Jens weiß etwas von Frank Sorge
Es sollte ein harmloses Telefonat werden, wurde es aber nicht.
“Na, das sieht doch gut aus”, sagte ich, “eine Ampel und die #Legalisierung, das könnte doch was werden.”
“Nein, ich hab da keine Hoffnung”, sagte Jens.
“Warum das?”, fragte ich, und erwartete den üblichen Bericht von der Zögerlichkeit des Bürgerlichen, von den internationalen Vereinbarungen, von dem latenten Rassismus, der schon Ursache des ganzen Verbots war. Aber er antwortete: “Korruption.”
Er schien angeheizt, wer weiß wodurch. Die Ehe, die Lage, ein Bier zum Mittagessen.
“Gar nicht schwer zu verstehen, Frank, beantworte nur diese Fragen: wer profitiert vom Verbot, schon lange? Der Schwarzmarkt und Kriminelle. Wer möchte Zugang zu Drogen und kann es sich leisten? Die viel verdienen und Macht ausüben. Also haben auch Politiker immer mit Kriminellen zu tun, die ihnen Dinge verkaufen, mit Geld, das Steuern sein könnten, sie werden beeinflusst. Hanf ist da das unwichtigste von allen, es riecht nur zu auffällig, um nicht von allem anderen abzulenken. Mit diesem Geld werden diese Kriminellen also genau was tun? Ich meine, was genau werden sie unterstützen, wenn sie ihre Politiker treffen oder sich was für sie ausdenken: die Legalisierung oder das Verbot?”
Ich schwieg erst, aber zustimmend, dann warf ich ein: “Aber warum kommen jetzt, genau während der Sondierungen, plötzlich Polizeigewerkschaften und warnen, vor was auch immer. Obwohl es ihnen eigentlich helfen würde, für das Wohl ihrer Mitarbeiter auch.”.
“Ja, genau”, sagte Jens, “du verstehst Dinge, wenn man sie dir erklärt, sehr lobenswert, deshalb baue ich einfach selbst an und verlasse mich auf nichts anderes.”
“Aber willst du sagen, die Kriminellen haben zu viele Politiker in der Hand, oder lange schon subtil beeinflusst, ohne dass sie es vielleicht selbst gemerkt hätten, also offiziell jedenfalls, dass sie jetzt noch eine Legalisierung verhindern, um ihre eigenen Einnahmen zu schützen?”
“Das halte ich für sehr wahrscheinlich”, sagte Jens, “sonst gibt es doch überhaupt keinen anderen Grund mehr.”
~#~#~#~#~#~#~#~#
Donnerstag, 14.10. /20 Uhr
Kulturfabrik Moabit (Lehrter Str. 35)
Brauseboys am 14.10.: Mit Danny Dziuk - ACHTUNG: Beginn wieder 20 Uhr!
Der Herbst ist da, die Wahl vorbei, es ist Heizsaison, es ist dunkel, aber halt - es gibt Hoffnung, da ist Licht! Showlicht! Wir gehen rein, und denken nicht an Winterschlaf. Das SLAUGHTERHOUSE liegt direkt neben dem Hinterhof, wir können berichten, dass es auch in diesem Teil der KULTURFABRIK Moabit gemütlich und luftgefiltert ist. Jeden Donnerstag mit frischen, farbenfrohen Texten und funkelnden Ideen. Wieder um 20 Uhr!
Kommt dazu, und lauscht den Texten von Thilo Bock, Nils Heinrich, Robert Rescue, Frank Sorge, Volker Surmann & Heiko Werning. Wir freuen uns außerdem auf musikalisch-erlesene Gastbeiträge von Danny Dziuk.
Im Slaughterhouse gilt ab jetzt für uns 2G. Das mag einzelne Menschen ausschließen, gibt aber uns die Chance, Sitzplätze ohne Mindestabstand einzurichten. Bitte entsprechende digitale Nachweise mitbringen (auch, wenn sie ausgedruckt sind), es gelten nur noch QR-Codes, die aktuellsten Infos gibt es auf unserer Homepage: www.brauseboys.de
Kommentare