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Es werden Posts vom Mai, 2017 angezeigt.

Brauseboys am 1.6.: Die Duschpoeten

Sand (von Frank Sorge) “Hallo, Kinder! Was wollen wir denn m…” “Buddeln.” Neue Väter schaufeln Sand. In rauen Mengen, über Jahre hinweg nur vergleichbar mit Braunkohle-Tagebau. Für die ersten Monate genügt es, das Grundlegende vorzuturnen, also ‘Schaufeln in die Form’. Auch gleich schön ordentlich festpressen und überstehenden Sand professionell mit der Schaufelkante abziehen. Zeigen die Kinder nach und nach selbständig das gleiche Verhalten, kann über nächste Trainingseinheiten nachgedacht werden. Vielen erscheinen schon diese ersten Schritte zu mühsam. Unbeholfen schütteln sie etwas Sand von der Schippe und glauben, das biete dem Kind genug Inspiration, selbst tätig zu werden - damit man endlich wieder zurück an sein Bier, den Computer, den Fußball und andere Spielarten der Glückseligkeit kann, die ihren Ursprung zweifelsfrei im Sand haben. Doch wer nicht mit dem Kinde spielen mag, um selber zu spielen, sollte die eigene Volljährigkeit noch einmal überprüfen. Denn dieses

Brauseboys am 25.5.: Du hörst mich

Mit Haut und Haar (von Frank Sorge) Der Currywurstverkäufer im Traditionsgeschäft nennt Darm jetzt 'Haut'.  “Mit Haut?”  “Ja", sage ich nach einer Schrecksekunde, "und mit Kartoffelfingern bitte.” Mit Haut? Das ist wahrscheinlich der Versuch, etwas Appetitlicheres zu fragen als ‘mit Darm’. Hat aber nicht geklappt. Vor allem, weil man erst einmal länger darüber nachdenken muss. Haut? Welche Haut? Und wie muss ich mir die erfragte Haut vorstellen? So wie meine, zart mit feinen Härchen? Das ergäbe allerdings eine Currywurst, die ich auslassen würde. Oder wie knusprige Brathähnchenhaut, die im Idealfall mit wenig rückseitigem Fett positive Assoziationen weckt, aber völlig weg von denen einer Bratwurst? Oder ist die Haut wie die auf Kakao oder Pudding gemeint, und was sollte mir das über die Currywurst sagen? “Lassen Se mal die Wurst, ich nehm nur Pommes.” “Huch, wieso das denn?” “Wahrscheinlich schon der Gedanke, die Wurst wäre in Menschenhaut verpackt.”

Brauseboys am 18.5. in der NUSSBREITE: Mit Dziuk und Birr

Kulinarische Seestraße (von Frank Sorge) Um sich vor den Brauseboys angemessen stärken zu können, sind unsere Zuschauer diese Woche auf die Spezialitäten der Straße angewiesen. Hier die wichtigsten Gastro-Tipps Müller-/Seestraße auf dem Weg zur Nussbreite. Sei dabei, sei Saray - Döner geht immer, sagt der Volksmund und beißt rein - dieser hier geht auch immer bis Mitternacht. Wer jetzt gleich denkt: Ach nee, Imbiss will ich nicht, dem sei versichert, dass es sich beim Saray nicht um einen solchen handelt. Es ist ein Restaurant. Es gibt wunderbaren Reis auf den Teller und duftende Soßen zum Grillgut, außerdem haben die Kellner die Haare schön. Direkt gegenüber am Urnenfriedhof hat der ' Rebel Room ' in einem alten Taxihäuschen Station bezogen. Es gibt hier an Bierbänken und Stehtischen feine Burger und frittierte Beilagen. Außerdem die höchste Hipsterdichte jenseits der Gerichtsstraße. Werden wir gefragt, ob der Wedding jetzt endlich cool, bärtig und im Kommen wär

Brauseboys am 11.5.: O Mai o Mai

Angenommen (von Frank Sorge) Der Paketzusteller hat eine Sackkarre dabei, die mit einem englischen Spruch beklebt ist. Den übersetze ich mir so: Kunst produziert Künstler. Ah ja, denke ich, da hat er wohl recht, und will schon die Tür schließen. Das Paket? Okay, das nehme ich auch, danke. ~#~#~#~#~#~#~#~# Donnerstag, 11.5. /20.30 Uhr La Luz (Oudenarder Str. 16-20, Osram-Höfe) Die Brauseboys - frische Texte Jeden Donnerstag nehmen Thilo Bock, Robert Rescue, Frank Sorge, Volker Surmann und Heiko Werning ihre frisch geputzten Tastaturen und lassen es klappern. Die empfohlene Wochendosis Lesebühne, seit vierzehn Jahren jeden Donnerstag mit illustren Gästen.  Markus Riexinger Sylvia - Die Unvollendete

Brauseboys am 4.5.: Mit Zuckerklub und Klaus Ungerer

Gute Luft macht größenwahnsinnig   (von Robert Rescue) Auf einer Terrasse in Konradshöhe, irgendwo bei oder hinter Tegel. Ich rauche und blicke sinnierend in die Nacht. Drinnen diskutieren mehrere Autoren ihre Ideen für Romane. Der andere rauchende Schriftsteller kommt auf die Terrasse. "Es ist nicht gut, dass wir beide hier draußen stehen", sage ich zu ihm. "Warum nicht?", fragt er zurück. Er ist etwas überrascht. Kann ich verstehen, schließlich war ich gerade irgendwie unhöflich. Aber so ist es nicht gemeint gewesen. „Siehst du da drüben das Einfamilienhaus mit dem einen beleuchteten Zimmer?“ „Ja“, antwortet er und zündet sich die Zigarette an. "Der Bewohner könnte etwas gegen uns haben. Wir sind Fremde für ihn. Vielleicht holt er gerade die Knarre heraus und richtet sie auf uns. Ich meine, wir beide sind die besten Schriftsteller Berlins und stehen gerade nebeneinander. Wir wären, schlimmstenfalls, beide erledigt. Was wäre das für ein Verlust für die Stadt u