Döner danach (von Frank Sorge)
Was machen ordentliche Berliner, wenn sie aus dem Urlaub kommen? Döner essen, ganz klar. Denn was immer man in der Ferne feines geschlemmt hat, damit konnte es letztlich nicht mithalten. Was immer es im Urlaub gab, war auch dreimal so teuer wie ein Döner, selbst wenn es dort einen Döner gab. Den hat man natürlich nicht probiert, denn nichts am Döner wird besser außerhalb Berlins, das weiß man als Berliner. Als Berliner Vegetarier denkt man natürlich was anderes, aber im Dönerladen spricht man nicht über Vegetarier, man hat auch nichts für sie auf dem Speiseplan, höchstens Beilagen oder Süßigkeiten. Karnivore Berliner jedenfalls zieht es meist unmittelbar nach Ankunft, spätestens am nächsten Tag, magisch zum Dönerladen. Mit den vollpackten Plastiktüten grüßt man sich nachbarschaftlich auf der Straße: "Na, wie war's im Urlaub?" - "Schön, aber jetzt erstmal einen Döner." Das ist der Döner danach.
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Donnerstag, 25.8. /20 Uhr
Kulturfabrik Moabit (Lehrter Str. 35)
Die Brauseboys am 25.8. im Windlicht: Open Air + Livestream mit Bernadette La Hengst
Je später der Sommer, desto erhellender die Texte, und um so erlesener die Gäste. Schon ist absehbar, dass uns nur wenige Wochen an der frischen Luft bleiben werden, laut aktuellen Prognosen wird es jetzt allerdings erstmal tropisch. Je nach Hotness erwägen wir den Einsatz von Bananenröckchen und Hula-Bikinis, aber keine Sorge, eigentlich bringt uns nichts aus unseren üblichen Schlabbersachen, die das schlimmste bedecken. Außerdem heißt es ja nicht umsonst 'Never change a running system'. Wenn uns der tropische Himmel ob fehlender Hawaiihemden grollt und einen Tornado schickt, fliehen wir rein ins Slaughterhouse nebenan. Dort wie draußen gelten unsere eigenverantwortlichen Coronaregeln: 'Kontrolliert euch bitte selbst, gewissenhaft, kommt nicht positiv, und es ist ausdrücklich erlaubt, Maske zu tragen!'. Diese Woche begrüßen wir Bernadette La Hengst, und da scheint die Sonne allein schon aus froher Erwartung.
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