Wie man Autoren das Elternsein erklärt (von Frank Sorge)
Das erste Buch ist ja immer was ganz Besonderes. Das Erscheinen markiert eher das Ende des Elternseins, es beginnt mit dieser kuriosen Idee und der ersten Zeile. Schön, so ein Werk, aber wenn du zurückblickst, was es dich gekostet hat, hierher zu gelangen, wird schnell klar - nach wirtschaftlichen Kriterien kann man das nicht bemessen.
Die erste Zeit des Ausbrütens der Idee erscheint in der Rückschau noch vergleichsweise mühelos, aber wie beschwerlich dann schon das Ringen mit den ersten Seiten, dem immer wieder Neu-Ansetzen und der Unklarheit über die Charaktere, überall sammeln sich Notizen, die erste Krise aus reiner Überforderung mit dem Material. Finanziell eh ein Wagnis, akut erhöhtes Armutsrisiko, Plätze im Regal arg begrenzt, zu wenig Stellen für Buchbetreuung insgesamt. Bleiben lassen kann man es aber auch schon nicht mehr, man muss weiter hinein, wie viele Monate und Jahre es auch dauert, immer wieder neu umwälzen, ergänzen, neu aufbauen. Teile des Werks vorzeigen, beurteilen lassen. Die eigene Wirtschaftslage ist jetzt längst ein Gespinst aus seidenen Fäden, hier und da Subvention, aber alles immer zu knapp. Du willst natürlich auch das beste Lektorat, auch beim Cover und allem Drumherum mäkelst du beträchtlich, selbst wenn jetzt alles vertraglich auf den Weg gekommen ist - nach unzähligen, quälenden Jahren des steinernen Pfads muss das Projekt jetzt zum Abschluss kommen.
Längst musst du auch an das zweite denken und es begonnen haben. Kaum sind die Bücher veröffentlicht, hört man dann kaum noch was von ihnen.
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Donnerstag, 5.4. /20.30 Uhr
La Luz (Oudenarder Str. 16-20, Osram-Höfe)
Die Brauseboys - Frische Texte
Jeden Donnerstag nehmen Thilo Bock, Robert Rescue, Frank Sorge, Volker Surmann und Heiko Werning ihre frisch geputzten Tastaturen und lassen es klappern. Die empfohlene Wochendosis Lesebühne, seit fünfzehn Jahren jeden Donnerstag mit illustren Gästen.
Tibor Baumann (Drei Minuten für jeden)
Sedlmeir (Fluchtpunkt Risiko)
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Nächste Woche im Kino!
Samstag, 14.4. /20 Uhr
Centre Francais (Müllerstraße 74, U6-Rehberge)
Die Brauseboys werden 15!
Am 20.3.2003 starteten wir unsere Mission, durch frisch aus dem Drucker gezogene Texte die Weltherrschaft zu erlangen. Seit fünfzehn Jahren haben wir seitdem jeden Donnerstag gelesen, und an diversen anderen Tages jedes Jahres noch dazu, bei uns im Wedding, auf Tour zu anderen Planeten (Trier, Münster, Bielefeld etc.) und in den wildesten Kiezen Berlins (z.B. Lübars). Nur das mit der Weltherrschaft haben wir schnell aufgegeben, gibt schon zu viele Größenwahnsinnige. Wir bleiben lieber auf unserem Teppich, den wir auch seit fünfzehn Jahren über die Bühne schleifen. Gefeiert wird zünftig mit allen.
Jubiläumsshow am Samstag, dem 14. April um 20 Uhr im Kinosaal des Centre Francais mit den Brauseboys AllStars: Thilo Bock, Robert Rescue, Frank Sorge, Volker Surmann, Heiko Werning sowie Paul Bokowski, Hinark Husen und Nils Heinrich.
Vorverkauf online über den Satyr Verlag.
Karten zum Preis von 15€ gibt es ab März außerdem an der Brauseboys-Kasse
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