Oh, Wunder (von Frank Sorge)
Die Wunder des Weltalls,
unbegreifbar.
Wie weit es wohl reicht, und
ist noch jemand da?
Wir haben ein Werkzeug,
sehr kompliziert,
das fängt altes Licht ein,
bevor's dunkel wird.
Alles, was wir sehen,
ist schon sehr lange her.
Frag nicht, was Zeit ist,
die Antwort ist schwer.
Es winkt niemand zwischen den Sternen,
die sich immer weiter entfernen.
Wir kommen hier nicht vom Fleck,
die Erde bleibt unser Versteck.
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Donnerstag, 14.7. /20 Uhr
Kulturfabrik Moabit (Lehrter Str. 35)
Die Brauseboys am 14.7. im Windlicht: Open Air mit Lari
Dicke Regentropfen pladderten auf die Freilichtbühne, ein seltener Anblick. Bisher wusste sich das Wetter zu benehmen, wenn lustige Vorleser auf die Bühne gehen, dann ist es in der Regel - ja, logisch - heiter! Also haben wir uns doch etwas gewundert über den Regenausreisser. Keine Ahnung, wo der her kam, uns wurde Versteppung versprochen. Diese Woche wird es auch wieder so sein, die Welt der Meteorologie ist sich einig, dass es trocken bleibt. Wir können also genießen, unter den Sternen zu lesen. Die sind von hier nicht zu sehen, aber dank James-Webb-Teleskop wissen wir, dass es sie gibt. Wir lesen jedenfalls Texte wie blaue Wunder, hören Lieder wie Meteoriteneinschläge und zwitschern fröhliche Moderationen mit der Nachtigall im Duett. Sollte wider Erwarten doch noch Flüssigkeit vom Himmel fallen, die nicht von den Balkonen der Nachbarn geworfen wird, gehen wir rein ins Slaughterhouse nebenan. Dort wie draußen gelten unsere eigenverantwortlichen Coronaregeln: 'Kontrolliert euch bitte selbst, gewissenhaft, kommt nicht positiv, und es ist ausdrücklich erlaubt, Maske zu tragen!'. Diese Woche begrüßen wir Lari, den Weddinger Barden unseres Vertrauens.
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