Direkt zum Hauptbereich

Brauseboys am 6.6. im Eschenbräu: Da braut sich was zusammen

Familie Stein (von Frank Sorge)

Es gibt viele Hinweise darauf, dass Menschen vor zehntausend Jahren nicht wesentlich anders waren. Man wachte morgens auf und kümmerte sich den Tag über um die grundlegende Versorgung der Familie. Am Abend aß man Vergorenes und rauchte ein paar Kräuter vom Wegesrand, dachte sich vielleicht eine Geschichte aus, trug sie anderen vor. Oder ein Lied. Dann ab in die Kiste.
Alle trugen so einen flachen Stein mit sich herum. Wahrscheinlich guckten sie auch ständig drauf, ob sich irgendwas an der Oberfläche verändert hatte. 
“Ich muss schnell los, zum Jagen.”
“Warte, du hast deinen Stein vergessen.”
“Ah, ich hatte ihn noch in der Sonne zum laden.”
“Ich hol ihn dir.”
“Danke, ohne den Stein wär ich aufgeschmissen.”
Am Esstisch der Steinzeit, mit Mama Stein, Papa Stein, und den Kinder-Kieseln wurde weniger über Gluten gesprochen, Fett, Zucker und Salzgehalt. Papa Stein holte einen Klumpen aus dem Feuer, riss jedem ein Bein mit Keule ab, und im Duft des Fleischs wurde es andächtig still.
“Aber nehmt auch ein paar Nüsse und Beeren”, wurden die Kinder ermahnt.
“Ja, ja.”
Er legte ihr den warmen Stein in die Hand, sie bedankte sich.
“Ich möchte mich beruflich verändern, Schatz.”
“Aber wo bekommen wir dann unser Fleisch her?”, fragte er.
“Korn, Korn ist die Zukunft.”
“Korn? Glaub doch nicht alles, was im Weltwanderwege-Netz erzählt wird.”
Wir stellen wir uns heute vor, dass die Steinzeit ein ganz hartes Pflaster gewesen sein muss. Aber wenn alles in Ordnung war, war es wohl ganz in Ordnung.
~#~#~#~#~#~#~#~#
Donnerstag, 6.6. /20.30 Uhr
Eschenbräu (Triftstr. 67, nahe U-Leopoldplatz und S-Wedding)

Die Brauseboys - Lesebühne im Wedding - jetzt im Eschenbräu!

Seit sechszehn Jahren jede Woche neue Texte, Betrachtungen, Musik und belebende Heiterkeit. Es sind die kleinen Veränderungen, die wir jede Woche wertschätzen. So ist unsere Hinteransicht jetzt durch feinsamtige Fenstervorhänge veredelt. Auf einem schönen Fensterbrett lässt sich, ganz vorsichtig und auf Bierfilz, kerzengerade ein frisches Eschenbräu hinstellen. Draußen soll gerüchteweise schon so eine Art Sommer herrschen, vor zu viel Sonnenlicht muss eindringlich gewarnt werden. Doktor Obst empfielt, einmal die Woche abends in einen Keller zu gehen. Am 6.6. begrüßen Thilo Bock, Nils Heinrich, Robert Rescue, Frank Sorge und Heiko Werning die Gäste:

Michael Sailer (Schwabinger Schaumschläger)
Bird's Free Funk (Freier Jazz für freie Ohren)

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Brauseboys am 3.7. (20 Uhr) mit Michael-André Werner und June Kater

Nachträge Welsnachrichten (von Frank Sorge)   Welsnachtrichten II Meine innere Redaktion hat einem Gerücht zu viel Glauben geschenkt, der erschossene Wels in Bayern wird nicht bis Oktober eingefroren oder geräuchert, er ist vielmehr schon längst auf der Speisekarte, kostet 22,50 pro Filet und wird serviert mit Sommergemüse und Kräuterkartoffeln. Rund 120 Filets sind es geworden, und sie sind vermutlich schneller verspeist, als man nochmal nachgucken kann. Das Restaurant heißt ‘Zum goldenen Lamm’ und das Welsfleisch soll eine Konsistenz wie zartes Kalb haben.   Welsnachrichten III Im Garten eines Kaffeehauses in Wels in Österreich hat eine Frau den epileptischen Anfall eines Mannes gefilmt. Dem Mann wurde schnell durch Anwesende geholfen, die Frau hörte aber auch nach Aufforderung nicht auf, den Mann zu filmen. Sie dokumentiere nur, was mit Geimpften passiere, erklärte sie ihr Tun und so wird das Video dann wohl auch bald im Internet zu finden sein. Wels ist mit 65.000 Bewohne...

Brauseboys am 17.7. (20 Uhr) mit Jakob Hein und Sedlmeir

Trau keiner KI (von Frank Sorge)   Nach dem Debakel von letzter Woche, als Elon Musks KI Grok, befreit von den ‘Fesseln der Wokeness’, unter anderem Erdogans Mutter beleidigte, wurde direkt die nächste Version vorgestellt, Nummer 4. Also ist klar, warum Musk die Version 3 spontan radikalisierte, weil sie ohnehin kurz vor dem Austausch stand. Das ist sogar recht logisch, aber nicht, um den Schaden zu begrenzen. Mit einem solchen Gedanken verliert der reichste Mann der Welt keine Zeit, es war nur ein weiterer Test, um zu erkennen, was man anders oder unauffälliger machen muss, damit die KI rechtslastig argumentiert. So wird jetzt berichtet, dass der neue Grok bei diversen Anfragen zu kontroversen Themen auf dem Weg zu einer Antwort erst einmal Elons eigene Sicht der Dinge auf Twitter abfragen und entscheidend relevant verarbeiten muss. Das ist lächerlich und gefährlich zugleich. Denn eine Information fehlt noch, Grok soll künftig in den US-amerikanischen Behörden mitarbeiten, zuvord...

Brauseboys am 10.7. (20 Uhr) mit Danny Dziuk und Matthias Hufnagl

Die Welsnachrichten reissen nicht ab   Welsnachrichten IV (von Frank Sorge)   Der Wels schlägt zurück am Brombachsee. Kaum sind die 120 Filets des erschossenen Fisches verspeist, gab es erneut einen Welsangriff an einer Badeinsel. Die AfD versucht mit einer Anfrage an die Fischereibehörden Stimmung zu machen, aber die Vornamen der auffälligsten Welse sind Michael, Andreas und Thomas. Man hatte mit den ach so typischen Welsnamen Waldemar, Walter und Wanda gerechnet.  Welse leben auch in den Berliner Badeseen, vor allem im Schlachtensee und der Krummen Lanke. Der dort ansässige Wels e.V. hievt wohl fünfzig Welse pro Jahr aus dem Wasser auf den Grill, ohne dass weltweit Memes dazu entstehen oder Proteste losgeschlagen werden.   Die Welslage (von Heiko Werning)   Droht jetzt ein „dritter Welskrieg“, wie die Zeit fragte? Immerhin sieht man dort in der klassischen Sommerlochgeschichte über Welse, die gerade mit einer gewissen Hartnäckigkeit fränkische Badegäste anrasp...