. Kaum blicke ich auf den ersten hellgrün bestäubten brandenburgischen Acker, da sehe ich sie, fünf Kaninchen. 
Jemand betritt in Hamm den Zug, sieht kurz durch den noch nicht ganz ausgelasteten Wagen und sagt laut: "So was liebe ich ja". Aber was? "So was liebe ich ja, Menschen." "So was liebe ich ja, Züge." Ob er auch in ein ausverkauftes Kino auf seinen Platz geht und laut "So was liebe ich ja" sagt, bevor er sich setzt? Oder auf ein Konzert - kaum biegt er nach dem Kartenkauf um die Ecke zur Bühne, vor der sich schon ein paar hundert Menschen versammelt haben, da stemmt er die Arme in die Hüften und ruft: "So was liebe ich ja." 
Hasen sind Einzelgänger, habe ich gelesen, außerdem hätten sie im Gegensatz zu den Kaninchen größere Löffel und längere Hinterläufe. Große Löffel und lange Beine. 
Die Zugbegleiterin gibt bereitwillig Auskunft. "Da gehen Sie dann auf Bahnsteig 5." "Aha, ja", die ältere Frau scheint noch nicht frei von Zweifeln. "Aha, Gleis 5, das gibt es ja dann nicht zweimal, oder?" 

~#~#~#~#~#~#~#~#
Donnerstag, 14.4. /20.30 Uhr
La Luz (Oudenarder Str. 16-20, Osram-Höfe)

        () ()
BRAUSEBOYS - im Monat des Hasen

In China feiern sie das Jahr des Hasen, im Wedding feiern die Brauseboys den Monat des Hasen. Einen Monat lang Geschichten über Meister Lampe und das Ostertier, über Hasenzähne, Hasenscharten und Hakenschlagen. Das Feld des Hasen ist weit, die Brauseboys werden es abgrasen. Neue Texte, Musik und Multimedia mit Paul Bokowski, Hinark Husen, Robert Rescue, Frank Sorge, Volker Surmann, Heiko Werning und Gästen. 

Gast:
C. Heiland (war 1977 das erste Baby in Castrop-Rauxel)
www.c-heiland.de
Ivo Lotion (machte den ersten Karpatenreggae)
www.lokalrunde.org/wordpress/

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Brauseboys am 2.12. im Slaughterhouse (20 Uhr, 2G) + Livestream: Mit Amalia Chikh

Illusionen von Frank Sorge Kennt Ihr noch das Gefühl, auch nach langem Widerstand und dem Ausschöpfen aller rhetorischen Mittel, jemand anderem Recht zu geben? Oder die Verwunderung darüber, nachdem man sein Pulver rundherum verschossen hat, dass man im abziehenden Nebel auf verlorenem Posten war? Oder die Ohnmacht, mit den Sohlen direkt  hineingetreten, einer wirklich peinlich idiotischen Sache auf den Leim gegangen zu sein? Kennt ihr das noch, die Haltung, wie man sich selbst zuhört, worüber man redet, und über sich ein Urteil fällt, ausnahmsweise unbeschönigt? Erinnert Ihr euch an Argumente ohne Rosinenpicken, Strohfeuerwendungen, ohne Täter-Opfer-Umkehr, unlautere Verharmlosungen oder Totschlag-Sperrfeuer, und ohne den Nationalstolz der Weißen? Dann ist ja gut, ich dachte schon, das gäb es kaum noch mehr. Es ist noch alles da, es ist in Mehrheiten vorhanden. Das ist beruhigend und keine Illusion. ~#~#~#~#~#~#~#~# Donnerstag, 2.12. /20 Uhr Kulturfabrik Moabit (Lehrter Str. 35) Bra

Brauseboys Live + Stream am 24.2. (20 Uhr, 2G) im Slaughterhouse: Mit Felix Jentsch

Russisches Roulett (von Frank Sorge) Ralle: Dit is' Ding, wa? Mit die Ukraine? Dieter: Wat ham die denn für ne Inzidenz? Ralle: Nich Corona, Dieter, Invasion. Dieter: Jibts ne neue Mutante? Ralle: Alte Mutante, Sowjet-Style. Dieter: Und jetzt ham die mehr Medaillen, oder wat? Ralle: Nich Olympia, Dieter, die Russen. Dieter: Ja, die hatten die meisten, oder? Ralle: Nee, dit war früher mal, die warn jarnich dabei, also doch, aber nich als Russland. Dieter: Ach, jenau, wegen Doping. Wie hieß do' gleich der chinesische Jesundheitsminister? Ralle: Janz olle Kamelle, Dieter. Minister ham die ooch, gloob ick, janich mehr, macht allet Putin. Dieter: Der kann Karate, wa? Ralle: Judo. Dieter: Und wat sacht der jetzt? Ralle: Versteh ick nich, aber wat er macht, sieht man ja. Panzer, Soldaten, Raketen, die janze Grenze lang een Uffmarsch. Een abjekartetet Spiel, sag ick dir. Dieter: Ick kenn nur Russisch Roulett. Ralle: Jenau, so ähnlich kommt mir dit vor, nur mit alle Patronen drin. Sag

Heiligabend mit den Brauseboys

Was ich mache, wenn ich nicht den Newsletter schreibe 1.) Eine Strichliste anlegen, wie oft ich das Wort Blitzeis im Radio höre. Überlegen, wie ich mit den Varianten "Blitzendes Eis", "Blitzkrieg", "Blitzer" und "geblitzt wird" umgehen soll. 2.) Pfefferkörner kaufen und in die Pfeffermühle bis zum Rand einkullern lassen, dann eine Brötchenhälfte mit Kassler und Käse belegen und mit Pfefferschrot schwärzen. Mich am frischen Duft der zerrissenen Splitter berauschen. 3.) Aus dem Fenster sehen. Auf der verbliebenen Schneedecke im Hof ist ein Vogel herumgelaufen, offenbar von schwerer innerer Verwirrung betroffen hat er stundenlang in vielfältigen Kreisen sein verstörendes Schneegemälde gemalt. 4.) Zeitung lesen und über Kopenhagen informieren. Der sudanesische Sprecher und "Bremser" heißt Lumumba Stanislaus Di-Aping. Die Ladezeit der Facebook-Fanseite von Thorsten Schäfer-Gümbel ist enorm. Er sagt: "Dem Schneckentempo